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Notas de acontecimientos

Politische Bildung für Nachwuchspolitiker in Oberägypten

Nach den politischen Veränderungen in Ägypten verspüren viele Jugendliche den Wunsch, etwas in ihrem Land zu verändern. Trotz aller Hoffnungen und des großen Engagements speziell unter Jugendlichen, bleibt das Problem, dass die ägyptische Gesellschaft bisher kaum Erfahrungen mit politischer Teilhabe hat. Auch das Hintergrundwissen zu grundlegenden politischen Themen ist noch wenig ausgeprägt.

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Ablauf

Nach der Registrierung wurden die Teilnehmenden von Maha Kheirallah, Leiterin von DPWC, begrüßt. Anschließend begann Dr. Gamal Gabr mit einer Kennenlernrunde, in der die Teilnehmer einen ersten Eindruck von den Anwesenden erlangen konnten. Ebenso fragte er die Jugendlichen nach ihren Erwartungen an den Workshop, um diese später mit dem tatsächlich Erlernten vergleichen zu können. Dr. Gabr leitete dann zum ersten inhaltlichen Block des ersten Tages über, in dem er zum Thema „Die Rolle der Zivilgesellschaft bei der politischen und gesellschaftlichen Förderung von Nachwuchspolitikern“ referierte. Dabei klärte er zuerst den Begriff der Zivilgesellschaft und welche Rolle diese generell in Bezug auf die Politik einnehme. Dann sprach er speziell darüber wie sich diese besondere Rolle nun auf Nachwuchspolitikern auswirken könne. Dabei zeigte er, welche Möglichkeiten man habe diese zu unterstützen, erklärte aber auch, wie sie unliebsamen Politikern schaden könne. Dieser große Einfluss, der an sich jedem einzelnen Bürger zukommt, wenn er sich richtig organisiert, war für die jungen Teilnehmer, die bisher nicht eine einzige freie Wahl miterlebt hatten, von besonderem Interesse. Dr. Randa Anwar hielt darauf folgend einen Vortrag über den Begriff „Good Governance“ und die Methoden, mit denen man dies umsetzen könne. Ihrer Erläuterung, dass „Good Governannce“ ein gutes Steuerungs- und Regelungssystem, also gutes Verwaltungs- und Regierungshandeln, in einer politischen Einheit, also beispielsweise eines Staates oder einer Stadt, beinhalte, folgten intensive Diskussionen, was „gut“ eigentlich bedeute. Dr. Gamal Gabr sprach danach über den Einfluss von Demokratisierungsprozessen auf die ägyptische Gesellschaft. Hier ging es vor allem um allgemeine Menschen- und Bürgerrechte und die Stärkung von Minderheiten jeglicher Art und speziell auch Frauen. Ihnen allen sprach Gabr eine größere Rolle in der Politik zu, als sie bisher innehatten. Mit der Demokratisierung verändere sich auch das Denken der Menschen und Vorurteile könnten abgebaut werden, resümierte er. Aufbauend auf den erlernten Informationen und Fähigkeiten, folgte zum Abschluss des ersten Tages eine Gruppenarbeit zum Thema „Krisenmanagement in Entwicklungsländern“. Dies hatte zwei Ziele: zum einen sollten die Jugendlichen ihr Wissen anwenden, zum anderen aber vor allem in einer Gruppe diskutieren lernen. Sie mussten die anderen Mitglieder ausreden lassen und für oder gegen sie argumentieren und eine Diskussionskultur entwickeln, in der alle Meinungen angehört und akzeptiert werden, um dann gemeinsam zu entscheiden, welche Strategie die beste sei.

Der zweite Tag begann mit einer Vorlesung von Dr. Ahmed Eid über Formen politischer Partizipation und welchen Einfluss die Zivilgesellschaft auf diese nehmen könnte. Hier waren die Teilnehmer gefragt, erste eigene Erfahrungen zu schildern, die sich meist auf Facebook bezogen. Doch auch außerhalb der neuen Medien, so Eid, gäbe es viele Möglichkeiten sich einzubringen und so erläuterte er den Jugendlichen die Möglichkeiten von Petitionen, Volksabstimmungen, Initiativen und NGOs. Dr. Aliaa El-Mufti sprach danach über Methoden zum korrekten Aufbau von Wahlkampagnen. Zu Beginn fragte sie, wer der Anwesenden sich vorstellen könne, später selbst in der Politik aktiv zu werden. Es meldeten sich einige Teilnehmer und diese fragte sie daraufhin, ob sie sich über diesen Punkt schon Gedanken gemacht hätten. Nachdem dies verneint wurde, begann sie, verschiedene Strategien dazulegen und vor allem verschiedenen Kanäle zu zeigen, über die eine Kampagne wirksam werden kann. Dr. Ahmed Eid veranstaltete dann aufbauend auf diesen Vortrag einen Workshop zum Thema Wahlkampagnen, in dem Kandidaten ausgesucht und mit einem Wahlkomitee ausgestattet wurden. Gemeinsam mussten sie sich nun Gedanken über ihre Programme und dessen Bewerbung in der Öffentlichkeit machen. Nach dem Workshop referierte Dr. El-Mufti über das Thema „Einführung in politische Disziplinen: Menschenrechte, Staatsbürgerrechte und Verfassung“. Sie gab den Teilnehmern damit noch mal zusätzliches Wissen in die Hand, um die Prozesse auf lokaler Ebene besser verstehen zu können. Beendet wurde der Workshop mit einer Zeugnisvergabe und einer Evaluation seitens der Teilnehmenden und der Organisatoren.

Schlussfolgerung

Das Engagement der Teilnehmer überraschte die Organisatoren erneut. Es wurde wieder einmal deutlich, welch großer Bedarf an politischer Bildung außerhalb Kairos besteht und mit wie viel Motivation die Anwesenden jede Chance wahrnahmen etwas neues zu lernen und ihre Meinungen auszutauschen. Die Defizite konnten ausgeglichen werden und die Begeisterung lässt hoffen, dass die Jugendlichen ihr Wissen auch außerhalb des Workshops weiter verbreiten und für eigene Projekte nutzen werden. Die Veranstaltung stellte somit einen weiteren Erfolg in den Bemühungen der Konrad-Adenauer-Stiftung Ägypten dar, bisher eher vernachlässigte Gebiete zu erreichen, zu bilden und auch zu politisieren.

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Sobre esta serie

La Fundación Konrad Adenauer, sus talleres de formación, centros de formación y oficinas en el extranjero ofrecen anualmente miles de eventos sobre temas cambiantes. Le informamos en www.kas.de acerca de una selección de conferencias, eventos, simposios etc. , de forma actual y exclusiva. Aquí, usted encuentra, además de un resumen en cuanto al contenido, materiales adicionales como imágenes, manuscritos de diálogos, vídeos o grabaciones de audio.

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erscheinungsort

Ägypten Ägypten