Die Teilnehmer des Jahrgangs 2017/2018 sind Vertreter von Medien, Politik und Zivilgesellschaft aus unterschiedlichen Regionen des Irak. Sie erhielten ihr erstes Training im Oktober 2017 in Beirut. Das zweite und dritte Training wurden im März 2018 und vom 22. bis 24. Juni in Sulaimaniyya veranstaltet.

Im Anschluss an das erste Training arbeiteten die Teilnehmer – teilweise in Teamarbeit – an der selbstständigen Erarbeitung von Kampagnen, wobei sie von einem erfahrenen Mentor begleitet wurden. Während des zweiten Trainings wurden den anderen Teilnehmern die erarbeiteten Kampagnen vorgestellt. Diese thematisierten eine Reihe von Aspekten – von der Reform des Wahlrechts, über die Minderheitenklausel im Parlament, bis zu einer Änderung der Lehrpläne in Schulen. Darauf aufbauend fokussierte das abschließende Training im Juni die Analyse der fertiggestellten Kampagnen sowie Methoden, diese entsprechend an den politischen und sozialen Wandel anzupassen. Zusätzlich wurde die Bedeutung der Kampagnen im Kontext der vorangegangenen irakischen Parlamentswahlen diskutiert.

Im Zuge der Wahlen konnten die Teilnehmer ein realistisches Beispiel der Inhalte ihres Trainings beobachten. Dass die Neuauszählung der irakischen Parlamentswahlen in vier Provinzen autorisiert wurde, war das Ergebnis einer erfolgreichen Advocacy-Kampagne von Mitgliedern verschiedener politischer Parteien. Mit Blick auf dieses jüngste Beispiel wurde den Schulungsteilnehmern der Umgang mit Politikern und Staatsbeamten zur Durchsetzung zivilgesellschaftlicher Interessen beigebracht.

Zusätzlich zu der Vermittlung von Inhalten, dient das ILF dazu, junge politische und zivilgesellschaftliche Entscheidungsträger, mit unterschiedlichen ethnischen und religiösen Hintergründen zusammenzubringen. Die Zusammenarbeit während der Trainings macht ihnen bewusst, dass sie alle ähnliche politische und soziale Ideen verfolgen. Trotz natürlicher Uneinigkeiten in einigen Bereichen, zeigte sich unter den Teilnehmern eine hohe Bereitschaft zur Diskussion und zum Ideenaustausch, um zu einer Verbesserung der Lage im Irak für alle Bürger beizutragen. In dieser Hinsicht zeigte sich insbesondere die Zusammenarbeit in Gruppen als besonders effektiv und inspirierend für die Teilnehmer. Das überaus positive Feedback zeigt, dass ILF mit Hilfe engagierter und aktiver Gesellschaftsmitglieder zur Überwindung der innerirakischen Spaltungen und zur Schaffung von Verbundenheit zwischen sich fremden Gemeinden beiträgt.

Das ILF wird im kommenden Herbst mit zwei Paralleljahrgängen fortgesetzt, von denen sich einer auf die Ausbildung zivilgesellschaftlicher Aktivisten konzentriert und der andere auf die politischen Nachwuchses.