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Veranstaltungsberichte

Scharnier zwischen Theorie und Praxis

Bundestagspräsident Lammert betont Bedeutung der politischen Bildung

Bundestagspräsident Professor Dr. Norbert Lammert hat anlässlich des Demokratiekongresses der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin die Bedeutung politischer Bildung als wichtiges Scharnier zwischen Theorie und Praxis betont. Er sagte: „Politische Bildung ist nicht Politikwissenschaft und auch nicht Politik. Vielmehr bezieht sie sich auf beides und muss eine Verbindung zwischen beiden herstellen.“

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Die aktuellen Hauptaufgaben politischer Bildung sieht Lammert in der Vermittlung von demokratischen Kenntnissen, Werten und Orientierung - gerade an die jüngeren Generationen. Hier gebe es wegen teilweise erschütternder Mängel und Wissenslücken „beachtlichen Bedarf“.

Als „Kerngeschäft“ der politischen Bildung bezeichnete Lammert, der auch Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung ist, Meinungskonkurrenz zu üben und zuzulassen. In Anspielung an den Minarett-Entscheid in der Schweiz sagte er, dass es nur so gelingen könne, Minderheiten, die nicht zur Disposition stehen, in Mehrheiten zu schützen.

Lammert forderte von den Parteien sich umzustrukturieren und auf die sich aktuellen Entwicklungen zu reagieren. „Die Bedeutung der politischen Parteien ist derzeit größer als ihr Ansehen“, so Lammerts Diagnose. Um dies zu ändern, müssten die Parteien konkretes Interesse an politischen Detailfragen stärker integrieren. Letztlich hätten die Parteien solches Engagement, das sich seit langem in Bürgerbewegungen zeige, seit 20 oder 25 Jahren „verpennt“.


Weitere Informationen zum Demokratie-Kongress in unserem Portal

Als „Haarrisse unserer Demokratie“ hatte zuvor der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Professor Dr. Bernhard Vogel, die Geringschätzung politischer Vertreter und die sinkende Wahlbeteiligung bezeichnet. Er forderte die Parteien auf, mehr zu führen und Ziele aufzuzeigen, auch wenn diese vielleicht anfänglich unpopulär seien. Trotz allem sieht Vogel keinen Anlass zur Krisenstimmung: „Wir leben in einer gefestigten Demokratie“. Damit dies auch so bleibe, bedarf die demokratische Staatsform ein stetes Mitwirken ihrer Protagonisten. Die Bürger müssten eine aktive Rolle einnehmen. Die politische Bildung befähige sie hierzu, indem sie Wissen vermittle und die heute dringend notwendige Orientierung biete.

Mit dem Kongress will die Konrad-Adenauer-Stiftung eine Debatte über den Stellenwert, die Ziele und Vermittlungsformen von politischer Bildung anstoßen. Akteure der politischen Bildung aus allen Bereichen beteiligten sich als Aussteller, Unterstützer oder Referent, darunter auch die Friedrich-Ebert-, Naumann-, Böll- und Hanns-Seidel-Stiftung.

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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erscheinungsort

Berlin Deutschland

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