Patrick Todt

Philosophie

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Philosophische Studien, die sich speziell mit der Analyse ökonomischer Sprache beschäftigen, sind äußerst rar. Aus dem daraus ableitbaren Desiderat ergibt sich die Zielsetzung der Dissertation: Indem zentrale wirtschaftssprachliche Begriffe, Ausdrucks- und Argumentationsformen in ihrer geschichtlichen Genese seit dem 18. Jahrhundert untersucht werden, soll die Entfaltung modernen ökonomischen Denkens sprachanalytisch nachgezeichnet werden. Damit verbunden ist die These, dass es sich bei dem, was wir heute allgemein unter ‚Ökonomie‘ verstehen, wesentlich um einen spezifischen Diskurs handelt. Dieser hat sich im historischen Verlauf und vornehmlich unter dem Einfluss französisch- und englischsprachiger Autoren von anderen Diskursen – insbesondere politischen und moralphilosophischen – zunehmend gelöst und dadurch zu einer weitreichenden Autonomie des Ökonomischen geführt. Wie diese Autonomie einerseits sprachlich reflektiert wird, inwiefern sie andererseits sprachlich bedingt ist und welche politischen Konsequenzen aus alledem erwachsen, sind grundlegende Fragen, mit denen das dezidiert interdisziplinär angelegte Dissertationsprojekt befasst ist.