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Présentations & compte-rendus

Nebel im August

Zeithistorische Filmreihe am 18. September 2017

Im Rahmen der Zeithistorische Filmreihe, die 2017 unter dem Thema „Jugend in Diktaturen“ steht, fand am vergangenen Montag die zweite Filmvorführung statt. Das u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnete Drama „Nebel im August“ thematisiert mit dem Euthanasieprogramm ein Kapitel in der Geschichte des NS-Regimes, das bisher nicht im Spielfilm dargestellt wurde. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit und spielt in Süddeutschland Anfang der 1940er Jahre.

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Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 13-jährige Ernst Lossa, Sohn fahrender Händler aus der Volksgruppe der Jenischen, ein aufgeweckter, aber unangepasster Junge. Die Kinder- und Erziehungsheime, in denen er bisher lebte, haben ihn als „nicht erziehbar“ eingestuft und schieben ihn schließlich wegen seiner rebellischen Art in eine Nervenheilanstalt ab. Nach kurzer Zeit bemerkt er, dass unter der Klinikleitung von Dr. Veithausen Insassen getötet werden. Er setzt sich zur Wehr und versucht, den behinderten Patienten und Mitgefangenen zu helfen. Doch Ernst befindet sich in großer Gefahr, denn Klinikleitung und Personal entscheiden über Leben und Tod der Kinder. Letztlich fällt auch er dem Morden zum Opfer.

Zur Filmvorführung und dem anschließenden Nachgespräch waren über 100 Teilnehmer erschienen. Der Autor der gleichnamigen Romanvorlage, Robert Domes, schilderte die Lebensgeschichte von Ernst Lossa, die er über mehrere Jahre in Archiven und Gesprächen mit Zeitzeugen recherchiert hat. Ein Befund seiner Forschungen sei gewesen, dass die Bevölkerung in den Nachbarorten der Nervenheilanstalt gewusst haben muss, was in der Klinik vor sich ging. Widerspruch sei jedoch ausgeblieben. Zugleich hätten sich zahlreiche Angehörige der Kranken in Briefen an die Klinik gewandt und in der weit überwiegenden Mehrheit gegen die Tötungen protestiert.

Ivo Pietzcker, der im Film die Rolle des Ernst Lossa spielt, erklärte dem Publikum, dass ihm die Filmfigur von Beginn an gefallen habe. Es sei ihm wichtig gewesen, durch seinen schauspielerischen Beitrag Interesse für die damaligen Geschehnisse zu wecken. Nicht zuletzt habe die Auseinandersetzung mit dem Thema Euthanasie bei ihm ein Bewusstsein für die damaligen Ereignisse geschaffen. Für seine Generation werde das Thema vor allem über das Schicksal eines einzelnen Menschen begreifbar.

Nach einer regen Diskussion mit dem Publikum nutzten die Podiumsgäste beim anschließenden Empfang die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch über den Film.

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Berlin Deutschland