Pressemitteilungen
Die Konrad-Adenauer-Stiftung stellte heute (19. Juni 2002) in Berlin ihre Studie über das zentrale Netzwerk von Globalisierungsgegnern "Wer oder was ist ATTAC?" vor. Dr. Stephan Eisel, Leiter der Hauptabteilung Innenpolitik und Soziale Marktwirtschaft, erläuterte die Ergebnisse der Untersuchung:
- "Die 1998 gegründete Bewegung ATTAC (Association pour une Taxation des Transactions Financières pour l'Aide aux Citoyens) hat sich mit über 80.000 Mitgliedern – Einzelpersonen und Organisationen – in ca. 30 Ländern zum zentralen Netzwerk von Globalisierungskritikern und -gegnern entwickelt. In Deutschland hat ATTAC inzwischen ca. 7.000 Mitglieder.
- Ähnlich wie bei der sog. Friedensbewegung vor 20 Jahren oder der sog. Umweltbewegung vor 25 Jahren ist es ATTAC gelungen, ein breites Spektrum von kirchlichen Organisationen über Gewerkschaftsverbände bis hin zu linksextremen Gruppen zusammenzuführen.
- Der Bewegungscharakter von ATTAC hat völlig unklare organisatorische Strukturen zur Folge, denen die demokratische Legitimation fehlt. Dem im Jahr 2000 ohne jegliche Regularien konstituierten "Koordinierungskreis", der als Führungsgremium über Strategien entscheidet, konnte beitreten, wer wollte. Eine Organisationsreform scheiterte im Mai 2002.
- Es ist linksextremistischen Gruppen gelungen, entscheidenden Einfluss auf den Kurs von ATTAC zu gewinnen. Von den 19 Mitgliedern des Koordinierungskreises ist etwa die Hälfte bei linksextremistischen Organisationen aktiv oder mit ihnen verbunden. Sie sprechen sich teilweise ausdrücklich gegen eine Abgrenzung von gewaltbereiten Gruppen aus und arbeiten mit diesen Gruppen zusammen. Wie bei der sog. Friedensbewegung bzw. Umweltbewegung stellt sich die Frage, ob kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen die Dominanz gut organisierter linksextremer Gruppen verhindern können.
- Die Globalisierungskritiker, die die Frage nach mehr Gerechtigkeit in der Welt stellen, sollten Partner im Dialog um die globale Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft sein, denn das Ziel der Gerechtigkeit ist eine gemeinsame Basis, über den Weg dorthin zu streiten. Die Globalisierungsgegner, die marktwirtschaftliche Grundsätze prinzipiell ablehnen und die Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht ausschließen, schließen sich selbst von diesem Dialog aus."
download unter:
o tej serii
Informieren Sie sich über die aktuellen Pressemeldungen der Konrad-Adenauer-Stiftung.