Soziale Marktwirtschaft an der Seidenstraße
Veranstaltungsberichte
Das Lexikon soll nicht nur als Nachschlagewerk verstanden werden, sondern auch als Ratgeber und Ideenquelle. Ziel ist zum einen die Erklärung der wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft, und zum anderen, dass der Themenschwerpunkt Soziale Marktwirtschaft Einzug in die afghanische Zivilgesellschaft erhält. Am 13. Mai 2006 wurde in Herat während der von der KAS organisierten Konferenz in Herat „In search of an economic order for Afghanistan - Social market economy at the silk road?“, bekannt gegeben, dass das Lexikon in die Landessprache Dari übersetzt werden wird.
Nach Abschluss der Übersetzung, wurde im Rahmen der von der KAS veranstalteten „Ludwig-Erhard-Woche“ die Dari-Übersetzung des Lexikons Soziale Marktwirtschaft sowie die ersten themenrelevanten Arbeitsergebnisse des KAS-Partners National Centre for Policy Research vorgestellt. Insgesamt wurden in der „Ludwig-Erhard-Woche“ in Afghanistan von der KAS und ihren Partnern sieben wirtschafts- und gesellschaftspolitische Publikationen vorgestellt. Über 2.500 Bücher wurden im Rahmen der Festwoche kostenlos an Bibliotheken, Wissenschaftszentren, Lehrende, Studierende und Schüler ausgeteilt. Neben dem Lexikon Soziale Marktwirtschaft erfreute sich auch die Studie "Islamists, Leftists – and a Void in the Center. Afghanistan's Political Parties and where they come from (1902-2006)“ großer Beliebtheit. Das afghanische Ministerium für Information und Kultur beschlagnahmte die 1.000 Exemplare umfassende KAS-Studie über Afghanistans Parteiensystem in den Landessprachen Dari und Paschtu und verlangte am 20.02.2008 schriftlich, dass 16 Passagen getilgt werden müssten. Die KAS-Studie, die 2006 in Englisch erschien, wurde auf Bitte des afghanischen Parlaments auch in die Landessprachen Dari und Paschtu übersetzt. Die KAS-Analyse, die der Afghanistanexperte Thomas Ruttig verfasste, gilt international als Standardwerk.
Die Bundesregierung forderte umgehend die afghanische Regierung zur Klärung der Zensur auf. Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier erklärte dazu am 3. März 2008 in Berlin: „Die Zensur einer wissenschaftlichen Studie der KAS ist nicht akzeptabel. Sie stünde jenen Werten und Maßstäben entgegen, die wir gemeinsam mit unseren afghanischen Partnern verankern wollen. Die afghanische Verfassung garantiert die Unverletzlichkeit der Meinungsfreiheit." Bislang ist sind die Dari und Paschtu Versionen leider immer noch auf dem Index.“ Ferner stellte Außenminister Steinmeier fest, dass „die Konrad-Adenauer-Stiftung in Afghanistan wertvolle Arbeit im Dienste des afghanischen Wiederaufbaus leistet. Regierungseinfluss auf die Studie würde auch ihrem Engagement nicht gerecht.“
Im Anschluss der Buchpräsentation lud der deutsche Botschafter, Dr. Hans-Ulrich Seidt, gemeinsam mit dem KAS-Repräsentanten, Dr. Babak Khalatbari, die VIP-Gäste zu einem Empfang in seine Residenz ein. Rund 60 ausgesuchte Parlamentarier, Mittelständler, Wissenschaftler, Professoren, Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft, Altstipendiaten und Deutsch-Afghanen hatten so die Möglichkeit, in festlicher Runde das Lexikon und die Konferenzinhalte vertiefend zu diskutieren.
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Regionalprogramm Südwestasien
Über diese Reihe
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