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Der niedrige Ölpreis und der stetige Ausbau der Erneuerbaren Energien prägen die energiepolitische Landkarte der Gegenwart. Insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat dabei das Potential bekannte energiepolitische Abhängigkeiten aufzubrechen, indem Importe von fossilen Energieträgern substituiert werden. Damit dieser Substitutionseffekt gelingt, müssen Erneuerbare Energien, die sich in der technischen und ökonomischen Betrachtung gegenwärtig vor allem auf regionale Strommärkte konzentrieren, aber auch die Energienachfrage im Wärme- und Verkehrsbereich bedienen können.
Aus der politischen Perspektive sind zudem stabile Rahmenbedingungen notwendig, damit sich regionale überstaatliche Stromkooperationen überhaupt erst herausbilden können. Innerhalb solchen regionalen Kooperationen werden dann jedoch diejenigen Staaten einen Vorteil haben, die über Netze und Speichermöglichkeiten verfügen. Mit Blick auf die wachsende Energienachfrage werden die Erneuerbaren Energien jedoch nur mittelfristig eine starke Rolle in der globalen Energiegeopolitik einnehmen. Kurzfristig werden vor allem technologische Innovationen im Bereich der Nutzung fossiler Energieressourcen wie das Fracking oder die Verflüssigung von Gas für den Schiffsverkehr bestehende Abhängigkeitsverhältnisse verändern.
Originalartikel in der Zeitschrift politischen Dialog veröffentlicht.