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Notas de acontecimientos

Zukunftsoptimismus und Traditionsbewusstsein

KAS stellt erste indische Jugendstudie vor

1,2 Milliarden Menschen leben in Indien, ein Drittel davon ist unter 15 Jahre alt. Dieses Drittel wird in den kommenden Jahren ein Land prägen, das sich in einem rasanten Wandel befindet. Mit der ersten groß angelegten indischen Jugendstudie hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die Einstellung dieser Generation erforscht. Über die Ergebnisse dieser Studie und den Wandel in der bevölkerungsreichsten Demokratie der Erde haben sich in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung drei Indien-Kenner unter der Moderation der Journalistin Sabine Porn unterhalten.

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Joerg Wolff, der das KAS-Büro in Indien bis März 2009 leitete, stellte die Studie dabei in groben Zügen vor. Demnach sind die indischen Jugendlichen der Modernisierung der Gesellschaft gegenüber aufgeschlossen, ohne jedoch mit den Traditionen und Werten der Eltern zu brechen. „Es herrscht ein starker Zukunftsoptimismus, flankiert von dem Willen, für eine bessere Zukunft zu arbeiten“, so Wolff. Gleichzeitig seien Religion und Familie den indischen Jugendlichen äußerst wichtig. Befragt wurden für die Studie 5.000 Inderinnen und Inder zwischen 18 und 34 Jahren, quer durch alle Schichten und Regionen.

Dr. Günther Krings MdB ist bei seinen Indienreisen der große Bildungshunger in den Städten aufgefallen. Obwohl er von den indischen Jugendlichen keine Rebellion im Sinne der deutschen 68er erwartet, ist er überzeugt, dass die Dynamik des Wandels zu Veränderungen führt. „Das Kastensystem wird beispielsweise an Bindung verlieren“, sagte Krings. Ähnlich sieht das Dr. Christian Wagner, der das Forschungsteam Asien bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik leitet. Er erwartet, dass das Kasten-System bestehen bleibt, die Kasten allerdings mehr und mehr politische Gemeinschaft ausdrücken werden.

Denn Politik besitzt einen großen Stellenwert bei den indischen Jugendlichen. Laut Studie gehen 85 Prozent der Jungwähler an die Urne, 71 Prozent haben großes Vertrauen in die Demokratie zum Ausdruck gebracht. Die Auswirkungen ließen sich bereits bei der diesjährigen Parlamentswahl beobachten, darin sind sich die Experten einig. Die Kongresspartei hatte dabei einen unerwartet deutlichen Sieg errungen. Nach der Einschätzung von Joerg Wolff hat das Engagement von Rahul Gandhi nicht unwesentlich dazu beigetragen. Der Spross der wichtigen indischen Politikerfamilie hatte im Wahlkampf der Kongresspartei immer wieder ein Schlaglicht auf die Bedürfnisse der indischen Jugendlichen geworfen.

„Rahul Gandhi hat damit sein politisches Meisterstück geleistet“, sagte Christian Wagner. Er sieht in der neuen Regierung unter dem erfahrenen Premier-Minister Manmohan Singh eine gute Voraussetzung, um die dringenden Probleme in Indien anzupacken: Verbesserung der Infrastruktur, Entwicklung des ländlichen Sektors, Fortschritte bei der Frauen- und Sozialpolitik. Nur so lässt sich die nach wie vor enorme Armut im Land bekämpfen.

Schließlich liegt das Land in einer krisengeschüttelten Region, der Westen muss auf seine Vorbildfunktion hoffen. „Indien ist für die gesamte Region ein Hort der Stabilität, und die Voraussetzungen dafür sind durch die Wahl noch besser geworden“, sagte Günther Krings mit Blick auf diese Problematik. Vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Energiesicherheit sieht Christian Wagner gute Vorraussetzungen zur Zusammenarbeit mit Indien. Doch auch Indiens Interesse an Sicherheit in der Region ist groß: Nach Afghanistan fließt viel Geld für die Entwicklungshilfe, und auch der Dialog mit Pakistan wird von der neuen Regierung bald wieder aufgenommen werden, glaubt Christian Wagner: „Hier trägt die Annäherung der letzten Jahre Früchte.“

„Indien hat gezeigt, dass auch eine Demokratie schnell wachsen kann, und hat in den letzen 20 Jahren enorm viel erreicht“, sagte Joerg Wolff zum Abschluss des Gesprächs. Wie seine beiden Mitdiskutanten zeigt er sich überzeugt, dass das Land diese Entwicklung konsequent weiterverfolgen wird, und mit ihm die indischen Jugendlichen. „Indien bleibt ein konservatives Land, das aus Kultur und Geschichte lebt“, fasste Wolff zusammen, „wir werden dort höchstwahrscheinlich einen neuen Weg der Modernisierung kennenlernen, eine Mischung aus westlichen Einflüssen und eigenen Traditionen.“

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La Fundación Konrad Adenauer, sus talleres de formación, centros de formación y oficinas en el extranjero ofrecen anualmente miles de eventos sobre temas cambiantes. Le informamos en www.kas.de acerca de una selección de conferencias, eventos, simposios etc. , de forma actual y exclusiva. Aquí, usted encuentra, además de un resumen en cuanto al contenido, materiales adicionales como imágenes, manuscritos de diálogos, vídeos o grabaciones de audio.

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