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Politik-Einstieg auf dem Schleudersitz

autori Andreas Kleine-Kraneburg

Hans Maier liest aus seiner Autobiographie

Der frühere bayerische Kulturminister und langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Prof. Hans Maier stellte vor über 200 interessierten Gästen in der Akademie seine Autobiographie „Böse Jahre, gute Jahre. 1931 ff.“ vor. Präsentiert wurde eine Sammlung vielfältiger persönlicher Erinnerungen, die in einer großen atmosphärischen Dichte und literarischer Genauigkeit niedergeschrieben sind. Zugleich ist es aber auch ein Dokument erlebter Zeitgeschichte der Nachkriegsjahrzehnte, bezieht dabei Politik, Wissenschaft, Kirche, Kultur und Gesellschaft in gleichem Maße ein.

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Prof. Bernhard Vogel, Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, erinnerte in seiner ebenso persönlichen wie anschaulichen Einführung an die gemeinsame Zeit als Kultusminister, der eine in Rheinland-Pfalz, der andere in Bayern. 1968 und in den Folgejahren gehörten gerade die Kultusminister nach seinen Worten zu den unbeliebtesten und angefeindetsten Politikern der Zeit. Ihre durchschnittliche Verweildauer im Amt betrug damals 2,4 Jahre. In allen „Stockwerken“ der Ressorts brannte es laut Vogel „lichterloh“. In einem Telegramm an seinen gerade ernannten Kollegen in Bayern begrüßte er Prof. Maier 1970 „im Kreis der Prügelknaben der Nation“. Die permanenten Auseinandersetzungen schweißten aber auch überparteilich zusammen. Hans Maier war mit seiner Bedachtheit, aber auch – wenn notwendig – Unnachgiebigkeit innerhalb der Kultusministerkonferenz bald so etwas wie der „Fels in der Brandung“.

Seine nachfolgende Lesung begann Prof. Maier mit Schilderungen zu seinen ersten Begegnungen mit der Politik in Freiburg zu Beginn der 50er Jahre. Als präziser Beobachter beschreibt er sehr anschaulich damalige Auftritte von Konrad Adenauer, Kurt Schumacher, Jakob Kaiser und anderen in seiner Heimatstadt, verbindet dies mit sehr treffenden Einschätzungen zu deren Persönlichkeiten. Überhaupt gehören die Porträts zahlreicher Zeitgenossen zu den Glanzlichtern seiner Autobiographie. Sie sind stets sehr fein und treffend, gelegentlich etwas spöttisch, aber niemals verletzend.

In einem zweiten Leseabschnitt verdeutlichte Prof. Maier, wie verlockend 1970 die Übernahme des Kultusministeramtes – ungeachtet des Wissens um seinen Charakter als „Schleudersitz“ - und damit der Einstieg in die praktische Politik für einen Politikwissenschaftler gewesen sei. Anschaulich beschrieb er die grundlegenden und teilweise auch sehr plastischen Herausforderungen des Amtes in dieser bewegten Zeit, die nicht zuletzt geprägt war von vielfältigen – teilweise auch gewalttätigen – Protesten, Störungen und Übergriffen.

Sehr deutlich machte er die recht unterschiedlichen Persönlichkeiten und Politikstile seiner beiden Regierungschefs, der Ministerpräsidenten Alfons Goppel und Franz-Josef Strauß. Treffend analysierte und beschrieb er schließlich das durchaus zwiespältige Verhältnis und die „Männerfreundschaft“ zwischen Franz-Josef Strauß und Helmut Kohl in den 70er und 80er Jahren.

Den letzten Abschnitt seiner Lesung widmete Hans Maier der Gegenwart, setzte sich dabei nicht nur mit verschiedenen Facetten und Fragen des Alters auseinander, sondern verband dies auch mit atmosphärisch dichten Reiseerinnerungen oder auch großartigen Naturschilderungen von gemeinsamen Wanderungen mit seiner Frau.

Eine angeregte Gesprächsrunde mit dem Publikum schloss einen ebenso eindrucksvollen wie spannenden Abend ab, der dem Autor danach noch so manchen Signierwunsch in seine ausgesprochen lesenswerte Autobiographie „einbrachte“.

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erscheinungsort

Berlin Deutschland