KAS COLOMBIA

Quinto encuentro de becarios KAS

Nach den Grußworten der Projektkoordinatoren Sylvia Gontermann und Juan Guillermo Moncada, begann Camila Torres ihre Präsentation über die Regionalen Innovationssysteme. Dabei handelt es sich um eine Strategie zur Koordination verschiedener innovativer Programme und Initiativen sowohl von Bildungseinrichtungen als auch von staatlichen Einrichtungen und Unternehmen um einen massiven und effizienten Einsatz öffentlicher und privater Ressourcen in einzelnen Städten und Regionen zu erreichen; diese sind in der Regel auf strategische Wirtschaftszweige ausgerichtet und funktionieren sowohl auf Departmentsebene als auch in Koordination mit verschiedenen Regionen.

Zunächst ging Frau Torres auf die zahlreichen Definitionen ein, die angesichts dieses Konzepts existieren. Im politischen und institutionellen Bereich sei Innovation mit der Schaffung entsprechender politischer Strategien verbunden, während auf nationaler und territorialer Ebene mit Innovation eher die Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung in bestimmten Regionen gesehen werden, vor allem was einen Ausbau der Infrastruktur, des Internetzugangs und verfügbarer Ressourcen zur Erlangung von mehr Wohlstand angehe. 

Voraussetzungen für die Schaffung neuartiger, rentabler und effizienter Lösungen zur Deckung der Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen sei jedoch die Koordination und Zusammenarbeit zwischen Regierung, Lokalverwaltungen, Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und der Akademie. Nur durch eine effiziente Dezentralisierung und Lokalverwaltung könnten die regionalen Innovationssysteme dauerhafte Problemlösungen für Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit, Unsicherheit und fehlende Infrastruktur darstellen. Dabei sollte der Staat zunächst die gesetzliche Grundlage durch entsprechende „public policies“ schaffen, die organisierte Zivilgesellschaft bei der Entwicklung der Programme helfen, die ihrerseits vom Privatsektor und Universitäten unterstützt werden. In Kolumbien werden diese Prozesse durch zahlreiche staatliche Subdirektionen und Agenturen durchgeführt. Dem Staat fällt dabei die Aufgabe zu, die humanitäre Entwicklung zu fördern. Als externe Faktoren kommen die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf dem internationalen Markt und die Kapazität der einzelnen Regionen zur Erfüllung von Grundbedürfnissen der Bevölkerung hinzu. Auch die Situation der nationalen und internationalen Märkte spiele dabei eine wichtige Rolle.

In der folgenden Diskussion wurden die wichtigsten Hindernisse bei der Durchführung der Innovationssysteme angesprochen, vor allem was die Umsetzung effizienter Strategien zur Lösung der Probleme der Bevölkerung in den Regionen angeht. Diese Hindernisse reichen von fehlender Koordinierung zwischen nationalen und regionalen Institutionen, über Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder, fehlende Finanzierung bis hin zu einer exzessiven Bürokratie. Weiterhin wurden auch die Ideen der bekannten Wirtschaftswissenschaftlerin Mariana Mazzucato hinsichtlich der Rolle von Unternehmen und Regierungen bei der Schaffung von innovativen politischen Strategien zur Lösung von Problemen moderner Gesellschaften diskutiert, die in den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO dargelegt werden.