Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Ausgezeichneter Journalismus: Sechs JONAs unter den besten „30 bis 30“

von Dr. Vandad Sohrabi
Das „medium magazin“ zählt sechs JONA-Geförderte zu den besten Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten Deutschlands. Sie zeigen, wie vielfältig und relevant junger Journalismus heute ist.

Asset-Herausgeber

Ob Lokaljournalismus, Wissenschaft oder Kinderfernsehen – sie alle zeigen, wie wichtig junger Journalismus heute ist: Elena Everding, Felix Leitmeyer, Lynn Klockow, Pia Steckelbach, Carolin Riethmüller und Isabel Schneider gehören zu den „Top 30 bis 30“ des Jahres 2025. Ausgewählt vom „medium magazin“ zählen sie damit offiziell zu den besten jungen Journalistinnen und Journalisten des Landes. Alle sechs sind ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten der Journalistischen Nachwuchsförderung (JONA) der Konrad-Adenauer-Stiftung.

 

 „Die ‚Top 30‘ sind seit jeher mehr als ‚nur‘ eine Auswahl besonders talentierter Medienschaffender. Sie sind ein Kaleidoskop, das quer durch alle Gewerke junge Menschen zeigt, die für die Zukunft der Branche stehen“, sagt Frederik von Castell, Chefredakteur des „medium magazins“. Jede und jeder Ausgewählte stehe für ein journalistisches Profil, das die Branche künftig dringend brauche.

 

Sechs Persönlichkeiten, sechs Wege

Einer dieser Ausgezeichneten ist Felix Leitmeyer, freier Reporter unter anderem für rbb, ZDF, Spiegel und Zeit. Anlässlich des Jahrestags des Angriffs auf die Ukraine produzierte er eine Wochenserie für das rbb24 Inforadio, in der er viele ukrainische Geflüchtete begleitete. „Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, möglichst unterschiedliche Perspektiven abzubilden. So besuchte ich einen Wehrdienstgeflüchteten, eine Alleinerziehende, die ihren Sohn in der Ukraine zurücklassen musste, Menschen auf Jobsuche oder Studierende. Herausfordernd war nicht nur, sie zu finden – sondern ihnen zu zeigen, dass sie mir vertrauen können. Darin, dass ich ihre Geschichten mit bestem Gewissen und ohne Effekthascherei erzähle. Dass sie mir dieses Vertrauen geschenkt haben, hat mir viel bedeutet.“

 

Auch die JONA habe ihn entscheidend geprägt: „Wo soll ich da bloß anfangen! Die JONA kennt ihre Stips wirklich – und ist wahnsinnig gut darin, sie gezielt mit ihren Stärken zu fördern und zu fordern. Durch Feedbackgespräche und Seminare habe ich mich immer wieder neu entdeckt: Vor der JONA dachte ich, dass ich weiterhin vor allem schreibender Journalist sein werde, weil ich das schon einige Jahre lang gemacht hatte. Die Trainings in Audio- und Videoproduktion, in Zukunftstechnologien wie KI und Smart Audio, haben mir dann neue Welten eröffnet. Sie haben mich auch dazu inspiriert, als VJ selbst zu filmen, crossmedial für Video, Audio und Text zu arbeiten – und darin, ein Volo in der ARD zu machen.“

 

Dem journalistischen Nachwuchs gibt er drei klare Tipps mit auf den Weg: „Erstens: sofort loslegen. Schreibt eurer regionalen Lokalzeitung, schlagt kreative Themen vor, schreibt freiberuflich Texte. Der zweite Tipp: dranbleiben. Wer kontinuierlich journalistisch arbeitet – und seien es ein paar Texte neben Schule oder Studium – wird immer besser darin. Der dritte Tipp: Sucht euch Orte, an denen ihr das journalistische Handwerk lernen könnt. Ein fantastischer Start dafür ist die KAS-Medienwerkstatt! Was ihr hier lernt, hilft euch selbst – und später sehr wahrscheinlich auch bei Bewerbungen: sei es für freie Mitarbeit, Praktika oder die JONA.“

