Der Mythos Mittelmeer ist in den letzten Jahren merklich geschrumpft. Unter „mediterran“ versteht man vor allem eine gesunde Art der Speisenzubereitung. Geblieben ist die touristische Fixierung auf blaue Buchten, Olivenhaine und antike Kultur. Doch muss sie vieles ausblenden, was die Urlaubslaune trübt. Mehr und mehr bestimmen Krisen die Wahrnehmung: die Flüchtlings- und Migrationsbewegungen gen Europa, der Gaskonflikt zwischen Griechenland und der Türkei, der wachsende Einfluss auswärtiger Mächte wie Russland und China. Anrainerstaaten, etwa Syrien, Libyen und der Libanon, sind seit Jahren Kriegs- oder Krisengebiete, Ägypten gilt manchen als „Pulverfass“. Die gewaltigen Spannungen in der Region übertragen sich auf die Europäische Union. Den wenigsten leuchtet bisher ein, dass auch Deutschland insofern ein mediterranes Land darstellt. Immerhin starten die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten Initiativen, um einen „roten Faden“ für eine Politik im Mittelmeerraum zu entwerfen. Dass diese auf Partnerschaft setzen müssen, ist allein vor dem Hintergrund der europäischen Kolonialgeschichte selbstverständlich, nur fehlt es hier wie dort an Zutrauen. Zu oft hat der Westen in der Vergangenheit mit Despoten paktiert. Weiterhin wird die Demokratiefähigkeit der Völker des Nahen Ostens und Nahen Südens grundsätzlich infrage gestellt. Die Traumata nach dem Aufbruch des „Arabischen Frühlings“ lassen Mittelmeerträumereien nicht zu. Doch in einer teils bedrückenden Wirklichkeit geht es erst recht darum, nicht allein die zerstörerischen Kräfte wahrzunehmen. Eine unverstellte Sicht aufs Mittelmeer muss mehr einfangen als Konflikte. Wo Perspektivlosigkeit droht, braucht es befreiende Ausblicke und neue Annäherungen.
Inhalt
Editorial
Fotostrecke
Mittelmeer - mehr als Konflikte
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Anspruch und Wirklichkeit
Eine neue Agenda für die euro-mediterrane Partnerschaft
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Mediterran?
Eine Lebensart und das Phänomen der Entfremdung
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Im Kreuzfeuer globaler Mächte
Nahost und Nordafrika
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Interview: "Europa muss handlungsfähig werden"
Der deutsche Außenpolitiker Johann David Wadephul über den Nahost-Konflikt, die Spannungen im östlichen Mittelmeer und Europas Verantwortung in der Mittelmeerregion
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Nicht unmöglich, aber mühselig
Demokratisierung in der südlichen Mittelmeerregion
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Energie und Frieden
Der Gasstreit im östlichen Mittelmeer
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Mit den drei "K"
Die Türkei und die syrischen Flüchtlinge
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Klima und Konflikt
Chancen für ein „Environmental Peacebuilding“
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Wie ein Sprung von der Klippe
Start-up-Kultur in Tunesien
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Umkehr einer Tragödie
Gegenporträts der libanesischen Jugend
Spotlights
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Allgegenwärtiger Konflikt
Energieerzeugung, Wasseraufbereitung und die gefährdete Sicherheit in Israel
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Ziemlich beste Feinde?
Griechenland und die Türkei
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Ziemlich beste Feinde?
Die Türkei und Griechenland
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Stolz und Frust
Italiens Mittelmeerpolitik
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Trikolore am Mittelmeer
Frankreich zwischen Sicherheits- und Handelsinteressen und der Aufarbeitung seiner Kolonialgeschichte
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Mediterranes Drehkreuz
Sicherheit, Umweltschutz und Migration in Marokko
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Zwischen Wut und Frust
Libanons junge Generation und das Prinzip Hoffnung
Wahlanalyse
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Bunte Parteienlandschaft
Die Landtagswahlen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt im Vergleich
Mensch und Wirtschaft
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Zukunftspotenzial Soziale Marktwirtschaft
Eine kluge Ordnungspolitik für Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung und Demografie
Erinnert
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Schrittmacher der Demokratisierung
Zum 100. Todestag von Matthias Erzberger
Gelesen
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Macht und Wahrheit
Literarische Annäherungen an Herrschaftswissen
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Umstrittener Heilsbringer
Über die Faszination der Deutschen für Gorbatschow
Aus der Stiftung
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Aus der Stiftung
Publikationen und Personalia
Fundstück
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Gesüdet
Die "Tabula Rogeriana"