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"Wenn Deutschland es nicht schafft, wer dann?"

Deutschlands Energiewende und der weltweite Klimawandel

Die deutsche Energiewende ist eines der größten Projekte der Bundesregierung. Auch international blickt man mit großem Interesse auf die Herkulesaufgabe des Industriestandortes Deutschland, könnte sie doch Vorbild sein für andere Länder. Über die Herausforderungen hierzulande und Möglichkeiten, den globalen Temperaturanstieg auf 2°C zu begrenzen, diskutierten internationale Experten in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Bei der Energiewende gehe es um nicht weniger als die dritte industrielle Revolution, befand Dirk Messner in seinen Eröffnungsworten. Das internationale Interesse sei daher enorm, wie eine im letzten Jahr erschienene Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung deutlich mache, so der Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), der die Diskussion moderierte . „Dabei geht es nicht allein um den verstärkten Einsatz von Erneuerbaren Energien, sondern um die Schaffung eines regulatorischen Systems und damit einen großangelegten politisch-wirtschaftlichen Prozess, wenn wir vorankommen wollen.“

Deutschland als Vorbild

Man wisse heute, dass die Faktoren Klima und Stabilität zusammenhängen, sagte Jeffrey D. Sachs. Da Deutschland zu den wichtigsten Wirtschaften gehöre, komme ihm bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. „Denn, wenn es Deutschland nicht schafft, wer dann“, so der Direktor des Sustainable Development Solutions Network (SDSN). Das Ziel, den Temperaturanstieg auf maximal 2°C zu begrenzen, sei richtig, doch es gebe auch namhafte Wissenschaftler, die das lediglich für ein Minimalziel halten, um Schlimmeres zu verhindern. Leider gebe es jedoch nur wenige Politiker, die dieses Ziel mit Nachdruck verfolgten. „Ignoranz und Phlegma der großen Politik bei diesem Thema machen mir Angst, denn es gibt nur wenige Regierungen, die überhaupt ein eigenes Ziel zur Temperatur-Eindämmung formuliert haben.“ Europa sei dabei weit fortgeschritten, aber der Rest hänge hinterher, so Sachs.

2,5 Milliarden Menschen seien heute weltweit auf die Nutzung aus festen Energieträgern angewiesen, sagte Nebojsa Nakicenovic. Gleichzeitig wachse der weltweite Energiebedarf stetig, was den Handlungsdruck erhöhe. „Um das 2°C-Ziel zu erreichen, brauchen wir bis Mitte des Jahrhunderts eine Halbierung der Emissionen bei gleichzeitiger massiver Steigerung des Energiebedarfs. An einer radikalen Erhöhung der Effizienz wird daher kein Weg vorbeiführen“, so der stellvertretende Direktor des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA).

Umstellung der Lebensweise

Sachs teilte diese Einschätzung. Die Energiewende beinhalte keine Maßnahmen, die man von heute auf morgen umsetzen könne, denn dafür sei eine grundsätzliche Umstellung unser aller Lebensweise nötig. „Deutschland sollte in internationalen Verhandlungen deshalb darauf hinwirken, dass alle Länder einen konkreten Plan für sich entwickeln und diesen schnellstmöglich umsetzen.“

Claudia Kemfert warf einen Blick auf die innerdeutsche Debatte zur Energiewende und stellte angesichts steigender Energiepreise, fehlender Netze und steigenden CO2-Ausstoßes ein zunehmendes Imageproblem fest. „Eine der großen Schwierigkeiten sind die derzeitigen Überkapazitäten, denn neben alten und neuen Kohlekraftwerken gibt es immer noch Atomkraftwerke und zunehmend mehr Erneuerbare Energien. Das führt dazu, dass die Preise sinken und viele Kraftwerke nicht mehr wirtschaftlich arbeiten“, so die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Nötig sei vor allem der Bau intelligenterer Netze, die Bedarfsschwankungen ausgleichen könnten. Hierbei komme neuen Speicherkapazitäten eine bedeutende Rolle zu.

Kritisch sieht Kemfert den Emissionshandel in Europa, dessen derzeitiger Überschuss den CO2-Ausstoß erhöhe. „Diese Zertifikate müssen teurer werden, entweder durch einen höheren Preis oder durch höhere Standards für Kohlekraftwerke.“

Verantwortung der Industrie

Für Udo Niehage sei die Energiewende aus Sicht der Industrie nicht nur eine Chance, sondern vielmehr Pflicht. Denn heute säßen alle führenden Unternehmen für Erneuerbare Energien in Europa und diese Vorreiterrolle gelte es zu verteidigen. „Deutschland muss der Welt beweisen, dass ein Land, dessen Bruttoinlandsprodukt zu 22 Prozent von der Industrie erwirtschaftet wird, diese Energiewende schafft und gleichzeitig über eine zuverlässige Energieversorgung verfügt und wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleibt“, so der Head of Government Affairs der Siemens AG. Dafür müssten schrittweise die Subventionen für Erneuerbare Energien hierzulande zurückgefahren werden, um anderen Ländern zu zeigen, dass dieser Weg wirtschaftlich machbar ist.

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