Lectura
Detalles
Die Erinnerungskultur und das Gedenken in der Bundesrepublik Deutschland zielen in erster Linie auf eine Auseinandersetzung mit den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts ab, wobei die weitreichenden Folgen dieser historischen Einschnitte ebenso sichtbar werden wie die Erkenntnis, dass die Vergangenheit nicht verjährt. Ohne einen Geschichtsbezug würden unserer Gesellschaft wichtige Orientierungsmuster und- rahmen für die gemeinsame Zukunftsgestaltung fehlen. An welchen Stellen lassen sich noch heute die Spuren der Geschichte wiederfinden und warum ist es wichtig, sich mit ihnen zu beschäftigen?
Anlässlich des anstehenden 70. Jahrestags des Volksaufstands in der DDR vom 17. Juni 1953 beschäftigen wir uns mit der Bedeutung der Freiheit für Gesellschaften und dem Wandel des Freiheitsbegriffs im historischen Verlauf. Welchen Raum nimmt die Freiheit heutzutage ein und wie kann sie gegen äußere Einflüsse verteidigt werden?
Im Rahmen unserer zweiten Veranstaltung auf Schloss Augustusburg in diesem Jahr wird der Autor Helmut Ortner aus seinem Buch „Volk im Wahn“ lesen und anschließend mit Ministerpräsident Michael Kretschmer ins Gespräch kommen. In dreizehn Texten widmet sich der Autor Deutschland in den Nachkriegsjahren – eine Zeit, in der Geschichtsverleugnung und -umdeutung Hochkonjunktur hatten. Mal analytisch, mal essayistisch oder dokumentarisch beschreibt er das damaligen Vergessen und Verschweigen bei der Aufarbeitung der barbarischen Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus und der Rolle des deutschen Volkes. Wie wurde die NS-Diktatur im Deutschland der Nachkriegszeit aufgearbeitet? Wie muss sich die heutige Gesellschaft mit diesen Erfahrungen auseinandersetzen? Diese und weitere Fragen diskutieren wir im Anschluss an die Lesung mit Ministerpräsident Michael Kretschmer.