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Auswirkungen des Energie- und Klimapakts der EU

Lichtenberger Gespräch zur Lage der Energiepolitik

Der Energie- und Klimapakt der Europäischen Union ist weltweit einzigartig. Über seine Auswirkungen auf europäischer und nationaler Ebene sprachen Politiker und Energieexperten beim 3. Lichtenberger Gespräch.

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Mit dem Ziel bis 2020 den CO2-Ausstoss um 20 Prozent zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien um mindestens den gleichen Prozentsatz zu erhöhen, will die Europäische Union ein Signal auch an andere Staaten senden, auch wenn in Kopenhagen 2009 international kein Konsens erreicht werden konnte.

Der Mix der Energien

Aber auch innerhalb der EU gibt es Unterschiede wie die Länder mit dem Zielvorgaben umgehen, weiß Joachim Zeller als Mitglied des Europäischen Parlaments zu berichten. „Während wir in Deutschland über den Ausstieg aus der Kernenergie diskutieren, kann man sich das in Frankreich kaum vorstellen. Dort werden 70 Prozent des Stroms über Kernkraft gewonnen. Polen hingegen zieht seine Energie zu 80 Prozent aus Kohlekraftwerken.“ Wichtig sei es letztendlich das jedes Land seinen Mix der Energien finde.

Die Mischung von verschiedenen Energiequellen ist auch für den Konzern E.ON von Bedeutung. Die Hälfte der Investitionen steckt er inzwischen in erneuerbare Energien. Vor drei Jahren konzentrierte sich E.ON auf diese Form der Stromerzeugung. „Heute gibt es mehr gute Projekte als wir Geld haben“, kommentierte Joachim Lang, der Leiter der E.ON-Konzernpräsenz in Berlin, die aktuelle Nachfrage nach den regenerativen Energiequellen. Den Schwerpunkt lege das Unternehmen auf Windkraft. Diese sei die erfolgreichste und zukünftig vielversprechendste Art der Stromerzeugung.

Von drei auf 17 Prozent – Aufschwung der erneuerbaren Energien

Dr. Prof. Volker Quaschning begrüßt die Entwicklung hin zu den neuen Verfahren: „Wir haben da was Tolles geschaffen, auf dem Markt ist nun eine Wahnsinnsdynamik. Seit den 90er Jahren hat sich der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland immerhin von drei auf 17 Prozent erhöht.“ Auch könne Deutschland damit viel Geld verdienen. Allein von der Windkraft würden 80 Prozent in andere Länder exportiert.

Der Fachbereich Regenerative Energien der an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, an dem Quaschning Professor ist, prognostiziert Großes für die neuen Energien. „Unseren Berechnungen zufolge könnte bereits 2020 oder 2025 die komplette Energieversorgung von den alternativen Quellen gedeckt werden.“ Man könne dann auch über einen Ausstieg aus der Atomkraft nachdenken. Allerdings unterliegen Wind- und Sonnenenergie auch Schwankungen, die ausgeglichen werden müssten, fügte Quaschning an.

Global ist man sich in der Ausrichtung der Klimapolitik einig, doch die Umsetzung ist uneinheitlich oder noch nicht in Gange. Joachim Lang guckt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Der Weg ist klar, aber wie wir auf diesen kommen nicht. Vielleicht haben wir ja 2050 sogar schon Methoden um Energien zu gewinnen, an die wir heute noch gar nicht denken können."

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