Agrégateur de contenus

Titre unique

Quantentechnologie und Deutschlands Sicherheitspolitik: Eine Geopolitische Notwendigkeit

Schlüsseltechnologie mit enormem Potenzial für militärische und zivile Anwendungen

Quantentechnologie ist eine sicherheitspolitische Schlüsseltechnologie mit disruptivem Potenzial. Sie bedroht heutige Verschlüsselungssysteme, revolutioniert Navigation und Kommunikation, und sie wirkt als Katalysator für weitere Zukunftstechnologien. Deutschland muss „quantum ready“ werden – durch strategische Integration, agile Innovationsförderung und internationale Kooperation, um digitale Souveränität und Sicherheit zu wahren.

Agrégateur de contenus

Partager

Quantentechnologie entwickelt sich zu einer sicherheitspolitisch hochrelevanten Schlüsseltechnologie mit weitreichenden Auswirkungen auf militärische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen. Ihre drei Hauptanwendungsbereiche – Quantencomputing, Quantensensorik und Quantenkommunikation – bergen enormes Potenzial, aber auch erhebliche Risiken.

Während Quantencomputer bestehende Verschlüsselungssysteme in naher Zukunft kompromittieren könnten, ermöglichen Quantensensoren eine satellitenunabhängige Navigation sowie präzisere Aufklärung. Quantenkommunikation wiederum verspricht durch Verfahren wie Quantum Key Distribution (QKD) eine abhörsichere Datenübertragung.

Diese technologischen Entwicklungen verändern die Grundlagen moderner Kriegsführung grundlegend. Die Fähigkeit, Informationen schneller zu verarbeiten, präziser zu erfassen und sicherer zu übertragen, verschiebt die strategischen Parameter auf dem Gefechtsfeld. Gleichzeitig wirken Quantentechnologien als Katalysatoren für andere Emerging and Disruptive Technologies (EDTs) wie Künstliche Intelligenz (KI), Hyperschalltechnik oder Materialforschung. Ihre Bedeutung reicht daher weit über den militärischen Bereich hinaus. 

Deutschland steht im internationalen Wettbewerb um diese Technologien unter Druck. Während Staaten wie die USA und China gezielt in militärische Anwendungen investieren und strategische Programme aufsetzen, fehlt es in Deutschland an einer kohärenten sicherheitspolitischen Einbindung. Die Bundeswehr ist bislang weder strukturell noch konzeptionell auf die Integration von Quantentechnologien vorbereitet. Auch die Innovationsarchitektur ist zu bürokratisch und wenig agil, was insbesondere Start-ups mit Dual-Use-Fokus benachteiligt. Die Folge sind sicherheitsrelevante Abhängigkeiten von Drittstaaten und großen Technologiekonzernen.

Zudem ergeben sich neue Risiken für die innere Sicherheit: Quantenfähige Angriffe könnten kritische Infrastrukturen lahmlegen, personenbezogene Daten kompromittieren und neue Formen der Überwachung und Desinformation ermöglichen. Gleichzeitig bietet die Technologie auch Schutzpotenziale, etwa durch quantensichere Kommunikation oder verbesserte Detektionssysteme.  

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird eine umfassende „Quantum Readiness“ gefordert. Dazu gehören die strategische Verankerung in nationalen Sicherheitsdokumenten, der gezielte Aufbau quantentechnologischer Fähigkeiten in der Bundeswehr, die Reform der Förderstrukturen nach dem Vorbild der US-amerikanischen DARPA sowie der Ausbau internationaler Kooperationen mit NATO, EU und technologisch führenden Staaten. Nur durch eine frühzeitige, koordinierte und sicherheitspolitisch fundierte Auseinandersetzung mit Quantentechnologie kann Deutschland seine digitale Souveränität sichern und sicherheitsrelevante Abhängigkeiten vermeiden.  

Lesen Sie die gesamte Studie: „Quantentechnologie und Deutschlands Sicherheitspolitik: Eine Geopolitische Notwendigkeit“ hier als PDF.

Agrégateur de contenus

Contact

Dr. Christian Hübner

Dr. Christian Hübner

Leiter Abteilung Agenda 2030

christian.huebner@kas.de +49 30 26996 3264
kurzum
Adobe Stocke / Bartek Wróblewski
6 juin 2024
Lire maintenant

comment-portlet

Agrégateur de contenus