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Wie politisch ist die Kirche? - Zwischen theologischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit

autori Julian Roschk

In Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen

Veranstaltungsbericht vom 19.03.2024

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Die Kirchen stehen zunehmend in der Kritik. Unter anderem werden politische Äußerungen von Kirchenvertreterinnen und -vertretern oft unter dem Aspekt der mangelnden Neutralität kritisiert und ihnen politische Einflussnahme vorgeworfen.

In Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen wurde am 19. März 2024 im Haus der Kathedrale die Frage aufgeworfen, inwieweit sich die Kirchen politisch beteiligen sollten und welchen Stellenwert sie noch in unserer Gesellschaft einnehmen.

Zunächst begrüßte Dorothea Trappe, Referentin der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen die Gäste des Abends sowie das Publikum. Anschließend ging Ronny Heine, Leiter des PBF Sachsen, in seinem Grußwort auf die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die Bedeutsamkeit einer Auseinandersetzung mit diesem ein. Eine kurze Einführung in die unterschiedlichen Sichtweisen bei der Beleuchtung der Fragestellungen gab Irène Mahano, Referentin des PBF Sachsen. Als Moderatorin des Abends stellte Irène Mahano die Podiumsgäste vor.

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der EKD, hielt den ersten Impuls. Sie ging zunächst auf die Vielfältigkeit ihrer Arbeit als Präses, beispielsweise bei der Vertretung der Kirche in der Öffentlichkeit, ein. Laut ihr ist es für die Kirche von großer Bedeutung, vernehmbar und handlungsfähig zu bleiben und bei politischen Diskussionen, welche die Grundüberzeugungen des christlichen Glaubens berühren, keine Neutralität walten zu lassen. Die strikte Trennung von Kirche und politischen Diskursen sei, laut Heinrich, nicht möglich. Die Kirche sei ein Ort, an dem Personen mit differenten Anschauungen zusammenkommen und sei daher für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unerlässlich.

Dr. Justus Geilhufe, Pfarrer aus Großschirma, Podcaster und Autor, thematisierte gegenwärtige politische Entwicklungen: In seinem Heimatort wurde Anfang März ein Kandidat der AfD mit starker Mehrheit zum Bürgermeister gewählt. Laut ihm hat sich der politische Diskurs bereits weit verschoben, sodass es für viele Auseinandersetzungen keine Inhalte und Argumente mehr gibt. Der gemeinsame Glaube an Gott sei, so Geilhufe, eine über verschiedene Ansichten hinweg verbindende Konstante, welche in einer atheistischen Gesellschaft fehlen würde. Daher führe eine Abnahme des Einflusses der Kirche unweigerlich zu einer Zunahme von Spaltungen innerhalb unserer Gesellschaft.

Nach den beiden Impulsbeiträgen stellte die Moderatorin Irène Mahano zwei weitere Podiumsgäste vor: Prof. Dr. Detlef Pollack und Johann Wagner. Beide legten ebenfalls ihre persönliche Sicht auf die Entwicklungen in der Kirche und der Politik dar.

Irène Mahano befragte anschließend die Referenten nach einer Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung der Kirchen.

Prof. Dr. Detlef Pollack, emeritierter Professor für Religionssoziologie an der Universität Münster, zeichnete hierbei zunächst ein pessimistisches Bild von der Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft: Laut ihm besitzen Liebe, Gerechtigkeit und ein faires Miteinander heutzutage bereits eine größere Relevanz als der Glaube. Die Abnahme der Bedeutung der Kirche als Institution des Glaubens schreite, laut Dr. Pollack, unaufhaltsam voran.

Johann Wagner, Pressesprecher des Bistum Görlitz, ging verstärkt auf das Leben in seiner Heimatstadt Görlitz ein. Auch in dieser sei eine deutliche Polarisierung zu spüren und es sei die Aufgabe der Kirche, Differenzen in der Gesellschaft nicht zu vergrößern.

Dr. Justus Geilhufe machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die Kirche ein Ort des Trostspendens und der Menschlichkeit sei, da am Altar das Fehlerhafte und Widersprüchliche des Menschen einen Platz haben dürfe. Die Kirche, so führt Geilhufe es an, sei ein Ort, an welchem Menschen in ihrer Schwäche die Stärke der Gemeinschaft und des Trostes finden können.  

Anna-Nicole Heinrich äußerte den Wusch, auch inaktive Kirchenmitglieder mit innovativen Formaten wieder stärker am Gemeindeleben teilhaben zu lassen.

In der abschließenden Frage- und Diskussionsrunde hatte das Publikum die Möglichkeit, eigene Fragen an die Referenten zu stellen. Besonders die Beteiligung der Kirche am politischen Diskurs stand im Mittelpunkt der Diskussionen.

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Irène Mahano

Bewerbungsfoto Irène Mahano Irène Mahano

Referentin Politisches Bildungsforum Sachsen

irene.mahano@kas.de 0351- 563446-14

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