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Reportajes internacionales

Präsidentschaftswahlen in Mauretanien gehen in die 2. Runde

de Thomas Schiller

Politischer Kurzbericht

Die Präsidentschaftswahlen in Mauretanien sind nach den Parlaments- und Kommunalwahlen Ende vergangenen Jahres die letzte Etappe des Übergangs zu einer Zivilregierung nach dem unblutigen Militärputsch vom August 2005. Bericht von KAS-Mitarbeiter Thomas Schiller in Rabat.

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Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Mauretanien am 11. März 2007 hat keinem der 19 Kandidaten die absolute Mehrheit beschert. Nach dem am Montag vom Innenministerium bekannt gegebenem Ergebnis, werden sich Sidi Ould Cheikh Abdellahi und Ahmed Ould Daddah im 2. Wahlgang am 25. März gegenüberstehen. Abdellahi kommt demnach im 1. Wahlgang auf 24,79% der Stimmen, Daddah folgt mit 20,68%. An dritter Stelle folgt Zeine Ould Zeidane, ehemaliger Gouverneur der Zentralbank, mit 15,27%. Der Kandidat aus der Volksgruppe der Haratin (ehemalige Sklaven) Messaoud Ould Boulkheir schnitt mit 9,8% achtbar ab, überraschend waren ferner 7,9% für Ibrahima Moctar Sarr, einen schwarzafrikanischen Kandidaten aus dem Süden (Senegalfluss). Die Wahlbeteiligung blieb aber mit geschätzten 70% unter den Erwartungen. Mit Abdellahi und Daddah stehen sich in der Stichwahl ein Vertreter der alten Präsidentenmehrheit (Abdellahi) und der ehemaligen Opposition (Daddah) gegenüber. Beide galten bereits in den Wochen vor der Wahl als Favoriten und verfügen jeweils auch über eine respektable regionale Basis.

Die Präsidentschaftswahlen in Mauretanien sind nach den Parlaments- und Kommunalwahlen Ende vergangenen Jahres die letzte Etappe des Übergangs zu einer Zivilregierung nach dem unblutigen Militärputsch vom August 2005, der zum Sturz des langjährigen Präsidenten Maaouya Ould Taya (1984-2005) führte. Die von Oberst Ely Ould Mohammed Vall geführte Militärjunta (der „Militärrat für Gerechtigkeit und Demokratie“) hatte bereits kurz nach der Machtübernahme den Übergang zu einer demokratischen Regierung angekündigt. Oberst Vall hatte zudem eine eigene Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen mit dem Argument ausgeschlossen, dadurch seine eigene Neutralität und die Glaubwürdigkeit des Übergangsprozesses zu garantieren.

Die Wahlen verliefen nach ersten Einschätzungen weitgehend friedlich und korrekt. Die Leiterin der EU-Wahlbeobachter-Mission, Marie-Anne Isler-Béguin kam bereits am Abend des 11. März zu einer positiven Einschätzung, ebenso wie das amerikanische Außenministerium, das den Ablauf der Wahlen als „zufriedenstellend“ einstufte. Dies ist ein großer Erfolg für eines der ärmsten Länder der Welt und ein ermutigendes Zeichen für andere Länder des Kontinents. Mauretanien hat mit diesem ersten Urnengang einen historischen ersten Schritt hin zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit getan. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass, mit Ausnahme der größeren Städte (insbesondere der Hauptstadt Nouakchott), überall im Land die Wahlentscheidung weitestgehend entlang von Stammesgrenzen gefällt wird. Die einzelnen Kandidaten und ihre Programme sind der Mehrzahl der Wähler nicht bekannt, die Bedeutung traditioneller Loyalitäten und Allianzen ist auch deshalb größer. Auch der Stimmenkauf und Absprachen hinter den Kulissen bleiben eine traurige Realität. Zudem forderte ein Anschlag auf eine Präfektur im Süden des Landes einen Toten.

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