 

Auch Elena Everding, Redakteurin beim Göttinger Tageblatt, wurde ausgezeichnet. Ihre prägendste Recherche beschreibt sie so: „Meine Recherche über Machtmissbrauch an der Universität war nicht nur sehr umfangreich und intensiv, ich musste angesichts des sensiblen Themas auch sehr behutsam vorgehen und zunächst Vertrauen zu meiner Protagonistin aufbauen. Gleichzeitig musste ich sehr sorgfältig arbeiten, um sie und auch den Täter zu anonymisieren – eine große Herausforderung, die sich aber gelohnt hat: Der Text wurde mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der KAS ausgezeichnet.“

 

Die JONA habe sie auf ihrem journalistischen Weg entscheidend unterstützt: „Dank der JONA hatte ich die einmalige Chance, schon während meines Studiums eine exzellente journalistische Ausbildung zu absolvieren. Ich erinnere mich gerne an viele fordernde, unglaublich lehrreiche und auch spaßige Seminare zurück, darunter waren Highlights wie ein Seminar in Indien. Von dem Netzwerk, das ich mir als Teil der JONA aufbauen konnte, profitiere ich bis heute.“

 

Den journalistischen Nachwuchs ermutigt sie, das Handwerk von Grund auf zu lernen: „Probiert euch auf verschiedensten Wegen aus, zum Beispiel in Praktika oder über freie Mitarbeiten – damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, in welchen Bereich ihr gehen wollt und was euch keinen Spaß macht. Und schafft euch das journalistische Handwerkszeug drauf: Vor allem Recherche ist wichtiger denn je in komplexen Zeiten, in denen Journalistinnen und Journalisten viel Desinformation begegnet.“

 

Neben Everding und Leitmeyer wurden auch Lynn Klockow, Pia Steckelbach, Carolin Riethmüller und Isabel Schneider ausgezeichnet. Klockow überzeugt mit aufwendig produzierten Kinder- und Jugenddokus für öffentlich-rechtliche Sender. Steckelbach berichtet als Producerin aus Tel Aviv – über Konflikte, Krieg und Perspektiven im Nahen Osten. Riethmüller bringt Wissenschaft auf Augenhöhe ins Netz – etwa für ZDF, Arte und das YouTube-Format „Doktor Whatson“. Isabel Schneider, Teil des Panorama-Teams der ARD, wurde zuletzt für ihre politische Recherchearbeit im Team der vielfach ausgezeichneten „Rammstein“-Recherchen bekannt.

 

Sechs Auszeichnungen, eine gemeinsame Förderung – die JONA

Dass in diesem Jahr gleich sechs ehemalige JONA-Altstipendiatinnen und -Stipendiaten zu den „Top 30 bis 30“ gehören, ist auch für die Konrad-Adenauer-Stiftung ein starkes Signal. Anca Specht, Leiterin der JONA, sieht in der Auszeichnung eine besondere Bestätigung für das langjährige Engagement der Stiftung: „Wir freuen uns mit den Ausgezeichneten und sehen die Anerkennung auch als Ansporn, weiter in exzellente Ausbildung und individuelle Förderung zu investieren. Denn die Zukunft des Journalismus entscheidet sich heute – durch junge Talente, die Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen und mit neuen Perspektiven unsere Medienlandschaft bereichern.“

 

Die Journalistische Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet seit über 40 Jahren junge Talente auf ihrem Weg in den Journalismus. Die Studierenden erhalten neben einer finanziellen Förderung eine intensive journalistische Ausbildung und Zugang zu einer starken Gemeinschaft. Aktuell werden rund 100 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus ganz Deutschland in der JONA gefördert. Eine Bewerbung für den neuen Jahrgang ist noch bis zum 15. Juli 2025 möglich.

 

Asset-Herausgeber

Kontakt

Ann-Carolinn Specht

Ann-Carolinn Specht bild
Leiterin Journalistische Nachwuchsförderung
anca.specht@kas.de +49 30 26996-3696

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

Asset-Herausgeber