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Paz López, Co-Geschäftsführer von CEPICAFE (Central Piurana de Cafetaleros), einem peruanischen Dachverband von Kaffeeanbauern, betonte mehrfach, wie sehr der faire Handel das Leben von vielen Kleinbauern und deren Familien in den letzten Jahren verändert hat.
Zwei Millionen Peruaner leben nach Angaben von Paz López von der Kaffeeindustrie. Davon sind 24 Prozent im fairen Handel beschäftigt. Das sind 36.000 Familien, die unmittelbar von den positiven Effekten der fairen Handels mit Kaffeebohnen profitieren, so Paz López. „Ich glaube, es ist hierzulande für einige schwer zu veranschaulichen, wie tiefgreifend diese Veränderungen sind“, sagte der Fairtrade-Handler.
Der Gewinn werde in unterschiedliche Projekte kanalisiert, berichtete Paz López, wie beispielsweise in die Weiterbildung von Personal, in Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge oder in die Investition von neuen Geräten für die Produktion. So hat CEPICAFE im Jahr 2006 eine teure Kaffeeverarbeitungsmaschine erwerben können. Diese ermöglicht dem Verband die gesamte Kaffeeproduktionskette unter einem Dach zu halten.
Paz López stellte einen weiteren Effekt fest: „Wegen der steigenden Beschäftigung und der fairen Bezahlung, haben die Kleinbauern wieder eine Lebensperspektive. Der Alkoholmissbrauch ist sehr stark zurückgegangen.“ Der Peruaner warnte abschließend vor einer Euphorie des fairen Handels auf dem Weltmarkt. Der Handelsanteil sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen. „Dennoch darf es nicht nur um Wachstum und Gewinn gehen. Die nachhaltige Entwicklung muss gesichert bleiben und wir sollten nicht vergessen, dass der faire Handel letztlich dem Kleinbauern zugute kommen muss.“
Das grün-blaue Siegel:
FLO International (Fairtrade Labelling Organizations International) mit Sitz in Bonn vergibt über ihre 21 nationalen Siegelorganisationen ein Label für Produkte des fairen Handels, die nach FLO-Standards zertifiziert wurden. Die Siegelorganisation in Deutschland ist TransFair. Der grün-blaue Punkt auf schwarzem Hintergrund ist auf unterschiedlichen fair gehandelten Produkten zu finden, wie Bananen, Kaffee, Kakao, Marmelade, Baumwolle oder Sportbällen. Fairtrade-Standards sichern eine Produktion unter menschenwürdigen und umweltschonenden Bedingungen. Dazu gehören der Verbot von Kinderarbeit und Preisaufschläge für biologische Anbaumethoden. Stabile Preise sichern zudem die Existenz der Kleinbauern.
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