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Veranstaltungsberichte

„Dreißig Thesen zur Deutschen Einheit“

von Melanie Otto

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion mit Dagmar Schipanski und Bernhard Vogel

Anlässlich des 20. Jubiläums der Friedlichen Revolution ist der Sammelband „Dreißig Thesen zur Deutschen Einheit“ in der Dreikönigskirche in Dresden vorgestellt worden.

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Herausgeber Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D. und Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, führte in die Veranstaltung ein. Das Buch solle, sagte Vogel, nach den vergangenen zwanzig Jahren die Freude über eines der wichtigsten und glücklichsten Ereignisse der deutschen Geschichte ausdrücken – die Deutsche Einheit –, das Ereignis und den Prozess würdigen, zum Nachdenken über Erfolge und eventuelle Fehler anregen. Man wolle Lehren aus Vergangenem ziehen und dadurch den Blick für die Zukunft schärfen. Ohne Kenntnisse über die Vergangenheit sei dies nicht möglich, so Vogel.

Die Mitherausgeberin Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin des Thüringer Landtages a.D., brachte anschließend den über 400 Gästen aus Politik, Medien und Öffentlichkeit die Grundgedanken der Publikation näher und wies auf die zum Teil verklärte Sichtweise der DDR-Diktatur hin. Die Bestandsaufnahme der tatsächlichen Vergangenheit und Gegenwart solle einen Beitrag dazu leisten, diese Missverständnisse aufzulösen und die Thematik adäquat zu behandeln. Deshalb widme man sich in der Publikation und der Buchvorstellung unter anderem folgenden zentralen Fragen: Wie haben wir den Prozess der Wiedervereinigung gestaltet? Welche Ziele haben wir erreicht? Haben wir die ideologische Spaltung tatsächlich überwunden? Wie sieht das vereinte Deutschland heute aus und vor welchen Herausforderungen stehen wir? Diese Fragen zogen sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung und wurden in der kritischen Würdigung des Sammelbandes durch Prof. Dr. Werner J. Patzelt und ebenso in der Podiumsdiskussion, an der neben den drei Referenten der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und Schriftsteller Lutz Rathenow sowie der Präsident des Sächsischen Landtages Dr. Matthias Rößler teilnahmen, immer wieder aufgegriffen.

Den Versuch, Antworten auf diese Fragen zu finden und politisch motivierten Umdeutungsversuchen zu widersprechen, haben die verschiedenen Autoren aus Politik, Wirtschaft und der damaligen Bürgerrechtsbewegung erfolgreich unternommen. Fehlurteile werden abgebaut, Erinnerungen an den Diktatur- und Unrechtscharakter des SED-Regimes werden nicht verklärt und dessen Überwindung sowie die Vollendung der deutschen Einheit angemessen gewürdigt. Und so dankte Professor Patzelt den Herausgebern, Autoren und Initiatoren und bedauerte lediglich nicht auch mit einer These einen Beitrag zu dieser gelungenen Zusammenstellung geleistet zu haben.

Herausgeber und Diskutanten waren sich einig: Der Band „Dreißig Thesen zur Deutschen Einheit“ hat sein Ziel erreicht. Er setze ein Zeichen für das frohe Annehmen der Deutschen Einheit in der Bevölkerung. Der Band sei zudem eine Bestandsaufnahme über das Zusammenwachsen von Ost und West und löse verklärte Erinnerungen, Vergessenes oder Verfälschtes auf. Das Buch stifte Zuversicht in der Bevölkerung, noch bestehende und kommende Herausforderungen gemeinsam zu lösen.

In allen Beiträgen auf dem Podium wurde deutlich, wie sehr man sich einer gemeinsamen Zukunft von Ost und West bewusst wird, die grundlegend für die Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen ist. Zur Debatte um die Bewertung von DDR und Wiedervereinigung, welche zu einer Frage der Selbstvergewisserung geworden zu sein scheint, hat die Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung hiermit einen großen Beitrag geleistet. Die Deutsche Wiedervereinigung habe den Grundstein dafür gelegt als „ein Volk“ im EU-Prozess aufzutreten und zu seinem Fortschritt beizutragen. Die Zukunft ist europäisch – so das Fazit. Und die Demokratie ist kein in sich stabiles Konstrukt, sie muss immer wieder neu errungen, weiterentwickelt und gestaltet werden. In unserer Veranstaltung haben wir an eine zentrale Weichenstellung der deutschen Geschichte erinnert, deren Bedeutung für die Zukunft erschlossen und Herausforderungen aufgezeigt, denen sich die Menschen in Ost und West weiter in ihrer gemeinsamen Zukunft stellen dürfen und sollten.

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