Vor 100 geladenen Gästen in der Berliner Akademie lobte er die Bemühungen des Landes Reformen einzuleiten. Pöttering bezeichnete die Ukraine als ein wichtiges europäisches Land, von dem er hoffe, dass es eine gute demokratische und wirtschaftliche Entwicklung nehme. Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung wies darauf hin, dass in einer Demokratie Regierung und Opposition die gleichen Rechte politischer Betätigung haben. Er erwarte, dass dieses auch für die Ukraine, mit der die EU eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit wolle, Geltung habe.

Pöttering, selbst Träger des „Mérite Européen“, warnte Europa dieser Tage vor Selbstzufriedenheit. Die Ereignisse in Weißrussland und den Maghreb-Staaten erinnere daran, dass es „unsere Aufgabe ist, alle Menschen in ihrem Freiheits- und Demokratiestreben zu unterstützen“. Darüber hinaus sei es „unsere Pflicht, unsere Stimme zu erheben gegen die, die die Freiheit unterdrücken“, so Pöttering weiter.

Als Herausforderungen der Zukunft für die EU nannte Pöttering neben der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels auch ein stärkeres Werben für das Modell der Sozialen Marktwirtschaft sowie den Dialog mit der arabischen und islamischen Welt. Voraussetzung hierfür sei gegenseitige Toleranz. Christen in der muslimischen Welt müsse dasselbe Recht eingeräumt werden, Gotteshäuser zu errichten, wie umgekehrt.

Hansjürgen Doss erhielt die hohe Auszeichnung für sein Engagement als Honorarkonsul der Ukraine. Die Stiftung Mérite Européen würdigt regelmäßig engagierte Europäer, die sich für die Einigung der europäischen Völker in Freiheit, Frieden und Brüderlichkeit einsetzen und weiter an der Entwicklung eines europäischen Bewusstseins arbeiten. Die Laudatio für Hansjürgen Doss hielt Dr. Dr. Peter Spary, Generalsekretär der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft.