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„Keine Alternative zum Dialog“

von Philipp Müller

Zukunft der transatlantischen Beziehungen

Stellv. Generalsekretär Gerhard Wahlers spricht mit Vertretern der Trump-Administration in Washington über gemeinsame außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen.

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Neun Monate nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump dominieren vor allem außen- und sicherheitspolitische Fragestellungen die Agenda der Vereinigten Staaten. In Washington freut man sich deshalb, auch nach der Bundestagswahl auf die bewährte Zusammenarbeit mit Deutschland setzen zu können, wie Dr. Gerhard Wahlers bei seinen Gesprächen im Weißen Haus, dem State Department sowie dem US-Verteidigungsministerium erfuhr.

„Die Vereinigten Staaten von Amerika sind und bleiben ein unabdingbarer Partner für Deutschland und Europa, gerade mit Blick auf zahlreiche gemeinsame außen- und sicherheitspolitische Herausforderungen“, so der stellv. Generalsekretär zu Beginn seines zweitägigen Aufenthalts in der US-Hauptstadt. Dies habe auch Auswirkungen auf die Konrad-Adenauer-Stiftung, denn in vielen der über 90 Auslandsbüros weltweit bietet die Stiftung eine Plattform für den Dialog zwischen außen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Entscheidungsträgern und Experten. In Europa, dem Nahen und Mittleren Osten aber auch in Asien werde die Stiftung daher auch weiterhin eng mit US-amerikanischen Experten zusammenarbeiten, so Gerhard Wahlers, der von 1997 bis 2003 das Büro der Stiftung in den USA leitete.

Naher und Mittlerer Osten: Bekenntnis zu Fortsetzung des US-Engagements

Besonders deutlich wurde die Notwendigkeit eines engen Austausches mit den Vereinigten Staaten bei den zahlreichen sicherheitspolitischen Herausforderungen im Nahen und Mittleren Osten. Die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation im Irak und in Afghanistan sowie die US-amerikanische Strategie standen im Mittelpunkt des Gesprächs mit Tom Guffus, Deputy Assistant Secretary of Defense for Europe and NATO. Die Auswirkungen einer drohenden Destabilisierung beider Länder würden zuvorderst Deutschland und Europa zu spüren bekommen. Die militärischen Voraussetzungen für eine anschließende Aussöhnung der unterschiedlichen ethnischen Gruppen zu schaffen, sei deshalb erklärtes Ziel der US-Administration in Afghanistan, so Guffus. Auch mit Blick auf die Zeit nach dem militärischen Sieg über die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Irak ist man sich im Pentagon der Notwendigkeit einer dauerhaften Unterstützung im Bereich der Aus- und Fortbildung von Sicherheitskräften bewusst.

Transatlantischer Blick nach Osten: China zwischen Gestaltungsmacht und Wettbewerber

Weniger Einvernehmen herrscht in Washington bei der Frage nach dem richtigen Umgang mit China. Während manche Gesprächspartner wie Prof. Robert Sutter von der George Washington University rieten, die Gestaltungsmacht des Reichs der Mitte angesichts der festgefahrenen Situation in Nordkorea nicht zu positiv zu bewerten, wiesen Mitarbeiter der einflussreichen Denkfabrik „The Heritage Foundation“ auf Chinas gestiegenen Einfluss in z.B. Pakistan hin. Angesichts dieser unterschiedlichen Sichtweisen wurde einmal mehr indes deutlich, wie sehr ein vertiefter transatlantischer Dialog zum Umgang mit dem Reich der Mitte Not tut.

Four more years: Erleichterung über Wahlsieg von Bundeskanzlerin Merkel

Ob Nordkorea, China, Syrien, Irak, Afghanistan oder Russland – der US-amerikanische Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit mit Deutschland und Europa ist bei all diesen Themen deutlich spürbar. Entsprechend erfreut zeigten sich die amerikanischen Gesprächspartner in den Diskussionen mit Dr. Gerhard Wahlers wenige Tage nach der Bundestagswahl über deren Ausgang. Mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, einer „leidenschaftlichen Verfechterin der transatlantischen Beziehungen“, verbindet man auch weiterhin die Hoffnung eines engen Austausches zwischen Deutschland, Europa und den USA, wie ranghohe Mitarbeiter des Weißen Hauses und des State Departments im Gespräch mit Dr. Gerhard Wahlers übereinstimmend äußerten. Unter besonderer Beobachtung stehen in diesem Zusammenhang auch die europäischen Bemühungen einer engeren Integration der Streitkräfte und der militärischen Fähigkeiten sowie Frankreichs europapolitischen Vorstellungen.

Keine Alternative zum Dialog: Stiftung bleibt wichtiger Akteur für den transatlantischen Austausch

Den engen Austausch mit gegenseitigen Besuchsprogrammen und gemeinsamen Konferenzen, Workshops und Dialogformaten in Deutschland, Europa und den USA zu befördern, ist erklärtes Ziel der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Vor uns liegt ein Berg an Arbeit“, wie Dr. Wahlers zum Abschluss seines Aufenthalts feststellte. Das Auslandsbüro in Washington unter Leitung von Nico Lange wird demnach auch in Zukunft eine engagierte Mittlerrolle zwischen Politikern, Beratern, Experten, Wissenschaftlern und Journalisten aus den USA sowie aus Deutschland bzw. der EU wahrnehmen. Detaillierte Informationen zu den Schwerpunkten der Arbeit finden sich hier.

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1. Oktober 2017
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