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Asia News Network trifft Singapurs Premier

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Die 22 Chefredakteure der Mitgliedzeitungen des „Asia News Network (ANN)“ haben ihm Rahmen ihrer Vorstandssitzung in Singapur ein Interview mit Premierminister Lee Hsien Loong geführt. Am 8. April hatte der Regierungschef die Vertreter des seit 15 Jahren bestehenden ANN in den Regierungspalast „Istana“ eingeladen.

Die Journalisten aus 20 asiatischen Ländern befragten Lee vor allem zu den bilateralen Beziehungen mit ihrem jeweiligen Heimatland. Die Unruhen in Thailand kamen dabei ebenso zur Sprache wie das verschwundene malaysische Passagierflugzeug MH-370 oder die geplante Schnellbahnstrecke nach Kuala Lumpur. Auch die Situation der Pressefreiheit in Singapur wurde angesprochen. Im „World Press Freedom Index“ der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ rangiert Singapur seit Jahren im untersten Drittel.

Dem „Asia News Network (ANN)“ gehören 22 führende englischsprachige Tageszeitungen aus 20 asiatischen Ländern an. Diese haben sich zum Austausch von aktuellen Texten, Bildern und Videos verpflichtet. ANN ist seit seiner Gründung 1999 ein Partner des Medienprogramms. Die jährliche Vorstandssitzung fand dieses Jahr in Singapur statt. Neben aktuellen, medienrelevanten Entwicklungen in den Mitgliedsländern, diskutierten die Vorstandsmitglieder auch über neue Finanzierungs-, Marketing- und Kooperationsmöglichkeiten. Eine wichtige Rolle spielte darüber hinaus die Ausweitung der langjährigen Partnerschaft mit der Deutschen Presse Agentur (dpa), die ebenfalls zwei Vertreter nach Singapur geschickt hatte. Die Nachrichtenagentur übernimmt regelmäßig Artikel aus dem ANN-Netzwerk.

Auf der Zeitgleich in Singapur stattfindenden „Crowdsourcing Week" diskutierten die Chefredakteure mit der Netzgemeinde über den Nutzen der Schwarminteligenz für den modernen Journalismus. „Does the Crowd Know Better?“ war Titel und Fragestellung der einstündigen Podiumsdiskussion. Dabei wurde schnell deutlich, wie unterschiedlich die Ausgangspositionen in den verschiedenen Teilen Asiens doch sind. Während der Vertreter der Straits Times (Singapur) berichten konnte, wie seine Zeitung bereits die eigenen Leser als Quellen nutzt, scherzte der Vertreter des Dawn (Pakistan), er habe sich in der ersten Viertelstunde mehrfach gefragt, ob er in der richtigen Veranstaltung sei. Da Pakistan mit schlechten Internetverbindungen und häufigen Stromausfällen zu kämpfen habe, sei das Thema „Crowdsourcing“ noch in weiter Ferne. „Crowdsourcing“ bezeichnet im Medienbereich die Auslagerung von Recherchearbeiten auf externe Kräfte wie das Publikum oder die Leserschaft. Meistens werden dazu soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook genutzt. Aber auch andere Wirtschaftszweige nutzen die „Crowd“, so zum Beispiel die Autoindustrie für Carsharing-Modelle oder die Start-up-Branche für Finanzierungsmodelle (Crowdfunding).

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