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Gespräch

"Die Familie" - Hinterbliebene der Maueropfer

Filmvorführung und Gespräch anlässlich des Gedenktages 17. Juni 1953

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Details

Synopsis

„Zwei Jahre auf Bewährung. Für einen Todesschützen. Das ist

doch was!?“

Mit diesen Worten werden wir, von Irmgard B. einer der

Protagonistinnen und Mutter des 1986 erschossen Sohnes aus

dem heutigen Berlin in den eindrucksvoll berührenden Film

eingeführt.

Hinterbliebene sind bei Unrechtstaaten auch Opfer. Mehr als ein

Vierteljahrhundert nach ihrem Verlust, leiden sie noch an dem

Trauma.

Eine Mutter weiß zum Beispiel immer noch nicht, wo die Leiche

ihres Sohnes geblieben ist, eine Ehefrau versteht nicht, wie und

warum ihr Ehemann damals an der Grenze ertrunken ist, der

Sohn eines Maueropfers sieht zum ersten Mal in einer Stasi-

Akte die Fotos von der Leiche seines erschossenen Vaters.

So werden die Aussagen der Betroffenen oft in Kontrast zu den

entsprechenden Formulierungen in den Stasiakten gesetzt,

deren kaltes Bürokratendeutsch in diesem Kontext noch

unerträglicher als gewöhnlich ist.

Oberstaatsanwalt a.D. Jahntz erklärt, warum die Verfahren

gegen die Todesschützen an der Grenze mit solch

unbefriedigten Urteilen endeten und erweitert dadurch den

Horizont des Films, in dessen Mittelpunkt aber immer die

Protagonisten und ihre Traumata bleiben.

Schließlich gelingt eine Begegnung zwischen einem

Todesschützen und dem Sohn seines Opfers – und dieser

erstaunliche Dialog bildet den Höhepunkt des Films.

Zum Film

Der Film ist erschütternd, weil hier auf verschiedenen Ebenen

Zeugnis abgelegt wird. Weinerts Protagonisten lassen zu, dass

er sie in für sie sehr schmerzhaften Situationen filmt, wobei er

ihnen sehr nahe kommt, aber sie nie in ihrem Leid ausstellt.

Wie geschickt der Film montiert ist, zeigt sich bei dem brutal

wirkenden Schlussbild, auf dem eine der Hinterbliebenen bei

der Andacht an einem Mahnmal zeigt, dass die rechts neben

der Filiale einer amerikanischen Imbisskette steht.

Weinert hält sich mit seinem Kommentar zurück, lässt die

Betroffenen sprechen, zeigt Fakten auf, aber benutzt sie nie

plakativ oder Effekt heischend. Die Geschichte, ihre Zahlen,

Fakten und Statistiken, sprechen ihre eigene radikale Sprache.

DIE FAMILIE ist ein schmerzhafter und doch unermesslich

wichtiger Einblick in die jüngste deutsch-deutsche Geschichte.

Programm

Konzert des Thüringer Polizeimusikkorps

15 - 16 Uhr unter der Leitung von Andre Weyh

Filmvorführung

„DIE FAMILIE“HINTERBLIEBENE DER MAUEROPFER&&&

Begrüßung und Ansprache anlässlich des Thüringer Gedenktages der Opfer des SED Unrechts - 17. Juni 1953

Hildigund Neubert

Staatssekretärin a.D., stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Wolfgang Ruske

Leiter Grenzmuseum „Schifflersgrund“

Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur

Stefan Weinert

Anschließend Einladung zur Begegnung bei Kaffee und Kuchen.

Eintritt Frei

Um Anmeldung wird gebeten. Gerne können Sie unser Anmeldeformular oder die Online-Anmeldung nutzen.

Rückmeldungen/Feedback: Anregungen, Lob und Kritik können Sie gerne nach der Veranstaltung an feedback-pb@kas.de richten.

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Veranstaltungsort

Gedenkstätte Grenzmuseum "Schifflersgrund"
Platz der Wiedervereinigung 1,
37318 Asbach-Sickenberg
Deutschland
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Anfahrt

Referenten

  • Wolfgang Ruske | Stefan Weinert

    Publikation

    „Die Familie“ ein bewegendes Dokudrama von Stefan Weinert: Gedenktag zum 17.Juni 1953
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    Maja Eib

    Maja Eib bild

    Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

    maja.eib@kas.de +49 (0) 361 65491-0 +49 (0) 361 65491-11
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    Sekretärin/Sachbearbeiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

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