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Amine Bendjoudi, KAS Algerien

Veranstaltungsberichte

Algerien als Akteur in der Globalisierung

Konrad-Adenauer-Stiftung Algerien diskutiert mit Wirtschaftsexperten Potentiale für die algerische Wirtschaft, die sich aus der Re-Lokalisierung der Wertschöpfungsketten ergeben

Die Welt ist in einem tiefgreifenden Wandel, und diesem Wandel können sich die globalen Wertschöpfungsketten nicht entziehen. Die Länder der Europäischen Union überdenken ihre Handelsbeziehungen und nehmen neue Partnerschaften unter den Stichworten Re-Lokalisierung oder Near-Shoring in den Blick.

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Ein Wirtschaftsforum, das die Konrad-Adenauer-Stiftung Algerien am 2. März 2023 mit der Vereinigung der Journalistinnen von Constantine (AJC) organisierte, nahm die Hintergründe dieses Wandels in den Blick und diskutierte die Möglichkeiten, die sich für Algerien in dieser Umbruchzeit ergeben.

Die beiden Regionen und Länder verbindet dabei nicht nur eine geografische Nähe und eine gemeinsame Geschichte, die aktuellen Problemlagen lassen bestimmte Kooperationen aussichtsrecih erscheinen. Europa ist auf der Suche nach einem neuen Energiemix und einer Diversifikation seiner Märkte und kämpft mit einer Überalterung seiner Bevölkerung. Algerien bietet herausragende Energiequellen mit fossilem wie erneuerbarem Potential, seine Bevölkerung ist jung und ambitioniert und der Standort bietet einen Zugang zum gesamten afrikanischen Markt. Deutschland kann seine industriellen und technologischen Kompetenzen in die algerische Energietransition einbringen, verfügt mit dem dualen Ausbildungssystem über ein anerkanntes Modell der Verbindung von Theorie und Praxis und einen enormen Erfahrungsschatz in internationalen Märkten. Algerien sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, seiner Bevölkerung Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, hat ein Interesse an der Weiterentwicklung seiner Energieerzeugung in einem neuen fossilen und erneuerbaren Mix und steht an der Schwelle, seine enormen Möglichkeiten auch international einzusetzen.

In den Vorträgen und Kommentaren wurden diese Achsen möglicher wirtschaftlicher Kooperationen entwickelt, die auf beiden Seiten des Mittelmeers realistische wie konkrete Ansätze bieten, um die deutsch-algerischen Beziehungen weiter zu entwickeln.

 

Dieses bilaterale Wirtschaftsforum ermöglichte es uns, durch den Beitrag von Dr. Mourad Goumiri, Professor für Wirtschaftswissenschaften, ausländische Investitionsmöglichkeiten in Algerien zur Schaffung von Wohlstand zu erkunden und zu identifizieren, um Know-how-Transfer und langfristige wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu ermöglichen. Diese Investitionen können in verschiedenen Sektoren erfolgen, die ausländische Investoren nach Algerien locken können, insbesondere in den Bereichen Energie, Bergbau, Handel und Dienstleistungen, Versicherungen, Tourismus, Finanzen (Diversifizierung von Bankdienstleistungen) und Berufsausbildung.

Darüber hinaus gab der Rechtsexperte Herr Badreddine Dris eine Anmerkung zur aktuellen Rechtslage bezüglich der Verlagerung und Polarisierung der europäischen Industrie, insbesondere der deutschen Verlagerung nach Algerien. Herr Dris kommunizierte auch die neuen Gesetze und Vorteile, die Partnerschaftsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren darstellen. Er hatte auch das Gefühl, dass sich viele Dinge geändert haben und dass der ausländische Investor jetzt besser verstanden wird und alle Garantien für die gute Leistung seines Unternehmens hat. Neues Investitionsgesetz mit zehnjähriger Laufzeit beendet die Rechtsinstabilität. Diese Gesetze zielen darauf ab, ausländische Investoren zu ermutigen, Zugang zum algerischen Markt zu erhalten.

Weiterhin wurden während der Diskussion vom Herrn Mohamed Sayoud, International Industrieberater, Beispiele ausländischer Industrieunternehmen mit Sitz in Algerien, die von Steuervorteile und die geografische Lage Algeriens profitieren, um das Exportpotenzial in andere afrikanische Länder zu erschließen.

Die Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung neuer ausländischer Investitionsmöglichkeiten und ermöglicht es den zukünftigen Wirtschaftsakteuren der beiden Länder, Partnerschafts- und Investitionsprojekte zu realisieren, die das wirtschaftliche Potenzial der beiden Länder widerspiegelt und auf die Erwartungen des algerischen und deutschen Volkes eingehen.

Dieses Wirtschaftsforum ist ein Meilenstein, der eine Nachbereitung durch intensive Kontakte und Besuche in beide Richtungen ermöglicht, um die Investitionsbedingungen klarer sichtbar zu machen und eine neue algerisch-deutsche Wirtschaftspartnerschaft zu schaffen, die eine konkrete und dauerhafte Partnerschaft ist.

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Nora Beldjoudi

Nora Beldjoudi

Projektkoordinatorin

nora.beldjoudi@kas.de +213 44 193 505 +213 44 193 503

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Über diese Reihe

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