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Expertendebatte: KAS-PSR erörtern die Ergebnisse der 77. Palästinensischen Meinungsumfrage

von Malak M.
Am 15. September präsentierte das Palästinensische Zentrum für Politik- und Umfrageforschung während einer Pressekonferenz in unserem Büro in Ramallah die Ergebnisse der 77. Meinungsumfrage, die in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Palästinensische Gebiete durchgeführt wurde.

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Dr. Khalil Shikaki, Leiter des Palästinensischen Zentrums für Politik- und Umfrageforschung (PSR) und Steven Höfner, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung Palästinensische Gebiete, stellten die wichtigsten Ergebnisse der 77. Meinungsumfrage vor.

Die Umfrage zeigt eine deutliche Wut der Palästinensischen Öffentlichkeit bezüglich der Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Dieses wird sowohl als ein Akt wahrgenommen, der ausschließlich Israelischen Interessen dient, als auch als ein Verrat oder eine Aufgabe der „Palästinensischen Sache“ und als ein gleichzeitig großes Versagen der Palästinensischen Diplomatie.

Zudem zeigt die Öffentlichkeit keine Wertschätzung dafür, dass der Deal zwischen Israel und den Emiraten ein Aussetzen des Annexions-Plans voraussetzt. Dieses lässt sich dadurch erklären, dass drei Viertel der Befragten davon überzeugt ist, dass das Aussetzen nur temporär ist und die Annexion bald, ungeachtet des Normalisierungs-Deals, stattfinden wird.

Bezüglich inländischer Fragen zeigen die Ergebnisse weiterhin einen Zuspruch für die Maßnahmen der Palästinensischen Autonomiebehörde in ihrem Versuch, die Corona-Pandemie einzudämmen, trotz eines signifikant rückgläufigen  Zuspruchs vor allem bezüglich der Leistung des Ministerpräsidenten.

Die Befragung wurde zwischen dem 9. Und 12. September 2020 im Westjordanland und im Gazastreifen durchgeführt. Der Zeitraum vor der Durchführung der Umfrage beinhaltete zahlreiche Entwicklungen, u.a. die durch die  US-Regierung bekanntgegebene Vereinbarung zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel darüber, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu normalisieren. Dieser Normalisierungs-Deal sieht eine Aussetzung der geplanten Annexion von Teilen des Westjordanlands durch Israel vor.

Der Zeitraum beinhaltete auch einen Anstieg der täglich festgestellten Corona-Infektionen sowie einen fortlaufenden Stillstand der Palästinensisch-Israelischen Beziehungen, der durch die Entscheidung der Palästinensischen Autonomiebehörde, alle Sicherheits- und zivilen Kooperationen mit Israel abzubrechen, entstanden war. Dies hatte zu einem signifikanten finanziellen Verlust der Palästinensischen Autonomiebehörde geführt.

Für weitere Details kontaktieren Sie bitte PSR Direktor Dr. Khalil Shikaki, oder Walid Ladadweh telefonisch unter: 02-296 4933 oder per E-Mail: pcpsr@pcpsr.org.

 

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Über diese Reihe

Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.

Dr. Kristin Wesemann

Dr

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Sophie Steybe

Referentin Publikationen

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