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Veranstaltungsberichte

Ruta País Bucaramanga. Herausforderungen im Bereich Energie

Am Donnerstag, dem 10. November 2022, fand eine neue Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Ruta País" in der Universidad Autónoma de Bucaramanga statt. In der Hauptstadt des Departements Santander wurden mehrere Panels abgehalten, in denen die Energiewende und die Entwicklung der Infrastruktur diskutiert wurden.

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Juan Camilo Montoya, Rektor der Universidad Autónoma de Bucaramanga, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung einer solchen Plattform um effiziente Projekte sichtbar zu machen, die den Gemeinden ihrer jeweiligen Regionen zugutekommen. Anschließend appellierte der Bürgermeister von Bucaramanga, Juan Carlos Cardenas an alle Bürger mehr Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensqualität der Menschen und die Maßnahmen von Staat und Zivilgesellschaft zu ihrer Bekämpfung zu entwickeln; der Ausbau der Infrastruktur des Departements sei eine der dringendsten Aufgaben. Solche Projekte seien notwendig, um erfolgreich Dynamisierungsprozesse durchzuführen, durch die die Wirtschaft des Departements Waren und Dienstleistungen mit höherem Mehrwert anbieten könne. 

Alejandro Cheyne García, Rektor der Universidad del Rosario, erklärte, es sei das Ziel des Projekts "Ruta País", eine Agenda zu erstellen und konkrete Pläne und Aktionen zu entwickeln, die zur Verringerung der sozialen Unterschiede in den einzelnen Regionen des Landes beitragen.  Stefan Reith, Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kolumbien, wies seinerseits darauf hin, dass die Stiftung Räume für einen sektorübergreifenden Dialog schaffen wolle, in denen die Regierung gemeinsam mit politischen Parteien, Opposition, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft einen Konsens über verschiedene Themen von gemeinsamem Interesse erzielen könne.  

Das erste Panel befasste sich mit dem erforderlichen Ausbau der Infrastruktur im Departement Santander und den Auswirkungen, die die Energiewende auf Barrancabermeja, eine der wichtigsten Ölregionen Kolumbiens, haben würde. Zu den Teilnehmenden gehörten Paola Andrea Arenas, Vizepräsidentin für Wettbewerbsfähigkeit der Handelskammer von Bucaramanga, Jonathan Bernal, Vizepräsident für die Entwicklung der Nationalen Infrastrukturagentur (ANI), und Juan Pablo Remolina, Direktor von Prosantander; moderiert wurde diese Runde vom Direktor des Dialogzentrums der Universidad del Rosario, Edulfo Peña. In diesem Rahmen erörterten die Teilnehmenden Maßnahmen, die die Unternehmerschaft des Departements Santander derzeit ergreift, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und um eine langfristige Vision für die Region zu entwickeln. Diese Maßnahmen haben bereits zu neuen Ergebnissen geführt, die in den Bereichen der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung zur Umsetzung des nationalen Entwicklungsplans beitragen.

Jonathan Bernal, Vizepräsident der ANI, präsentierte Bauprojekte zur Konstruktion von Straßen, Bahnstrecken und sonstigen Anlagen, die im Bereich der Infrastruktur einen Beitrag zur Energiewende leisten. Auch die Bedeutung der Förderung und Wiederaufnahme der Binnenschifffahrt entlang von Wasserstraßen wie dem Magdalena-Fluss, wurde angesprochen. Diese Projekte seien unerlässlich, um Santander an den Rest des Landes anzubinden.

Die folgende Diskussionsrunde befasste sich mit der Energiewende in der Region, die zu den wichtigsten Zentren der Ölindustrie in Kolumbien zählt. Die Podiumsgäste, der ehemalige Direktor der Nationalen Erdölagentur, Andrés Mantilla, der Direktor der Kommission für regionale Wettbewerbsfähigkeit, Juan Hernando Puyan und der Direktor der Expertenkommission für Fracking, Juan Pablo Ruíz, skizzierten die Umstände der Kohlenwasserstoffgewinnung durch hydraulische Bohrmethoden und reflektierten über den Nutzen und die Folgen, die solche Praktiken für die Regionen mit sich bringen würden.

Bezüglich der Frage, ob Aktivitäten wie Fracking für die lokale Bevölkerung von Nutzen sein könnten, hielten die Teilnehmenden eine Bewertung der Auswirkungen hydraulischer Bohrungen auf die Gesundheit und Umwelt für notwendig. Es sei außerdem wichtig, die Höhe der Steuern und Lizenzgebühren zu berücksichtigen, die mit der Einführung von Fracking auf die Region zukommen könnten.

Der Bürgermeister von Barrancabermeja, Alfonso Eljach Manrique argumentierte in diesem Zusammenhang, die Stadt müsse als eines der wichtigsten Zentren für die Förderung von Kohlenwasserstoffen die petrochemische Industrie fördern, um so die Wirtschaft der Region anzukurbeln. Der Sektor spiele außerdem eine bedeutende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, der Infrastruktur und der Finanzierung der Energiewendepolitik. In Bezug auf Barrancabermeja erwogen die Diskussionsteilnehmer Möglichkeiten der Diversifizierung der Wirtschaft, um den Wohlstand, die Gleichberechtigung und die Sicherheit in der Stadt zu fördern. Einer der wichtigsten Aspekte, den es zu berücksichtigen gilt, um diese Ziele zu erreichen, sei die Gewährleistung der Nahrungsmittelversorgung sowie die Nutzung von sauberer Energie durch nachhaltige Prozesse in der Landwirtschaft. Hierbei ist anzumerken, dass die Stadt nur 5 % der Lebensmittel, die sie konsumiert, selbst produziert. Die Podiumsgäste diskutierten zudem über die Verbesserung und den Ausbau von Produktions- und Logistikketten, die es der Region ermöglichen sollen, sich in Richtung einer dekarbonisierten, nachhaltigen und unabhängigen Wirtschaft zu entwickeln.

Generell wurde auf der Konferenz bekräftigt, dass es sich bei der Energiewende um eine Aufgabe handele, die schnell umgesetzt werden müsse, da die Region Santander selbst stark vom Klimawandel betroffen sein könnte. Allerdings müsse dieser Wandel schrittweise erfolgen, da die Einnahmen aus Öl und anderen Energieträgern dem Land aktuell wichtige Steuern einbringen.

Als eines der wichtigsten Zentren der Förderung von Kohlenwasserstoffen im Land, müsse das Departement Santander, zu einem der wichtigsten Zentren der Energiewende und des Umweltschutzes in Kolumbien werden. 

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