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Reportajes internacionales

Reaktionen aus Südafrika auf die Bundestagswahl 2009

de Julia Steffenfauseweh (ehem. Weber)
Bis zum Morgen des 29. September lagen in Südafrika weder offizielle Stellungnahmen von Regierungsmitgliedern noch detaillierte Medien-Analysen und Kommentare zum Ausgang der Bundestagswahl 2009 vor.

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In Politik und Medien stand am Montag nach der Wahl in Deutschland vor allem ein Thema im Vordergrund: Der zweite Africa-South America Summit (ASA) in Venezuela. So schaffte es wohl Hugo Chávez, nicht aber Angela Merkel mit einem Bild auf die ersten Seiten der Zeitungen. Dass der venezolanische Präsident den Afrikanischen Staaten „Unterstützung“ in Bezug Projekte in der Bergbau- und Ölindustrie zusicherte und gemeinsam mit Muammar Gaddafi von einer neuen Ära der Einheit zwischen Südamerika und Afrika sprach, sorgte für landesweite Schlagzeilen – die Wahlen in Deutschland spielten kaum eine Rolle in der Berichterstattung. Erst mit einem Tag Verspätung, am 29. September, druckten die Zeitungen auch Bilder der Bundeskanzlerin und lieferten eine ausführlichere Berichterstattung.

Offizielle Regierungsreaktionen

Selbst offizielle Regierungsreaktionen blieben am Tag nach der Bundestagswahl aus. Auf den Seiten der südafrikanischen Regierung und des Außenministeriums waren lediglich Stellungnahmen des südafrikanischen Staatspräsidenten Jacob Zuma zum Africa-South America Summit in Venezuela, zum Besuch des stellvertretenden Außenministers Ebrahim Ismail Ebrahim beim Treffen der G20 in Pittsburgh zu finden. Auch in den Hauptnachrichtensendungen im Fernsehen wurden keine Stellungnahmen der südafrikanischen Regierung zur Bundestagswahl ausgestrahlt.

Reaktionen der politischen Partner

Bei den Partnern der KAS wurde das Wahlergebnis positiv bewertet. Elizabeth Sidiropoulos, National Director des South African Institutes of International Affairs (SAIIA), begrüßte vor allem den deutlichen Ausgang der Wahl. „Dies ist ein klares Mandat für die CDU“, so Sidiropoulos im Gespräch mit der KAS. Ein so deutlicher Erfolg für Christdemokraten und Liberale sei insbesondere hinsichtlich der Handlungsfähigkeit der neuen Regierung zu begrüßen: „Jetzt kann es vor allem in der Wirtschaftspolitik voran gehen.“ Von der Partnerpartei IFP lag am Morgen des 29. Septembers noch keine Reaktion vor.

Pressereaktionen

Die Reaktionen der Presse setzten sich am Montag, 28. September, vor allem aus Agenturmeldungen zusammen. Die Tageszeitung The Star druckte eine einspaltige dpa-Meldung unter der Überschrift „Gemany’s SPD in shock poll drubbing“, der Citizen hatte noch nicht einmal die Ergebnisse in seinen Bericht aufgenommen und lieferte lediglich die Prognosen vom Vortag, und der Business Day titelte seinen Reuters-Bericht mit den Worten „Merkel wins second term with business-friendly poll partner“. Im beliebten Sowetan spielte die Wahl auf den internationalen Seiten keine Rolle.

Selbst die angesehene Wochenzeitung Mail&Guardian, die auf ihrer Website immer aktuelle Nachrichten aus aller Welt zusammenstellt, berichtete nur am Rande von der Bundestagswahl. Die Meldung über den Wahlsieg von CDU und FDP konzentrierte sich vor allem auf die Person Guido Westerwelles und wurde im Laufe des Tages schnell von anderen Online-Nachrichten verdrängt.

Etwas ausführlicher berichtete zumindest der Business Day am folgenden Tag, 29. September. Wie schon in der Meldung am Montag konzentrierte sich der Business Day auf die neue Koalition und die erhofften Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Ein Foto von Angela Merkel als zufriedene Siegerin, das fast die ganze Seite Eins einnahm, titelte der Citizen am Dienstag nach der Wahl. Im Innern der Ausgabe folgte ein weiteres Bild der Kanzlerin neben einem ausführlicheren Bericht, der vor allem auf den neuen Koalitionspartner einging.

Bereits im Vorfeld der Wahlen hatte es ein Interesse der Medien an den Wahlen in Deutschland gegeben. So berichtete der Citizen am 15. September über das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier. Unter der Überschrift „Dull debate sets Merkel up for election victory“ druckte die Tageszeitung einen Bericht des Nachrichtenagentur AFP. Zwar wurde in diesem Artikel der Unterhaltungswert der Debatte kritisiert, Angela Merkels sicheres Auftreten allerdings als Zeichen für eine Wiederwahl gewertet.

Auch im Radio war die Kanzlerin Thema: In einem SAFM-Interview mit der KAS-Mitarbeiterin in Johannesburg ging es einen Tag vor der Wahl vor allem um den Beliebtheitsgrad Angela Merkels und um ihre Führungsstärke. Auch ihr Auftreten beim G20-Gipfel in Pittsburgh und die Rolle Deutschlands in der Europäischen Union wurden angesprochen.

Erwartungen an die Entwicklung der deutsch-südafrikanischen Beziehungen

Der Wahlausgang wird sich aller Voraussicht nach kaum auf die deutsch-südafrikanischen Beziehungen auswirken. Deutschland und Südafrika pflegen ein gutes Verhältnis, das auch in Zukunft Bestand haben wird. Diese Einschätzung teilt auch SAIIA-Direktorin Elizabeth Sidiropoulos. „Unsere ANC-Regierung hat sicherlich eine Partei-Affinität zur SPD, aber auf offizieller Regierungsebene wird sich das nicht auswirken“, so Sidiropoulos. In Bezug auf die Region warte sie gespannt darauf, wie sich ein zukünftiger Außenminister der FDP in Bezug auf die Problemgebiete des Kontinents, so z.B. auch Simbabwe, verhalten wird. Doch auch hier setzt man eher auf einen positiven Trend.

Fazit

In Südafrika spielt der Ausgang der Bundestagswahlen in Politik und Medien kaum eine Rolle. Lediglich im Business Day schenkte man der bürgerlichen Koalition im Hinblick auf mögliche wirtschaftspolitische Entwicklungen eine über die reine Ergebnisberichterstattung hinausgehende Aufmerksamkeit. Insgesamt wird der Wahlausgang in den Medien neutral bis positiv aufgenommen, bei den KAS-Partnern überwiegt erwartungsgemäß die positive Beurteilung.

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