Arbeitslosigkeit unter Inklusionstheoretischer Betrachtung nach Phelps. Ein Feldexperiment

Kernaussagen

• Arbeitsmarktintegration ist ein Teilaspekt von Inklusion
• Die Gruppe der Langzeitarbeitslosen droht dauerhaft exkludiert zu sein
• Der Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe ist fassbar

Implikationen

• Zielsteuerung der Arbeitsmarktpolitik
• Untermauerung des „Wert von Arbeit“
• Herausforderung für die Aktivierung

Erläuterung

Edmund S. Phelps betrachtet ökonomische Inklusion als notwendige Bedingung für soziale Inklusion. Er stellt die Verknüpfung her, indem er dem monetären Aspekt von Einkommenserzielung durch Erwerbsarbeit, weitere fundamentale Eigenschaften zur Seite stellt. Selbstverwirklichung und Teilhabe sind nur einige Aspekte von Lohnarbeit. Angenommen wichtige Teilhabe-Aspekte, wie monetäre Absicherung oder menschliche Interaktion könnten über das Wohlfahrtssystem garantiert werden, dann blieben dennoch wesentliche Aspekte gesellschaftlicher Inklusion unerfüllt.

Die Forschungsfrage zielt auf den grundsätzlichen Zusammenhang von Teilhabe am Arbeitsmarkt und sozialer Inklusion. Ist die Teilhabe am Arbeitsmarkt tatsächlich eine notwenige Bedingung für Inklusion? Oder wird gesellschaftliche Teilhabe auf anderen Wegen, bspw. allein durch Teilnahme am Gütermarkt, bereits realisiert.

Intuitiv ist Arbeitsmarktteilhabe für viele ein positives Gesellschaftsziel. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass ihre Erfüllung in vielen Fällen nicht gelingt und verfestigte Arbeitslosigkeit. Das Vorhandensein struktureller, verfestigter Arbeitslosigkeit ist jedoch als Prüfgegenstand der These „Arbeitsmarktteilhabe bedingt Inklusion“ genutzt werden. Langzeitarbeitslose müssten demnach ein erhebliches Defizit soziokultureller Teilhabe verspüren. Daraus lässt sich die Antithese „Inklusion ist auch bei Langzeitarbeitslosigkeit gesichert“ ableiten, überprüfen und im Lichte der Theorien von Edmund Phelps bewerten.