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Notas de acontecimientos

Zwischen Mobilisierung, Meinungsfreiheit und der Verbreitung von Bedrohungen

de Aline Bruno Soares, Valerie Gruber

Veranstaltung „Virtuelle Demokratie“ verdeutlicht Potentiale und Risiken des Internets in polarisierten Gesellschaften

Unter dem Titel „Virtuelle Demokratie“ veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung Brasilien (KAS) in Kooperation mit dem Instituto Igarapé und der Universidade Federal da Paraíba (UFPB) am 24. und 25.10.2016 ein Seminar in João Pessoa. Im Fokus stand der Zwiespalt zwischen dem Mobilisierungs- und dem Bedrohungspotential des Internets. Einerseits bietet es politisch unterrepräsentierten Gruppen die Chance, Veränderungen anzuregen, andererseits üben mathematische Algorithmen eine polarisierende Wirkung auf die Meinungsbildung aus und können den Effekt virtueller Diskriminierung verschärfen.

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Knapp 270 Teilnehmer besuchten am 24. und 25. Oktober 2016 das Seminar „Virtuelle Demokratie“, das die KAS in Zusammenarbeit mit dem Instituto Igarapé und der UFPB in der Stadt João Pessoa im Nordosten Brasiliens veranstaltete. Dadurch setzte sich eine in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich durchgeführte Veranstaltungsreihe fort, die mit aktuellen Themen angereichert wurde.

Gleich zu Beginn des Seminars wurde verdeutlicht, dass das Internet durch seine breite Zugänglichkeit auch gesellschaftlich benachteiligten Bevölkerungsteilen die Möglichkeit bietet, ihre Meinung sichtbar zu machen. Wie die Paneldiskussion zum Thema „Das Internet als Instrument zur sozialen Mobilisierung“ verdeutlichte, ist dabei entscheidend, inwieweit die virtuellen Bewegungen tatsächlich politische Debatten anregen und schließlich Einzug in die Legislative finden. Mathematische Algorithmen können diesen Prozess der Problemartikulation und -verdichtung verstärken, indem sie die Positionen von Einzelpersonen gruppieren und filtern. So nutzen etwa Frauen die Möglichkeit, im Rahmen von Online-Communities Missbrauchs- und Belästigungsfälle anzuklagen und sich gemeinsam gegen die Gefahr, erneut Opfer zu werden, zu wehren. Hierbei werden sie zunehmend auch zu rechtlichen Klagen motiviert.

Im zweiten Panel, das sich dem „Internet als Förderer der Meinungs- und der Informationsfreiheit“ widmete, problematisierten die Referenten hingegen, dass die Algorithmen eine Informationsverzerrung und damit eine Polarisierung der Meinungen bedingen können, die zudem auf Falschmeldungen beruhen können. Während der Diskussionsrunde unter dem Titel „Das Internet als Distributionskanal für Bedrohungen“ richtete sich der Blick vor allem auf die Vulnerabilität von Frauen, die einen Belästigungsfall veröffentlichen, da stets das Risiko einer Verschärfung der Opferrolle durch virtuelle Diskriminierungsattacken besteht.

Insgesamt zeigte die Veranstaltung, dass das Internet als Werkzeug zur Artikulation und Konsolidierung der zahlreichen politischen Reformwünsche genutzt werden kann, die die brasilianische Bevölkerung in den Protesten der vergangenen Monate äußerte. Allerdings müssen auch die damit verbundenen Bedrohungen berücksichtigt werden, die im politisch-gesellschaftlich stark polarisierten Brasilien vielfach unterschätzt werden. Durch die Relevanz und Aktualität der Thematik und besonders durch die positive Resonanz des Publikums wurde die KAS darin bestätigt, die Veranstaltungsreihe in anderen brasilianischen Städten fortzusetzen.

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