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Notas de acontecimientos

28 Jahre eingesperrt

Rainer Eppelmann erinnert an Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall

Ungewöhnliche Ansichten und bedrückende Einsichten: Mit der Eröffnung der Foto-Ausstellung „Grenzfälle“ lebte in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung noch einmal greifbar der Schrecken des Mauerbaus vor 50 Jahren, aber auch die Befreiung durch die Friedliche Revolution vor 22 Jahren auf. Besonders eindrücklich war der Vortrag des letzten DDR-Ministers für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann.

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Der heutige Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnerte an die 28 Jahre, die die Menschen in Ostdeutschland hinter einer Mauer gefangen waren. Vieles hätten wir 21 Jahre nach der Wiedervereinigung vergessen, so Eppelmann, „aber zwei Daten sind wie eingemeißelt: Der Mauerbau am 13. August 1961 und der Mauerfall am 9. November 1989.“ Das erste Datum bezeichnete er als die traumatische Erfahrung schlechthin für alle Bürger der DDR.

Ein „95-Prozent-Volk“ sei das Ziel der SED-Diktatur gewesen, sagte Eppelmann: „95 Prozent sollten das Gleiche denken, fühlen und mögen – gibt es etwas Unmenschlicheres als eine derartige Gleichmachung?“ Unter dem Eindruck der anhaltenden Fluchtwelle aus der DDR in den Westen sei dem Regime der Bau der Mauer im Sommer 1961 als einzige Alternative geblieben, um dieses Ziel zu erreichen. Danach hätte es für die Menschen in der DDR lange Zeit nur die „abendliche Ausreise“ mit Hilfe des westdeutschen Fernsehprogramms gegeben. „28 Jahre waren wir durch das Schlüsselloch dabei, auch beim Wirtschaftswunder“, sagte Eppelmann. Dies müsse man stets bedenken, um die Gefühle der DDR-Bürger hinter der Mauer nachempfinden zu können.

Letztlich seien es auch mit die Bilder von westlichen Protesten gegen die Aufrüstung und den Kalten Krieg gewesen, die den DDR-Bürgern den Glauben an die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten mitgegeben hätten, so Eppelmann. „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass eine Sache gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht“, zitierte er im Rückblick auf die Proteste im Sommer und Herbst 1989 den tschechischen Schriftsteller und Politiker Vaclav Havel. Rund zwei Millionen Menschen waren in diesen Wochen mindestens einmal bei einem Protestmarsch, und keiner von ihnen wusste, ob er nach dem Marsch wieder gesund nach Hause kommen würde, betonte Eppelmann.

Doch sie kehrten tatsächlich gesund zurück, und am Ende erreichten sie ihr Ziel: Eppelmann beschrieb den Abend der Maueröffnung am Grenzübergang Bornholmer Straße, wo er drei Stunden lang einfach nur zugeschaut habe, wie seine Mitbürger in den Westteil Berlins gehen. „Es war der schönste und eindrücklichste Abend meines Lebens“, so Eppelmann. Diese Erinnerungen, sowohl an die Friedliche Revolution als auch an das durch die SED-Diktatur verursachte Leid, müssen wach gehalten werden, sagte er.

Dies gelte vor allem bei jungen Menschen, die die Mauer selbst nicht mehr erlebt haben. Wenn es nach Eppelmanns eigenem Plan geht, hat er noch ein wenig Zeit dafür: „Ich habe die DDR von der ersten bis zur letzten Minute erlebt und war beim Mauerfall 46 Jahre alt – jetzt möchte ich 93 werden, damit ich zumindest ein Jahr länger in einer Demokratie gelebt habe.“

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Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

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