Wie sich die russische Herrschaft in den besetzten ukrainischen Gebieten entfaltet und mit welchen Mitteln sie aufrechterhalten wird, stand im Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung. Die Vortragenden beleuchteten die zentralen Instrumente russischer Besatzungspolitik und zeigten auf, welche politischen, administrativen und militärischen Mechanismen Moskau einsetzt, um Kontrolle zu sichern und die annektierten Regionen in sein eigenes System einzugliedern.
Ein Schwerpunkt lag auf der Analyse der russischen Bevölkerungspolitik. Die Veranstaltung machte deutlich, dass Russland die okkupierten Territorien schrittweise in seine politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Strukturen integriert – oftmals unter Rückgriff auf sowjetische Praktiken der Kontrolle, Überwachung und Russifizierung. „Russland betreibt in der Ukraine einen Ethnozid, mit dem Ziel, die ukrainische Identität auszulöschen,“ konstatierte Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder, Senior Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS). Die Beispiele reichten von administrativen Umstrukturierungen über schulische Indoktrination bis hin zu Maßnahmen, die die Identität und Loyalität der lokalen Bevölkerung gezielt beeinflussen sollen.
Trotz des massiven Drucks wurden auch die Handlungsspielräume der Menschen vor Ort thematisiert. Zwischen Anpassung, Überlebensstrategien, offener oder verdeckter Kollaboration und verschiedenen Formen des Widerstands zeigte sich ein vielschichtiges Bild. „Die Menschen sind müde vom Krieg, aber ich sehe keine Kriegsmüdigkeit, die zur Aufgabe verleitet“, unterstrich Dr. Jan-Philipp Wölbern, stellv. Leiter des Auslandsbüros Ukraine der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ein dramatischer Augenzeugenbericht von Anastasia Kolesnik, Studentin an der Universität Bonn, verdeutlichte, dass Zivilcourage und alltägliche Akte der Gegenwehr in den besetzten Gebieten weiterhin existieren – selbst unter widrigsten Bedingungen.
Die Veranstaltung machte insgesamt deutlich, wie komplex die Realität unter Besatzung ist und wie eng politische, soziale und historische Faktoren miteinander verwoben sind. Sie bot ein eindrucksvolles und zugleich bedrückendes Bild der aktuellen Situation, das das Publikum sichtlich bewegt zurückließ.
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