Am 2. Oktober 2025 fand im Rahmen einer Veranstaltung des Hermann-Ehlers-Bildungsforums Weser-Ems der Konrad-Adenauer-Stiftung im Hotel Wöbken in Oldenburg der Vortrag „Feindliche Freunde – Die sinojapanischen Beziehungen“ statt. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, und das Publikum zeigte von Anfang an großes Interesse an dem Thema.
Der Referent Thomas Awe, langjähriger Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemaliger Leiter mehrerer Länderbüros in Asien, präsentierte die komplexen politischen und kulturellen Beziehungen zwischen China, Japan und weiteren ostasiatischen Staaten auf eine spannende und anschauliche Weise. Besonders eindrucksvoll war, dass er nicht nur theoretische Aspekte ansprach, sondern auch persönliche Erlebnisse einfließen ließ, wodurch das Thema greifbarer und lebendiger wurde.
Durch seine langjährige Tätigkeit in Ländern wie Taiwan, Südkorea, China und Japan konnte der Referent sehr authentisch vorstellen, wie politische Spannungen und kulturelle Unterschiede im Alltag spürbar werden. Seine Erzählungen über Begegnungen in China, in denen Vorurteile gegenüber Ausländern deutlich wurden, gaben einen intensiven Einblick in gesellschaftlichen Realitäten vor Ort. Gerade diese persönlichen Beispiele machten den Vortrag besonders eindrucksvoll und bewegend.
Im weiteren Verlauf sprach der Referent über den zunehmenden Nationalismus in China, die Bedeutung von Militärparaden als Machtdemonstration und die strategische Rolle der USA in Ostasien. Er erläuterte, dass Japan nach dem Zweiten Weltkrieg häufig als Opfer wahrgenommen werde und heute zu den Ländern mit der höchsten internationalen Reputation zähle– symbolisch sichtbar werde dies beispielsweise an der hohen Wertschätzung des japanischen Reisepasses.
Auch das Verhältnis zwischen China und Taiwan wurde thematisiert. Der Referent machte deutlich, dass Taiwan von China weiterhin nicht als eigenständiger Staat anerkannt wird, obwohl es von vielen anderen Nationen im Grunde als dieser behandelt wird. Diese komplexen Beziehungen prägen nach wie vor das politische Gleichgewicht in Ostasien.
Der Vortrag war informativ und abwechslungsreich gestaltet. Durch die Mischung aus persönlichen Anekdoten, historischen Hintergründen und aktuellen politischen Bezügen gelang es dem Referenten, die Zuhörerinnen und Zuhörer über die gesamte Zeit durchgehend zu interessieren. Die offene und lebendige Vortragweise sorgte dafür, dass das Publikum aufmerksam blieb und sich für das Thema begeisterte.
Insgesamt vermittelte der Abend wertvolle Einblicke in die politische und gesellschaftliche Dynamik Ostasiens und zeigte, wie eng internationale Beziehungen und persönliche Erfahrungen miteinander verbunden sein können. Die Veranstaltung war inhaltlich wie atmosphärisch sehr gelungen und hinterließ einen bleibenden Eindruck.
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