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Comptes-rendus d'événement

Ugandas progressive Flüchtlingspolitik in Zeiten gekürzter Hilfsgelder

Eintägiger Dialog zu den Herausforderungen für Ugandas Asylsystem und der prekären Situation von Geflüchteten im urbanen Raum

Das Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika (RP SIPODI Ostafrika) der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) veranstaltete am 16. Dezember 2025 im Four Points by Sheraton Hotel in Kampala einen eintägigen Dialog zur die Veränderung der ugandischen Flüchtlingspolitik angesichts von Kürzungen der humanitären Hilfe und des fortdauernden Krieges im Sudan. Die Veranstaltung brachte Mitglieder der derzeit in Uganda lebenden sudanesischen Gemeinschaft, Vertreterinnen und Vertreter internationaler und regionaler humanitärer Organisationen, Expertinnen und Experten, Regierungsvertreter Ugandas sowie Führungspersönlichkeiten aus der kommunalen Verwaltung Kampalas zusammen.

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Die Veranstaltung wurde durch Nils Wörmer, Direktor des KAS RP SIPODI Ostafrika, eröffnet, der in seiner Ansprache feststellte, dass der Krieg im Sudan - eine der größten humanitären Katastrophen der jüngeren Zeit - von den Konflikten in der Ukraine und in Palästina überschattet werde. Er betonte, dass Geflüchtete erhebliche Verpflichtungen für ihre Aufnahmeländer bedeuteten und deren Fähigkeit, erforderliche humanitäre Unterstützung zu leisten, maßgeblich beanspruchten.

Herman Tuhairwe, Doktorand in der Refugee Rights Unit der Universität Kapstadt, reflektierte in seiner  Keynote die Entwicklung von Ugandas Asylsystem und legte dar, wie sich die veränderte humanitäre Hilfsbereitschaft auf die Zukunft des Flüchtlingsschutzes auswirke. Er stellte fest, dass Ugandas gesetzlich verankerte Asylpolitik in entscheidenden Punkten progressiv sei und Bewegungsfreiheit, Zugang zu Arbeit- wie Wirtschaftssystemen und die Zuteilung von Land zum Hausbau und zur Ausübung von Subsistenzlandwirtschaft besonders betone. Er fügte hinzu, dass der Erfolg dieses Modells vor allem auf die großzügige internationale Unterstützung für Geflüchtete, Ugandas politische Bereitschaft zur Bereitstellung von Land für Ansiedlungen – insbesondere in ländlichen Randgebieten – sowie darauf zurückzuführen sei, dass die Flüchtlingszahlen bislang kontrollierbar waren. Angesichts einer wachsenden Zahl von Geflüchteten und reduzierter humanitärer Unterstützung bedürfe dieses Modell jedoch einer Neubewertung. Er empfahl, dass Uganda Artikel II (4) der OAU-Konvention von 1969 heranziehen sollte, der andere Mitgliedstaaten im Geiste afrikanischer Solidarität und internationaler Zusammenarbeit verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Last für Aufnahmestaaten von Geflüchteten zu verringern.

Das erste Panel, moderiert von Anisha Alinda, Programmmanagerin des KAS-Auslandsbüros Uganda und Südsudan, nahm eine Bestandsaufnahme der Lebensrealitäten urbaner Flüchtlinge in Uganda vor und betrachtete rechtliche Aspekte des Asyls, Herausforderungen im Bereich des städtischen Wohnraums, den Zugangs zu Dokumenten sowie die Teilnahme an informellen Ökonomien. Zu den Teilnehmenden zählten Muriel Iyanu, juristische Referentin des Law Development Centre, Eynas Latif, Projektmanagerin der Teeba Press, sowie Gerald Mulindwa und Innocent Ndahiriwe, beide Experten für Migration und Flüchtlingsmanagement. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten die ugandische Regierung auf, die Anmeldung von Unternehmen und den Zugang zu rechtlichen Dokumenten für Flüchtlinge weiter zu erleichtern, um Selbstständigkeit, wirtschaftliche Teilhabe und Integration zu ermöglichen.

Das zweite Panel befasste sich mit der Rolle von Geflüchteten bei Lösungsansätzen für einen möglichen Frieden im Sudan. Das Panel wurde von Edgar Mwine, Projektmanager des KAS RP SIPODI Ostafrika, moderiert und umfasste Mohamed Badawy, Anwalt beim Africa Centre for Justice and Peace, Sojoud Elgarrai, Koordinatorin von Human Rights Defenders in Exile, die unabhängige sudanesische Wissenschaftlerin Aseel Abdalla, sowie Khalid Mishin, Sprecher des Youth Citizens Observers Network (YCON). Das Panel stellte fest, dass sich der Krieg im Sudan weiterentwickelt habe und neue Allianzen sowie neue Formen der Polarisierung entstanden sind, die – aufgrund ihrer geografischen und ethnischen Uneindeutigkeit - Interventionen und Lösungsbemühungen erheblich erschwerten. Sie riefen zu Deeskalation und zu stärkerem internationalen Druck auf, um einen nachhaltigen Waffenstillstand zu erreichen und den Weg für den Beginn eines politischen Prozesses zu ebnen.

Der Dialog endete mit Schlussworten von Susan Natumanya, Projektmanagerin des KAS RP SIPODI Ostafrika, die zu fortgesetztem Engagement und der Einbindung der sudanesischen Gemeinschaft in Uganda sowie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Realität in Uganda aufrief, um die Friedensbemühungen im Sudan positiv zu beeinflussen.

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Contact Nils Wörmer
Nils Wörmer
Leiter Regionalprogramm Sicherheitspolitischer Dialog Ostafrika
nils.woermer@kas.de +256 786 751 439

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À propos de cette collection

La Fondation Konrad-Adenauer, ses instituts, centres de formation et bureaux à l'étranger proposent tous les ans uin grand nombre de manifestations dédiées à des thèmes différents. À l'adresse www.kas.de, nous vous présentons, de manière actuelle et exclusive, des conférences, événements et symposiums. Outre un résumé thématique, vous trouverez ici aussi du matériel supplémentaire tel que des photos, des manuscrits de discours, des vidéos ou des podcasts radio.

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