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Neuerscheinungen der KAS-Literaturpreisträger 2006

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Alle Welt redet von Grass, der neue Walser mit dem findigen Titel „Angstblüte“ liegt auf dem Tisch, und auch Enzensberger, der einen politischen Essayband über die „Schreckens-Männer“ als Globalisierungsverlierer geschrieben hat, lässt sich nicht lumpen. Und was ist mit den Herbstnovitäten der Literaturpreisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung?

Beginnen wir mit Patrick Roth: Der KAS-Preisträger von 2003 legt beizeiten die Weihnachtsgeschichte „Lichternacht“ vor. Die unheimlich-spannende Heiratsstory geht um weit mehr als nur um das christliche Fest. Einmal mehr zeigt sie, warum der in Los Angeles lebende Erzähler einer der ganz wenigen Autoren ist, die Bibel und Gegenwart, Freiheit und Verantwortung sinnvoll verbinden. Die Heidelberger Germanistin Michaela Kopp-Marx hat das gediegene Insel-Bändchen mit einem gescheiten Nachwort versehen. Im nächsten Jahr veranstaltet sie gemeinsam mit dem Stuttgarter Bildungswerk der Konrad-Adenauer-Stiftung im Marbacher Literaturarchiv ein Patrick Roth-Kolloquium.

Burkhard Spinnen, Preisträger 1999, hat beim Schöffling Verlag sein zehntes Buch herausgegeben: „Kram und Würde“ heißt es und trägt ganz respektlos Fundsachen aus der persönlichen und politischen Geschichte der Bundesrepublik zusammen: Kommentare zum Kulturgeschehen von den Beatles über Modelleisenbahn und Borussia Mönchengladbach bis zu den Vorzügen und Nachteilen von „Plauderdemokratie“ und Telekratie.

Auch Thomas Hürlimanns „Vierzig Rosen“ erscheint zu einem kleinen Jubiläum, dem 25. Bestehen des Ammann Verlages. Der KAS-Preisträger von 1997, jüngst in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen, schreibt – nach „Der Große Kater“ und „Fräulein Katz“, Prosabücher, denen der Vater, ehemals Bundespräsident der Schweiz, und der Onkel, ein Stiftsbibliothekar, Pate stehen – den Roman seiner Familie fort; beide Figuren kommen auch in dem neuen Mutter-Roman vor. „Vierzig Rosen“ handelt von den Spannungen zwischen politischem Erfolg und privatem Glück. Im Mittelpunkt steht Marie, Politikerfrau und Mutter eines schwerkranken Jungen, Dienerin der Karriere ihres Mannes und zugleich hochbegabte Pianistin, jüdischer Herkunft und christlich konvertiert.

Walter Kempowskis Name wird ewig verbunden sein mit seinem epochalen „Echolot“. Das inzwischen neunbändige Werk, für dessen erste Bände der Autor 1994 den KAS-Preis erhielt, sammelt zeitgenössische Zeugnisse verschiedenster Art über die Jahre von Krieg und Vertreibung (1943-45). Der neue Roman „Hamit“ erzählt von der tragischen Flucht einer ostpreußischen Familie in den Wirren des letzten Kriegswinters.

Und während wir auf die nächste Novelle von Hartmut Lange und den neuen Roman „Matter of Honor“ / „Ehrensache“ von Louis Begley warten, der im Herbst die Heidelberger Poetik-Dozentur inne hat, vielleicht auch auf neue Gedichte von Wulf Kirsten, der im Herbst den hochdotierten Joseph-Breitbach-Preis erhält, ist die erste Preisträgerin der KAS Sarah Kirsch, die im vergangenen Jahr 70 Jahre geworden ist, bereits mit zwei Bänden „Gesammelte Prosa“ und „Sämtliche Gedichte“ im Kanon der Gegenwartsliteratur angekommen.

Thomas Hürlimann: Vierzig Rosen. Roman. Zürich: Ammann, 2006.

Walter Kempowski: Hamit. Roman. München: Knaus, 2006.

Sarah Kirsch: Gesammelte Prosa. Sämtliche Gedichte. 2 Bde. Stuttgart: DVA, 2005.

Patrick Roth: Lichternacht. Weihnachtsgeschichte. Mit einem Essays von Michaela Kopp-Marx. Frankfurt a.M.: Insel, 2006.

Burkhard Spinnen: Kram und Würde. Frankfurt a.M.: Schöffling, 2006.

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Kontakt

Prof. Dr. Michael Braun

Prof. Dr

Referent Literatur

michael.braun@kas.de +49 30 26996-2544

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Herausgeber

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Sankt Augustin Deutschland