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Der Ruf nach Flexibilität

Politiker und mittelständische Unternehmer diskutierten über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Familien- und Wirtschaftspolitik müssen durch mehr Flexibilität verbunden werden – so lautet eine Kernerkenntnis des zweiten Hauptstadtforums 2012 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ein Mentalitätswandel sei notwendig, damit das Grundprinzip des Wettbewerbs mit der Fürsorge der Familie verbunden werden könne. Denn gerade im Mittelstandsbereich sei die Verbindung von Beruf und Familie nach wie vor schwierig. Mehr Betreuungsplätze und größere Flexibilisierung der Arbeitszeit seien nötig, um jungen Müttern einen frühen Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern.

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Dr. Hermann Kues eröffnete die Diskussion, die auch dieses Mal von Marie-Luise Dött, Bundesvorsitzende des Bund Katholischer Unternehmer (BKU), moderiert wurde. Geldleistungen für Eltern und eine funktionierende Betreuungsstruktur seien nötig, damit Menschen die Zeit hätten, sich um Kinder und pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, so der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Familienministerin Kristina Schröder habe den Begriff der "Präsenzkultur" bemüht, um deutlich zu machen, dass oft als guter Arbeitnehmer gilt, wer rund um die Uhr zu Verfügung stehe. "Daher brauchen wir in Deutschland einen Mentalitätswechsel. Denn am Ende lautet die entscheidende Frage: Wie wollen wir leben?" Familien- und Wirtschaftspolitik müsse durch mehr Flexibilität verbunden werden und gleichzeitig für die Arbeitgeber kalkulierbar bleiben, so Kues.

"Müssen eine verlässliche Botschaft senden"

Letzten Endes gehe es den Regionen Deutschlands gut, wo junge Menschen lebten und Beruf und Familie in Einklang bringen könnten. Damit es allen Regionen künftig besser gehe, müsse eine verlässliche Botschaft an alle jungen Menschen gesendet werden. "Diese Botschaft muss lauten: du schaffst das."

Eckhard Pols, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend forderte einen pragmatischen Ansatz bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Er selbst führe einen kleinen Betrieb mit nur sechs Mitarbeitern "und da kommt ein kleines Kind samt Kinderbettchen schon mal mit ins Büro", so der Handwerksunternehmer. Um die Familienbetreuung seiner Angestellten zu erleichtern, habe er zudem flexiblere Arbeitszeiten eingeführt. So käme ein Geselle ab und zu eine Stunde später in den Betrieb, um sein Kind in die Krippe zu bringen, arbeite dafür am Freitag aber länger. "Das hat sogar Vorteile, denn am Ende entsteht durch längere Öffnungszeiten ein Mehrwert für den Kunden und man hat zufriedenere Arbeitnehmer."

Zwischen neun und 200 Mitarbeitern problematisch

Bei den Wirtschaftsjunioren Deutschland stieß er mit einem solchen Ansatz zwar grundsätzlich auf Zustimmung, gerade im Mittelstandsbereich sei es jedoch besonders schwierig, so etwas umzusetzen, so der Bundesvorsitzende Thomas Oehring. "Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern finden meist einen pragmatischen Ansatz und bei Unternehmen ab zirka 200 Mitarbeitern gibt es meist die notwendige Infrastruktur." Dazwischen sei es jedoch problematisch.

Christel Humme betonte daher die Bedeutung von ausreichend vielen Betreuungsplätzen, um jungen Familien die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. "Die Möglichkeit der Heimarbeit und Flexibilität im Job sind zwar toll, am Ende ist es jedoch immer eine Doppelbelastung", so die stellvertretende Vorsitzende des Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Sprecherin der AG Gleichstellungspolitik der SPD-Fraktion.

Bildung, Betreuung und Erziehung seien gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Und angesichts von jährlichen Ausgaben in Höhe von 122 Mrd. Euro bei der Familienförderung sei es nur schwer nachvollziehbar, dass davon lediglich 25 Mrd. Euro in den Ausbau von Infrastruktur gingen. Nachbarländer wie Frankreich, Finnland und Schweden würden dafür deutlich mehr ausgeben und der Erfolg spiegle sich in den höheren Geburtenraten dieser Länder wider. Sie räumte jedoch ein, dass auch in manchen Städten und Kommunen Deutschlands viel Geld in die Schaffung von Krippenplätzen investiert werde, zum Beispiel in Leipzig. Im Ergebnis sähe man dort daher auch "mehr Kinderwagen als Rollatoren", so Humme.

Die "Sandwich"-Generation"

Alexa Ahmad, Geschäftsführerin der PME Familienservice GmbH, sieht ein Hauptproblem junger Eltern heute vor allem in der Mehrfachbelastung. Zum einen fänden sich immer mehr von ihnen in der Rolle der "Sandwich"-Generation wieder, die sich noch um ihre Kinder und schon um pflegebedürftige Großeltern kümmern müsse. Zum anderen seien die Familienverhältnisse heute weniger stabil, weil sich Paare schneller trennen und somit der Anteil Alleinerziehender größer sei. Für sie besteht daher vor allem in der Flexibilisierung der Arbeitszeit Nachholbedarf, da Schwangere und junge Mütter benachteiligt würden. "Für schlecht bezahlte Arbeitnehmerinnen lohnt es sich nicht, früher wieder zu arbeiten, weil es geldlich von Nachteil ist."

Auch Oehring findet einen früheren Wiedereinstieg in den Beruf mit Hinzuverdienstmöglichkeiten neben dem Elterngeld wichtig, um etwa den Kontakt zu eigenen Kunden nicht zu verlieren. Statt des Ehegattensplittings sprach er sich für ein "Familiensplitting" aus, das an der Zahl der Kinder bemessen sein sollte.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. setzt sich für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Die gemeinnützige Hertie-Stiftung hat die KAS dafür im Sommer 2010 als erste politische Stiftung Deutschlands überhaupt mit dem audit "berufundfamilie" ausgezeichnet und zertifiziert.

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Matthias Schäfer

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Leiter des Auslandsbüros Algerien

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