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„Beitrag zur politischen und kulturellen Identität – Die Bedeutung der Archive der Politischen Stiftungen.“

Feierliche Amtsübergabe in Sankt Augustin: Nach zehnjähriger Tätigkeit in der Adenauer-Stiftung, neun Jahre davon an der Spitze des Archivs für Christlich-Demokratische-Politik, verabschiedete sich Prof. Hanns Jürgen Küsters am 30. Juni 2018 in den Ruhestand. Am 1. Juli übernahm Dr. Michael Borchard, zuvor Leiter der Hauptabteilung „Politik und Beratung“ und danach Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel, die Führung des ACDP.

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„Die Demokratie bedarf mehr als andere Staatsformen der Erinnerung, da sie andere Stützen aus ihrem Repertoire verbannt hat“, so Prof. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, in seiner Begrüßung. Auch das Geheimnis der Versöhnung sei es, die Erinnerung wachzuhalten, anstatt zu vergessen. Diese Prinzipien gelten für die Deutschen mehr als für andere Völker, denn Deutschland steht, so Lammert, aufgrund seiner Geschichte „unter besonderer Beobachtung der Zeitgenossen“. Die Aufgaben der Archive der politischen Stiftungen leiten sich unmittelbar aus dieser Verpflichtung ab, denn sie bilden das historische Gedächtnis der politischen Parteien, denen laut Grundgesetz eine tragende Rolle im demokratischen System zukommt.

Professor Renato Moro, Präsident des europäischen Netzwerks “Forum of Archives and Research on Christian Democracy (Civitas)” widmete sich in seinem Vortrag der internationalen Zusammenarbeit im Archivbereich. Er dankte Küsters für die jahrelange enge Zusammenarbeit und würdigte seinen Anteil beim Aufbau des christlich-demokratischen Archivnetzwerks. Als erfahrener Herausgeber wissenschaftlicher Editionen habe er, hob Moro hervor, unermüdlich auf der Bedeutung der quellenmäßigen Fundierung wissenschaftlicher Arbeiten bestanden. Damit habe er sich bleibende Verdienste um die Erforschung der internationalen Christlichen Demokratie erworben. Moro wies in diesem Zusammenhang auch auf die kommende Civitas-Konferenz „Christian Democrats in Exile 1925-1989“ hin, die vom 21.–23. November 2018 in Bonn stattfinden wird. Neben der wissenschaftlichen Tagung beinhaltet die Konferenz auch ein Doktorandenseminar, bei dem Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit haben, ihre Forschungen zur Geschichte der Christlichen Demokratie im 20. Jahrhundert vorzustellen.

Für den Kreis der Leiter der Archive der politischen Stiftungen sprach Dr. Anja Kruke (Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung) ein Grußwort. Kruke benannte die gemeinsamen Herausforderungen, vor denen die Archive der politischen Parteien heute stehen. Die Notwendigkeit der Archivierung von Webseiten, der Inhalte der Sozialen Medien und Veränderungen in der politischen Kommunikation durch den medialen Wandel zwinge die Archive, neue Wege der technischen und inhaltlichen Erschließung und Bestandssicherung zu gehen. Während lange Zeit die Archivarbeit hauptsächlich in der Sicherung und Nutzbarmachung von Schriftgut bestanden habe, nehme die Bewahrung von Bild- und Tondokumenten nun immer größeren Raum ein. Ohne Zweifel sei jedoch die Arbeit der politischen Archive auch in Zukunft von besonderer Relevanz für die Geschichtsschreibung der Bundesrepublik, denn sie generierten in besonderer Weise „Wissen über die innere Funktionsweise der Demokratie“.

Auch Prof. Dr. Andreas Rödder, Ordinarius für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Mitglied des Vorstands der Konrad-Adenauer-Stiftung, würdigte Küsters Verdienste als „Mann der Archive und der Quellen“. Insbesondere die von ihm verantwortete Sonderedition aus den Akten des Bundeskanzleramtes 1989/90 sei ein „Meilenstein für das Geschichtsbild der Deutschen Wiedervereinigung“. Quelleneditionen seien, meinte Rödder, ein zeitloses Medium, denn „neue Geschichtsbilder verändern stets die Fragen, die wir an die Geschichte stellen“. Insofern könnten Editionen immer wieder aus einer neuen Perspektive heraus gelesen werden. Angesichts der aktuellen Krisen etwa sei zu fragen, ob die psychologischen und historischen Folgen der Wiedervereinigung möglicherweise lange unterschätzt wurden.

„Akten sind nicht alles, aber ohne Akten sind Politikwissenschaftler und Historiker nichts“, so Küsters Kommentar zu den ihm zugeschriebenen Meriten. Von seinem akademischen Lehrer, dem 2017 verstorbenen Hans-Peter Schwarz, habe er gelernt, dass Wissenschaftler sich zunächst die Realität anhand der Quellen genau anschauen müssen, bevor sie dazu übergehen, diese zu interpretieren. Neben Schwarz sei Prof. Rudolf Morsey, der an diesem Abend auch im Publikum saß, sein wichtigstes akademisches Vorbild gewesen. Im Rückblick auf seine Tätigkeit für die Konrad-Adenauer-Stiftung dankte Küsters dem Kreis der Leiter der politischen Archive für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit. Darüber hinaus bedankte er sich besonders den Mitarbeitern des ACDP, ohne deren Unterstützung und Engagement sein Wirken nicht erfolgreich gewesen wäre. Seinem Nachfolger Dr. Borchard wünschte Küsters alles Gute und überreichte ihm – als symbolische Geste – einen Schlüsselbund für die Archivräume.

Michael Borchard dankte seinem Vorgänger für die vertrauensvolle Zeit des Übergangs und überreichte ihm im Namen der Abteilung mit Bezug auf das Karnevalslied „Niemals geht man so ganz“ einen eigens angefertigten Bildband. In seinen abschließenden Worten betonte Borchard die orientierungsweisende Bedeutung der Archive der Politischen Stiftungen in Zeiten einer zunehmenden Verunsicherung und die Notwendigkeit, mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die wertvolle Arbeit der Archive zu generieren.

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