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Risikoethik der Banken

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Kernaussagen

  • Die Krise kollektiven Handelns besteht darin, dass systemrelevante Banken enorme Risiken aufgetürmt haben, die sie als individuelle Risiken betrachteten. Wie die Globale Finanzkrise jedoch zeigte, waren sie in Wahrheit bedrohliche gesellschaftliche Risiken – ausgelöst durch die Risikostruktur des Too Big to Fail. Verstärkt wurden die Risiken durch die stark expansive Kreditschöpfung privater Banken im Vorfeld der Krise. Diese Kredite, katalysiert durch den Prozess der Verbriefung, floßen dabei zum großen Teil auf den US-Immobilienmarkt, wo sie zur Blasenbildung beitrugen.  
  • Von einer Krise kollektiven Denkens in Bezug auf Risiken kann gesprochen werden, weil die neoklassische Ökonomik ihren Prämissen nach systemische Risiken weitgehend ausblendet. Damit hat sie eine Mitverantwortung am Too Big to Fail-Problem und an der Finanzkrise.
  • Die Risikoethik ermöglicht es, empirische und normative Ansätze zu verbinden, um die soziale Dimension der Risikoarchitektur des Finanzsystems zu analysieren. Die Risikokonstellation des Too Big to Fail erfüllt dabei wesentliche risikoethische Kriterien nicht: u. a. Abwehr größerer Risiken, Effizienztest, Versicherbarkeit, Kompensierbarkeit und Haftung. Die Risikokonstellation des Too Big to Fail ist risikoethisch nicht zu rechtfertigen und muss dringend reguliert werden.

 

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Kontakt

Dr. Vandad Sohrabi

Vandad Sohrabi

Referent Journalistische Nachwuchsförderung KAS Medienwerkstatt

vandad.sohrabi@kas.de +49 30 26996-3942

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