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Political Thought Nr.64

Energieversorgung der Zukunft. Zwischen Klimaschutz und Energieknappheit

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Institut für Demokratie "Societas Civilis" aus Skopje möchten Ihnen die 64. Ausgabe der Zeitschrift "Political Thought" vorstellen

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Modernes menschliches Leben ist seit nahezu einem Jahrhundert ohne sichere Energieversorgung nicht vorstellbar und kaum ein Ort auf der Welt kann darauf verzichten. Gleichwohl hat uns die Art der Energieerzeugung für Elektrizität und Mobilität vor erhebliche Umwelt- und Klimaherausforderungen gestellt, da die Verbrennung fossiler Energieträger klimaschädliches CO2 produziert, bzw. der Abbau und Transport ebenfalls viele Umweltrisiken beinhalten. Kernkraft ist für viele Länder wie insbesondere Deutschland aufgrund der Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima und unklarer Endlagerfragen keine Alternative.

Der bereits begonnene Weg der energetischen Transformation zu erneuerbaren Energien wird in vielen Weltregionen bereits aktiv gestaltet. So hatte die EU ein Billionen schweres Transformationspaket als New Green Deal auf den Weg gebracht bei gleichzeitig verstärkter CO2-Besteuerung, um die gesamtgesellschaftliche Transformation in den EU-Mitgliedsländern zu forcieren. Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 stellt nun nahezu alle Länder der Erde ohne eigene Energieressourcen vor dramatische Probleme, durch kaum erwartete Preissprünge auf den Energiemärkten. Die auch in Deutschland angedachte Übergangsnutzung von russischem Gas, welcher als fossiler Brennstoff geringere Umweltprobleme verursacht, steht in Frage wie der ursprünglich angedachte Zeitplan zur energetischen Transformation. Laufzeitenverlängerungen von Kohlekraftwerken bis hin zur Aufschiebung des Kernkraftausstiegs oder gar Neubauprojekten lassen sich in Europa beobachten. Auch die sehr ambitioniert in Energie- und Umweltfragen gestartete neue Bundesregierung in Deutschland musste ihre Ziele anpassen und zurückstecken und bei einer Fortdauer der russischen Aggression sind weitere Anpassungen nötig, die ggf. die sogenannte Energiewende zurückwerfen und bisher undenkbare neue Maßnahmen erfordern könnten.

Daher ist eine der wichtigsten Maßnahmen der energiepolitischen Verwerfungen der letzten Monate, Energie über verbesserte Effizienz beim Verbrauch als auch Verhalten einzusparen ohne dringliche Umweltfragen vollständig außer Acht zu lassen. Für die Länder des Westbalkans ist dies eine gewaltige Herausforderung. Zum einen basiert die Energiegewinnung noch immer auf veralteten, ineffizienten und äußerst umweltschädlichen Kohlekraftwerken bzw. verbrennen viele Menschen mit niedrigem Einkommen giftige Materialien, so dass gerade in den Hauptstädten der Region im Winter wenig schmeichelhafte Rekorde bei der gemessenen Luftverschmutzung aufstellen, welche höchst gesundheitsschädlich ist. Zum anderen lassen die steigenden Energiepreise für die Länder der Region nur wenig Spielraum für Anpassungen, da die finanziellen Ressourcen der Staaten äußerst gering sind. Zudem müssen die Länder als verlängerte Werkbänke der EU und Exporteure ebenfalls CO2-Bepreisung umsetzen, was die Wettbewerbsfähigkeit als auch Einkommen beeinflusst. Gleichwohl ist die Lage nicht aussichtslos, denn es gibt viele Potenziale für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz als auch regionale Kooperation, jedoch muss die EU hier auch Partner sein. Dafür ist sowohl bei den politischen Eliten mehr Anstrengung und gute Regierungsführung nötig als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern noch ein weiterer Bewusstseinswechsel, denn noch zu oft, wird wenig achtsam mit Energie umgegangen, selbst bei steigenden Preisen.

In unserem aktuellen Sonderheft diskutieren wir diese aktuellen Fragen, um einen Beitrag zur Gesamtdebatte des Zukunftsthemas Nr. 1 zu leisten.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Ihr,

Daniel Braun

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