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Bioethik in den Weltreligionen

Bericht zur gleichnamigen Fachkonferenz vom 2. Sept. 2004 im Wissenschaftszentrum, Bonn

Das Publikum hatte Einblick nehmen können in den faszinierenden Anfang einer globalen Ethikdebatte, in der Ethikern und Theologen eine zentrale Rolle zukommen muss. Denn überall auf der Welt fragen sich die Menschen nach der roten Linie, die nicht überschritten werden darf und überall drängt es andere, dies so schnell wie möglich zu tun.

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Leben ist allen monotheistischen Religionen heilig, weil es von Gott geschaffen ist. Menschliches Leben muss vom Menschen geschützt werden, weil er den Schöpfungsauftrag Gottes ausführt, weil er nicht Schöpfer, sondern „guter Verwalter“ sein soll.

In den Prinzipien waren sich die drei Gelehrten einig, die am 2. September 2004 im Wissenschaftszentrum Bonn zusammen gekommen waren, um über die Bioethik interreligiös zu diskutieren: Joel Berger, ehemaliger Sprecher der Rabbinerkonferenz Deutschlands, Hadi Adanali, in der Türkei und den USA ausgebildeter Professor für Islamische Theologie und Philosophie an der Universität Ankara und der Moraltheologe und Ethiker Josef Schuster, bisheriger Rektor des Jesuitenkollegs Sankt Georgen.

Doch da der Teufel bekanntlich im Detail steckt, führten die Drei die Zuhörer über verschlungene Pfade theologischer und philosophischer Moral. Dass keine Eindeutigkeiten am Ende standen, liegt daran, dass vor allem Judentum und Islam pluralistische Religionen sind, in denen es keine zentrale Autorität, sondern viele einander oft widersprechende Gewährsleute und Institutionen gibt. Im Gegensatz zu den oft verbreiteten Klischees von Orthodoxie und Fundamentalismus sind Judentum und Islam insgesamt gesehen liberal.

Über eins waren sich die Gelehrten aber einig: Reproduktives Klonen, das Duplizieren von Menschen ist aus Sicht aller drei Religionen verboten; es verstößt gegen das Schöpfungsvorrecht Gottes. Aber beim therapeutischen Klonen, der Forschung an embryonalen Stammzellen, tun sich die Unterschiede auf. Zentrales Kriterium und der Punkt, um den sich auch die anschließende Diskussion mit dem Publikum drehte, ist die Frage, wann voll schutzwürdiges, der Menschenwürde in Gänze teilhaftiges Leben beginnt.

Für die katholische Lehre, aber auch die Mehrzahl protestantischer Theologen ist der Fall klar: Der Beginn der vollen Schutzwürdigkeit wird zum frühestmöglichen Zeitpunkt, dem Verschmelzen von Ei- und Samenzelle, angesetzt, um nicht in das heikle Fahrwasser von Debatten zu geraten, wann Leben schutzwürdig sei und wann nicht. Die Sorge ist groß, dass das Einteilen in würdig und nichtwürdig beim Fall des Embryos nicht Halt macht und auf das geborene Leben übergreift: z.B. in der von Peter Singer schon diskutierten Frage, ob Schwerstbehinderte nicht weniger schutzwürdig seien als intelligente Tiere.

Rabbiner Berger und Professor Adanali führten zunächst das breite Spektrum der Auffassungen in ihren Religionen vor. Und natürlich gibt es auch dort Positionen, die mit der christlichen Auffassung deckungsgleich sind. Aber Common sense sind sie nicht. Das Judentum denkt das ungeborene Leben aus der Verfügungsgewalt der Mutter heraus, erst mit der Geburt wird es unabdingbar schutzwürdig. Ausserdem steht der Aspekt der Heilung sehr im Vordergrund, so dass bei der Frage der embryonalen Stammzellforschung die Aussicht, bisher nicht therapierbare Krankheiten heilen zu können, den positiven Ausschlag gibt. Auch die PID ist aus dieser Sicht kein Problem.

Die Situation im Islam ist ähnlich, wenn auch Hadi Adanali vorsichtiger argumentierte und den Beginn der vollen Schutzwürdigkeit zwei bis drei Monate nach der Empfängnis ansetzte. Dies hindert aber den Muslimen nicht daran, therapeutisches Klonen, PID und embryonale, „verbrauchende“ Stammzellforschung moralisch zuzulassen.

Das Publikum zerstreute sich am Ende weiterdiskutierend, noch nicht fertig mit der Frage. Es hatte Einblick nehmen können in den faszinierenden Anfang einer globalen Ethikdebatte, in der - auch darüber waren sich alle einig – Ethikern und Theologen eine zentrale Rolle zukommen muss. Denn überall auf der Welt fragen sich die Menschen nach der roten Linie, die nicht überschritten werden darf und überall drängt es andere, dies so schnell wie möglich zu tun.

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Dr. Johannes Christian Koecke

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Referent Politische Grundsatzfragen und Internationale Politik, Büro Bundesstadt Bonn

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