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Notas de acontecimientos

Integration in Südostasien - Indische Außenpolitik

de Dr. Peter Hefele

Vortrag von Botschafter a.D. Shyam Saran in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin

60 Jahre indische Unabhängigkeit, Staatsbesuch von Kanzlerin Angela Merkel in Indien im Oktober, 40 Jahre Präsenz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Indien – Gründe genug, sich mit der Außenpolitik des „erwachenden Elefanten“ Indien auseinander zu setzen.

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In Zusammenarbeit mit der Botschaft Indiens hielt der ehemalige Staatssekretär im Außenministerium und jetzige Sonderberater des indischen Premierministers, Botschafter a.D. Shyam Saran, einen Vortrag über die indische Außenpolitik in der Berliner Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Eingeleitet und moderiert wurde die Veranstaltung vom Leiter des Team Asien der KAS, Dr. Stefan Friedrich.

Herr Saran hat maßgeblich am amerikanisch-indischen Nuklearabkommen teilgenommen und gilt als Experte auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik.

Die Botschafterin Indiens in Berlin, Meera Shankar, zog einleitend Bilanz über sechs Jahrzehnte indischer Unabhängigkeit. Viel sei erreicht worden. Indien könne als „bridging nation“ und Vorbild dafür gelten, wie politische, soziale und ethnische Vielfalt in demokratischen Entscheidungsprozessen zum Ausgleich gebracht werden könne. Viel bleibe jedoch auch noch zu tun: breiter sozialer Wohlstand könne nur dann erreicht werden, wenn auch in den nächsten Jahrzehnten ein nachhaltiges Wachstum gewährleistet sei. Dies zu sichern, sei Priorität der indischen Außenpolitik. Hierzu dienen wesentlich die strategischen Partnerschaften mit den USA, China, Europa und Russland.

Botschafter a.D. Saran hob einleitend die Visionen Konrad Adenauers für ein friedliches und einiges Europas hervor, die auch Indien inspiriert hätten.

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Botschafter a.D. Shyman Saran

Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Wirtschaftskrise Ende der 80er Jahren konnten strukturelle Reformen in allen Bereichen der indischen Politik nicht mehr länger hinausgezögert werden. Die Globalisierung zog Indien immer stärker in ihre internationalen Geflechte hinein. Dies bedeutete eine Abkehr von einem Weg des „self-reliant economic growth“. Nunmehr sollte das Entwicklungsziel eine „Wissens-Ökonomie“ sein, wofür Indien aufgrund seiner demographischen Entwicklung und seines guten Ausbildungswesens beste Voraussetzung mitgebracht habe.

Dafür muss aber auch außenpolitisch ein förderliches Umfeld („benign environment“) geschaffen werden. An erster Stelle steht hier eine größere Integration mit den südasiatischen Nachbarstaaten. Deren Beziehungen waren in der Vergangenheit häufig von Konflikten geprägt. Indien müsse hier als größte Macht Südasiens vorangehen, wenn es darum geht, Handelsbarrieren niederzureißen und den freien Fluss von Gütern und Ideen zu fördern.

Daneben sollten die präkolonialen Handelsbeziehungen zu Südostasien wieder dichter geknüpft werden. ASEAN sei hier der wichtigste Dialogpartner. Auf der globalen Ebene blieben hingegen die USA auch mittelfristig der dominierende Spieler.

Mit dem Aufstieg weiterer großer Mächte (China, Russland, Europa) werde es zukünftig zu Konflikten kommen. Aber auch Kooperationen seien schon allein wegen der großen Verflochtenheit und gemeinsamer Herausforderungen (z.B. Epidemien) unumgänglich. Multilateralismus werde die zukünftige Weltordnung bestimmen und hierin wolle Indien eine konstruktive Rolle spielen.

Der international vielbeachtete Indo-US-Nukleardeal müsse im Kontext der zukünftigen indischen Energiesicherheit gesehen werden. Bis 2020 wolle man die Energieerzeugung durch Atomkraftwerke auf 60.000 MW Leistung verdreifachen, um den gesteigerten Energiebedarf nicht nur aus fossilen Quellen decken zu müssen.

Auch wenn Indien nicht den Nichtverbreitungspakt (NPT) unterzeichnen werde, so wolle es doch seine eigenen Regeln dem Kontrollregime des NPT angleichen. Hierüber solle auch ein Konsens mit der „Nuclear Suppliers Group“ (NSG) gefunden werden. Eine einseitige Abhängigkeit von den USA sei durch das Abkommen keineswegs entstanden. Auch behalte man sich das Recht auf Nukleartests vor, bleibe aber vorerst bei einem Testmoratorium.

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Die indische Botschafterin in Deutschland Meera Shankar, Botschafter a.D. Shyman Saran und Dr. Stefan Friedrich, Leiter Team Asien der KAS

In der Diskussion wurde die Entwicklung der strategischen Beziehungen zu den Nachbarstaaten ausführlich erörtert.

Indien setzt wegen seiner traditionell engen Beziehungen zum Iran auf eine Verhandlungslösung in der Atomfrage. Die Beziehungen zu Zentralasien sollten verbessert werden; hier hinge aber vieles von der Situation in Afghanistan und Pakistan ab. Gegenüber China bestehen weiterhin eine Reihe kleinere Konflikte, die aber gelöst werden könnten, ein „clash of interests“ sei nicht zu erwarten. Problematisch seien allenfalls die Kontakte Chinas zu Pakistan im Bereich der Nuklearrüstung. Indien werde verhindern, in die Situation einer strategischen Unterlegenheit zu geraten. Pakistan müsse innenpolitisch den Weg zur Demokratie beschreiten. Nur dann werde sich dieses Land langfristig stabilisieren. Über die South Asian Association for Regional Cooperation (SAARC) müsse die ökonomische Einheit Südasiens vorangetrieben werden. Langfristig sei auch eine monetäre Einheit denkbar.

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