Ungarische Minderheit erhält eigene Universität
Reportages pays
Die Regierungsmehrheit unter den Abgeordneten wischte damit letzte bürokratische und politische Bedenken vom Tisch. Die als Beratungsorgan der Regierung in Universitätsfragen zuständige Akkreditierungskommission konnte sich aus formellen Gründen nicht zu einer positiven Empfehlung für die Universitätsgründung durchringen. Deshalb wurde die Kommission mit dem nunmehrigen Parlamentsbeschluss einfach übergangen, um den Start der Universität nicht noch weiter zu verzögern. Denn die ungarische Universität sei schließlich „im Regierungsprogramm vorgesehen", erklärte Bildungsminister Martin Fronc (KDH).
Gegen die neue Universität stemmte sich der Großteil der Opposition. Die „Bewegung für eine Demokratische Slowakei" (HZDS) von Expremier Vladimír Mečiar kündigte eine Klage beim Verfassungsgericht an: Es könne nicht zulässig sein, die Kenntnis der ungarischen Sprache zur Aufnahmevoraussetzung an die neue Universität zu machen. Ungarisch werde damit als Unterrichtssprache gegenüber der offiziellen Staatssprache Slowakisch verfassungswidrig bevorzugt.
Die HZDS warnte schon in der Vergangenheit mehrfach vor einer angeblich drohenden „Magyarisierung“ der Südslowakei. Die Kommunisten wiesen in der Parlamentsdebatte darauf hin, dass es „in Ungarn auch keine slowakische Universität“ gebe.
Thèmes
À propos de cette série
La Fondation Konrad-Adenauer est présente avec son propre bureau dans 70 pays du monde sur les cinq continents. Les collaborateurs locaux peuvent rapporter de première main les événements actuels et les évolutions à long terme dans leur pays d'accueil. Leur « rapports nationaux » présentent en exclusivité aux utilisateurs du site Internet de la Fondation Konrad-Adenauer des analyses, des informations de fond et des évaluations.