Vortrag
Details
Ob die Verbreitung des Covid 19-Virus, die Balkankriege oder der Völkermord von Ruanda, die Flüchtlingskrise, ob privates oder kollektives Scheitern -so unterschiedlich die Geschehnisse im Einzelnen sein mögen: allen diesen Ereignissenliegt bei genauerem Hinsehen ein und dieselbe Grundstruktur zugrunde. Alle hätten vermieden werden können, wenn man genauer hingeschaut und schneller reagiert hätte. Keine dieser „Tragödien“ oder „Katastrophen“ ist über uns aus heiterem Himmel hereingebrochen -sie wurden allein durch unser Verhalten, unser Versagen ermöglicht.
Was sich zunächst eher frustrierend oder blamabel anhört, beinhaltet letztlich eine durch und durch positive Botschaft: denn die Verantwortung liegt nun bei uns -niemand anderer als wir selbst sind dieAkteure unsers „Schicksals“. Und wir sind es, die Verhängnisse, die sich vergleichsweise langsam anbahnen, und dann über uns hereinzubrechen scheinen und mit Vehemenz entladen, im Vorfeld stoppen können. Stoppen könnten -wenn wir uns mental voll und ganz auf das jeweilige Geschehen einlassen, statt unsere Bilder über das was geschieht anzustarren. "Biederman und die Brandstifter“ und die „Unterwerfung" (Houellebecq) sind lehrreiche Beispiele und Inspirationen für den Versuch, den Flug der Kassandra zu brechen.
Prof. Dr. Jürgen Wertheimer leitet das „Projekt Cassandra“, eine Kooperation des Bundesverteidigungsministeriums und des Weltethos-Instituts zur Krisenfrüherkennung und Gewaltprävention. Seit 2017 wird erforscht, literarische Texte als Prognoseinstrumente im Bereich der Gewalt-Prävention nutzbar zu machen. Verortet im Bereich der kulturellen Einflussmöglichkeiten zur strategischen Prävention von Krisen und bewaffneten Konflikten, ergänzt der Ansatz der Studie bestehende Präventionsstrategien.
program
18:30 Uhr Begrüßung und Einführung
Daniel Feldhaus
Refernt des Politischen Bildungsforums Berlin
Konrad-Adenauer-Stiftung
18:40 Uhr Vortrag und Gespräch
Prof. Dr. Jürgen Wertheimer
Hochschullehrer für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik
Universität Tübingen
Oberstleutnant i.G. Carsten Schrehardt
Verteidigungsministerium
20:00 Uhr Schluss der Veranstaltung
Corona-Hinweis
Teilnahmevoraussetzung ist die Einhaltung der aktuell geltenden Corona- und Hygieneregeln. Grundlagen sind die Berliner Coronaschutzverordnung, die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sowie das Hygienekonzept des Veranstaltungsortes. Über vereinzelte Abweichungen davon informieren wir bei den jeweiligen Veranstaltungen.
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Eine medizinische Maske ist zu tragen, die auf dem Sitzplatz abgelegt werden kann. Zum Kontaktnachweis werden die Personendaten erfasst.
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Für weitere Informationen oder Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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