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Notas de acontecimientos

2. Bürgerdialog Gut leben in Deutschland – Was uns wichtig ist?

de Sina Meißgeier

Bildung und Kultur als Garanten für Lebensqualität in Deutschland

Der Endspurt des von der Bundesregierung deutschlandweit initiierten Bürgerdialogs „Gut leben in Deutschland. Was uns wichtig ist“ ist angebrochen. Noch bis Ende Oktober können Bürgerinnen und Bürger an Veranstaltungen teilnehmen oder ihre Gedanken online mitteilen. Der insgesamt dritte und letzte Bürgerdialog in Thüringen fand am 23. Oktober bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erfurt statt.

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Bundespolitik und Thüringer Landespolitik etwas auf den Weg geben

Einige der neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren bereits beim ersten Bürgerdialog dabei. Für die anderen erläuterte Moderator Rico Chmelik zu Beginn noch einmal das Ziel der Veranstaltung. Beim Bürgerdialog solle jeder zu Wort kommen. In Gruppen- und Pinnwandarbeit werden Anliegen besprochen, die die Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung Maja Eib dann an die Bundesregierung weiterleitet. Aus den Impulsen der Bürgerinnen und Bürger wird ein Indikatoren-System entwickelt und sie finden im neuen Aktionsplan 2016 Berücksichtigung.

Als ein wichtiger Indikator ergab sich im Juni bereits aus den Diskussionen das Stichwort „gute Bildung“. Damit die Teilnehmenden ihre Gedanken dazu direkt an einen Akteur herantragen können, hat Maja Eib den bildungspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Erfurter Landtag, Christian Tischner, eingeladen.

Chancengerechtigkeit und Deutschlands einzige Ressource nach vorn bringen

Beim Blick auf die aktuelle Situation von schulischer und außerschulischer Bildung zeigten sich die Teilnehmenden eher nicht zufrieden.

„Ich kann das nicht akzeptieren, dass so ein reiches Land wie Deutschland sagt, wir haben dafür kein Geld“, sagte einer der Teilnehmerinnen

mit Blick auf zahlreiche Einsparungen im Bereich der Kultur und den Stellenabbau von Lehrkräften.

Bildung und Kultur bilden eine Einheit und seien unsere einzige Ressource, so ein weiterer Teilnehmer. Auch im Bereich der Chancengerechtigkeit

sah die Runde erhebliche Mängel.

Bildung müsse finanzierbar sein und auch Kindern aus Nichtakademiker-Familien sollte ein leichter Zugang zu höherer Bildung ermöglicht werden. Gleichzeitig dürften Haupt- und Realschulabschlüsse in der öffentlichen Wahrnehmung nichts Minderwertigeres sein als das Abitur, um

zu gewährleisten, dass auch weiterhin Ausbildungen von jungen Menschen begonnen werden. Mit Blick auf Bürgerinnen und Bürger

mit Migrationshintergrund sei es wichtig, dass die Anerkennung von internationalen Schul- und Berufsabschlüssen weiter verbessert wird.

Den Lehrer, der immer Recht hat, gibt es nicht mehr

Die Gruppe diskutierte außerdem den gesellschaftlichen Wandel des Lehrerbildes. Der Beruf habe an Attraktivität verloren, sagte eine Teilnehmerin, die ursprünglich Lehramt studiert hat. Die Stellenverteilung und Vergabe von Referendariaten seien in einigen Bundesländern intransparent.

Ebenso stünden die Elternhäuser nicht mehr hinter den Lehrkräften, so ein Teilnehmer. Die Lehrerinnen und Lehrer müssten gestärkt und

von überflüssiger Bürokratie, die die Kreativität der Unterrichtsvorbereitung einschränkt, befreit werden. Entbürokratisierung

im Bildungsbereich sei auch eine aktuelle Diskussion im Landtag, informierte MdL Christian Tischner, der selbst ausgebildeter Lehrer ist.

Zwischen Bildungspflicht, Medienkompetenz und Einheitsabitur

Mit ihrer Forderung, die Schulanwesenheitspflicht abzuschaffen, sorgte eine Teilnehmerin für eine rege Auseinandersetzung, die

letztlich in Überlegungen zu einer Bildungsverpflichtung mündete. Diese Diskussion hat bereits im vier Jahre zurückliegenden

Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin in der Arbeitsgruppe „Potenzialentfaltung und selbstverantwortliche Lebensgestaltung“ eine Rolle gespielt.

Wie man die Notwendigkeit, sich zu bilden auch nenne, am wichtigsten sei zu lernen, mit Informationsflut umzugehen und zu differenzieren, so eine andere Teilnehmerin.

Auf die Frage, ob nicht deutschlandweit ein Einheitsabitur eingeführt und damit auch Kultus zur Aufgabe des Bundes und nicht der

Länder gemacht werden könnte, sagte MdL Christian Tischner:„Ich denke nicht, dass das auf Bundesebene funktioniert.

Schauen Sie sich nur an, wie verschieden Schleswig-Holstein und Bayern sind. Bisher gibt es Standards für Vergleichbarkeit und

das Einheitsabitur in Deutsch, Mathematik und Englisch läuft in sechs Bundesländern, darunter in Sachsen. Es ist eine Riesenbaustelle

und im Moment sehe ich eher kleine Schritte als Lösung, also beispielsweise gemeinsame Prüfungen und Lehrpläne. Auch könnte ein bundesweiter Bildungsplan mit konkreten Formulierungen unseres Bildungsverständnisses förderlich sein. Im Moment macht das ja jedes Bundesland für sich“.

Bildung heißt nicht nur Schule

Neben den Forderungen nach weniger Unterrichtsausfällen, dem Erhalt von Schulen vor Ort und einer besseren Zusammenarbeit der Thüringer Kommunen

in Bildungsfragen trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Vorschläge an MdL Tischner heran, die über das Schulgelände hinausgingen.

„Bildung bedeutet nicht nur einen Lehrplan zu erfüllen, sondern auch Neugier zu wecken und Interessen zu fördern“, bemerkte eine Teilnehmerin.

Dafür leisten Musikschulen, Vereine und Angebote in politischer und kultureller Bildung Bedeutendes. In diesem Zusammenhang forderten

die Teilnehmenden unter anderem Musikschulzweigstellen zu erhalten, die Ausstattung von örtlichen Bibliotheken zu verbessern oder Schülercafés

als Orte des Austauschs zu schaffen.

Interkulturelle Kompetenz als Schlüssel gegen die Angst vor dem Unbekannten

Abschließend wurde im dritten Thüringer Bürgerdialog deutlich, dass die aktuellen Ereignisse zwischen Flüchtlingshilfe und fremdenfeindlicher Hetze

auf Demonstrationen oder in sozialen Netzwerken nicht spurlos an den Anwesenden vorbeigegangen ist. Woher die Angst vor dem Unbekannten kommt, das möglicherweise gar nicht so fremd ist, wurde gefragt.

Eine der Teilnehmerinnen ist sich sicher: Aus Unwissenheit und mangelnder Bildung. Deshalb müsse interkulturelle Kompetenz zum Bildungsauftrag dazugehören – von Kindesbeinen an und bis zum hohen Alter.

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erscheinungsort

Erfurt Deutschland

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