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Notas de acontecimientos

Mehr Wirtschaftsdenken für den Umweltschutz

Experten fordern vor der Weltklimakonferenz in Bali einen globalen Emissionshandel

Das Auto spielt beim Thema Umweltschutz immer wieder eine wichtige Rolle, sowohl wenn es um den Benzin-Verbrauch geht, als auch – wie in der aktuellen Diskussion – um ein Tempolimit auf Autobahnen. Nicht von ungefähr kommt also das Bild, mit dem der Vorsitzende der Entwicklungsorganisation Germanwatch Klaus Milke die Situation des Erdklimas beschreibt: „Eine durchschnittliche Erderwärmung um weniger als 2 Grad wäre ein derber Blechschaden, alles darüber ist dann Totalschaden.“ Wie dieser Totalschaden noch abzuwenden ist, damit hat sich die Fachkonferenz „Klimaschutz weltweit: 15 Jahre nach Rio und 5 Wochen vor Bali“ beschäftigt. In der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung gab es dabei neben vielen Warnungen vor den Folgen des Klimawechsels auch vorsichtigen Optimismus sowie eine eindeutige Forderung: Deutschland muss als Vorbild im Klimaschutz vorangehen und dabei über das Maß der Verpflichtungen hinaus mit freiwilligen Projekten neue Ideen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt demonstrieren.

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Der Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung Wilhelm Staudacher sprach in seiner Eröffnung gar von einer „moralischen und ethischen Führungsverantwortung Deutschlands“ beim Thema Klimaschutz. Statt auf andere zu zeigen müsse die Frage gestellt werden, was bei uns getan werden kann. Als wichtiges Zeichen des Umdenkens sieht Staudacher dabei die Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore. Hier sei deutlich geworden, dass die Umweltthematik gleichzeitig eine der wichtigsten Friedensfragen in der Welt sei.

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Prof. Dr. Klaus Töpfer

Diese Einschätzung teilte in seinem Eröffnungsvortrag der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, der das UN-Umweltprogramm UNEP als Exekutiv-Direktor von 1998 bis 2006 geleitet hat. Das extreme Ungleichgewicht in der Welt können nur durch Entwicklung geändert werden, und dafür brauche es Energie, so Töpfer. Dabei müsse in den Schwellenländern mit der wirtschaftlichen Attraktivität erneuerbarer Energien geworben werden, da diese beispielsweise kaum Preisschwankungen ausgesetzt sind. In diesem Zusammenhang dürften die Mittel der Entwicklungszusammenarbeit nicht als Almosen betrachtet werden: „Die großen Waldflächen in den Entwicklungsländern gleichen unseren CO2-Verbrauch aus. Dies müssen wir als Dienstleistung begreifen, die zu bezahlen ist.“ Wichtig sei außerdem ein Technologie-Transfer, der geistiges Eigentum nicht verletze, aber den Schwellenländern die Möglichkeit gebe, die Umweltsünden des Westens nicht wiederholen zu müssen. Im Bezug auf die deutsche Vorbildfunktion lobte Töpfer die Initiative 3x20 für 2020 als Meilenstein. Demnach ist es das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 den CO2-Ausstoß um 20% zu reduzieren und im Gegenzug die Energie-Effizienz um 20% zu erhöhen und den Anteil erneuerbarer Energien auf 20% Prozent zu steigern.

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Klaus Töpfer, Klaus Milke, Karsten Sach, Willie Smits, Sabine Porn

Töpfers Forderung nach einem weltweiten Emissionshandel und festgelegten Preisen für die Erhaltung von großen Waldflächen fand in der folgenden Podiumsdiskussion einhellig Anklang. Im Bezug auf die Weltklimakonferenz in Bali forderte Dr. Karsten Sach, der Leiter Internationale Zusammenarbeit im Bundesministerium für Umwelt, dass Deutschland dabei hilft, Naturvorkommen einen Wert zu geben. Ähnliches gelte für Schadstoffemissionen: „Der CO2-Ausstoss muss einen Preis bekommen, damit Umweltschutz von wirtschaftlicher Vernunft geleitet wird.“ Auch dass es bisher im Luft- und Seeverkehr keine Umweltreglementierungen gebe, müsse sich in Bali ändern. „Die Konferenz soll der Startschuss für eine klimagerechte Welt sein“, so Sach. Als Voraussetzung dafür bezeichnete der Germanwatch-Vorsitzende Milke, die Entwicklungsländer und die USA mit ins Boot zu holen. Klaus Töpfer ergänzte, dass alle Maßnahmen darauf ausgerichtet sein müssten, den globalen Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad zu begrenzen.

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Dr. Karsten Sach

Der zweite Tag der Konferenz beschäftigte sich dann stärker mit der Verantwortung der Wirtschaft im Umweltschutz. Staatssekretär Dr. Walther Otremba vom Ministerium für Wirtschaft und Technologie wies darauf hin, dass der Klimaschutz auch große wirtschaftliche Chancen für Deutschland bietet, wenn es gelingt, weiterhin eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Umweltschutz-Technologien zu spielen. Auch er befürwortete den Emissionshandel, bei dem Treibhausgase mit einem festen Preis versehen werden. „Da die Anteile Deutschlands am weltweiten Schadstoffausstoß immer kleiner werden, ist es wichtig, dass wir uns durch internationales Engagement globale Glaubwürdigkeit sichern“, so Otremba.

Als Vertreter der Wirtschaft kritisierte dann Vattenfall-Vorstandssprecher Hans-Jürgen Cramer die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, die keine klimafreundliche Energieversorgung zuließen, da die Problematik zu kleinteilig angegangen werde. Er warb außerdem für eine Verlängerung der Kernenergie in Deutschland, um alternativen Energietechnologien mehr Zeit zur Entwicklung zu geben. Zur Rolle der Energie-Unternehmen im Umweltschutz sagte er: „Wir sind ein Teil des Problems, aber wir wollen auch ein Teil der Lösung sein.“

Einen sehr eindrücklichen Vortrag über die Folgen des Klimawandels hielt Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimaforschung. Die deutliche Erhöhung des CO2-Ausstoßes hat nach seinen Angaben bisher zu einer Erderwärmung um 0,7 Grad geführt: „Wir müssen in den nächsten zehn Jahren die Kurve bekommen und die Emissionen global senken, um unter der Grenze von insgesamt zwei Grad zu bleiben.“ Sonst drohe nicht nur eine weitere Anhäufung von extremen Wettersituationen, sondern auch ein unberechenbar schnelles Abschmelzen des Polareises und damit eine deutliche Erhöhung des Meeresspiegels.

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