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Konferenz "Asien in Bewegung: Geographien und Genealogien"

von Deepica Sachdeva, Romina Liesel Elbracht, Philipp Huchel

KAS wirkt als Partner bei der Podiumsdiskussion "Interaktionen zwischen Indien und China"

Vom 5. bis 8. Juli 2018 fand die Konferenz "Asien in Bewegung: Geographien und Genealogien" statt, die von der Association for Asian Studies (AAS) und der Ashoka University organisiert und von der Yale University unterstützt wurde.

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Während der Eröffnungszeremonie legte Professor Rudrangshu Mukherjee, Kanzler der Ashoka University, mit seiner Aussage "Lassen Sie Forschung und Ideen gedeihen und in Bewegung sein, sogar im Konflikt" den gedanklichen Grundstein der Konferenz. Nach den einführenden Worten hielt Professor James Scott von der Yale University eine Rede, gefolgt von einer intensiven Diskussion zwischen ihm und Professor Pratap Bhanu Mehta von der Ashoka University. In ihrer Diskussion beleuchteten sie die Natur des modernen Staates, methodologische Herausforderungen des Gesellschaft-Studiums und den philosophischen Reiz des Anarchismus. Professor Scott erklärte, dass sein lebenslanges Engagement im Zuge seiner Feldstudien in Süd- und Südostasien für ihn Schlüsselerfahrungen darstellten und wesentlich zu dem Erfolg seiner Arbeiten beigetragen hätten.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete im Rahmen der Konferenz am 6. Juli 2018 das Panel "Interaktionen zwischen Indien und China" mit. Die Diskussion wurde geleitet durch Prem Poddar, Roskilde University, der mit Chris Sinha, Hunan University, und Shen Haimei, Yunnan Minzu Universität, ihre jeweiligen Forschungen zum Thema präsentierten.

Das Panel war nicht auf eine Disziplin beschränkt, sondern nutzte Ansätze aus Geschichte, Politik und Philosophie. Während die Geschichte der Interaktionen zwischen China und Indien lange zurückreicht, mindestens bis zur Ankunft des Buddhismus in China, existiert eine Lücke in den Berichten über die gegenseitige Wahrnehmung im 20. und 21. Jahrhundert, sowohl über philosophische als auch kulturelle Gemeinsamkeiten. Die Diskussionsteilnehmer stellten drei Studien vor, die die Geschichte, die Möglichkeiten und die Art der Interaktionen zwischen diesen beiden Ländern und darüber hinaus berücksichtigten.

Prem Poddar begann seine Präsentation mit Ausführungen zur kolonialen britischen Regierung in Indien zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und erläuterte, wie die Behörden zu dieser Zeit die obligatorische Registrierung für alle chinesischen Einwohner nach ihrer Ankunft in Indien einführten. Er betonte, dass Kalimpong, die Grenzstadt im Himalaya, die eine große chinesische Migrantengemeinde beherbergte und strategisch günstig an der antiken Tee-Pferde-Straße gelegen war, China mit Indien verband. Diese eignete sich besonders für Ausländergesetze, die in verschiedenen Formen im gesamten Britischen Kolonialreich verbreitet waren. Er betonte auch, dass die gute geopolitische und für den Handel günstige Lage der Stadt sowie ihre Anziehungskraft für Abenteurer aus aller Welt den Staat ermutigten, eine heimliche Herrschaft der kolonialen Unterschiede aufzubauen.

Chris Sinha sprach auch über die historischen Beziehungen beider Länder, die problematisch wären. Erinnerungen an den Krieg von 1962 wurden durch die jüngsten Grenzkonflikte wieder geweckt, in denen beide Seiten bestrebt waren, Unnachgiebigkeit zu demonstrieren. Er zitierte außerdem eine Pilotstudie, die sich mit der Frage beschäftigte, wie Chinesen und Inder sich gegenseitig sehen. Die Teilnehmer der Studie waren dabei ausgebildete junge Chinesen und Inder. Die Methodik verwendete Fragebögen und Fokusgruppen, um zu ermitteln, was die Jugendlichen in jedem dieser Länder über das jeweils andere Land wissen.

Shen Haimei analysierte die regionale Geschichte der Region Erhai in West-Yunnan, dem Treffpunkt von China, Indien, Tibet, Burma und anderen Kulturen in Südostasien. Er verglich drei historische Texte unterschiedlicher Herkunft, die sich der Region widmen, um ein Verständnis über die Geschichte der Region zu erlangen. Die verschiedenen historischen Erzählungen entsprachen den unterschiedlichen Anforderungen an die "Vergangenheit" der verschiedenen Völker.

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