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Veranstaltungsberichte

Die Stellung Kolumbiens in der Welt, unter Mitwirkung des ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe

Geopolitische Diskussionsrunde

Die Corporación Pensamiento Siglo XXI, die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Zeitung Talante präsentierten am vergangenen Montag, den 3. Oktober, die geopolitische Diskussionsrunde “Die Stellung Kolumbiens in der Welt”, an der der ehemalige Präsident Alvaro Uribe Velez, Salud Hernández Mora, Andrés Molano, Laura Gil, teilnahmen. Mit dem Ziel über die kolumbianische Außenpolitik zu diskutieren, analysierten die Diskussionsteilnehmer über Neuerungen und Kontinuität in der aktuellen Regierung im Vergleich zur vorhergehenden, in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und regionale Integration.

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Die Veranstaltung wurde mit der Rede des Repräsentanten der KAS in Kolumbien, Prof. Dr. Stefan Jost, eingeleitet. Er bekräftigte, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung eine politische deutsche Stiftung ist, die zur Festigung der Demokratie und zum Ausbau des Rechtsstaates und der sozialen Marktwirtschaft beitrage, um so den Menschen mehr soziale Gerechtigkeit, Demokratie in Freiheit und eine nachhaltige Wirtschaft zu gewährleisten. Er betonte, dass die Außenpolitik aller Länder in einer globalisierten Welt immer komplexer werde und je nach Problemen und Bedürfnissen der heutigen Zeit variiere. Folglich gebe es eine enge Verbindung zwischen nationalen und internationalen Problemstellungen für die einzelnen Staaten, die die Planung und Durchführung ihrer Außenpolitik stark beeinflusse. Daher versuchten die KAS und die Corporación Pensamiento Siglo XXI Diskussionsplattformen anzubieten, um so eine "kritische Masse" mit den notwendigen Instrumenten zu schaffen, die zum Aufbau einer aktiveren Gesellschaft beitragen kann, die ihrerseits bereit sei, sich in politischen Fragen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zu engagieren. Abschließend verdeutlichte Prof. Dr. Jost die Absicht der Stiftung, die Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika zu intensivieren, um so die Entwicklung und den Fortschritt dieser Länder zu stimulieren.

Im Anschluss wies der ehemalige Präsident Alvaro Uribe in seiner Rede darauf hin, dass sich während seiner Amtszeit die Stellung und das Bild Kolumbiens in der Welt verbessert hätten, dank seiner Politik, die Vertrauen aufgebaut habe durch die Stärkung der Demokratie, der Sicherheit, der Grundfreiheiten der Bürger, des sozialen Zusammenhalts, der ausländischen Investitionen und der Bürgerbeteiligung. Er betonte, dass die Morde an Gewerkschaftsführern während seiner Amtszeit deutlich zurückgegangen seien und der Schutz der Menschenrechte verstärkt worden sei. Als Anerkennung für diese Entwicklung sei Kolumbien aus der Liste der sanktionierten Ländern der ILO gestrichen worden. Außerdem hob Uribe hervor, dass dank seines Führungsstils, die Sicherheit und die ausländischen Investitionen im Lande erhöht werden konnten, woraus auch ein allgemeines Vertrauen anderer Länder und die Schaffung neuer Arbeitsplätze resultierte.

Laura Gil sah in dem Übergang der Außenpolitik Uribes zur Außenpolitik des derzeitigen Präsidenten Santos Änderungen mit Kontinuität und Kontinuität mit Änderungen. In Bezug auf das erstgenannte seien zwar die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Ecuador und Venezuela verbessert worden; jedoch habe sich nur die Strategie, nicht aber die Diagnose der Situation geändert. In Bezug auf das zweitgenannte wurde die Beziehung zu den Vereinigten Staaten genannt, die sich auf interne Themen wie Sicherheit und freien Handel konzentriere. Die neue Seite der Außenpolitik von Präsident Santos zeige sich durch die kosmopolitische Sichtweise dieser Regierung, wie sie im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorgestellt wurde und die den Beitrag Kolumbiens in der Welt steigern und verbessern will Allerdings deutete sie an, dass die derzeitige Außenpolitik in drei Bereichen eingeschränkt sei Erstens in Fragen, die von internen Problemen abhängig sind, wie die Präsenz der FARC an den Grenzen und die Position der Nachbarländer bezüglich dieser linksgerichteten Guerillabewegung. Zweitens betreffe dies ein aus der Vergangenheit geerbtes Problem, und zwar dass die Diplomatie meistens von Personen mit engen Verbindungen zu öffentlichen Persönlichkeiten und nicht von eigentlichen Experten geführt wird. Drittens betreffe dies das Misstrauen, welches sich in Kolumbien gegen internationale Akteure richte.

Nach Meinung von Camilo Ospina wird die heutige Welt durch Länderblöcke dominiert. Daher solle Kolumbien die Integration von Lateinamerika fördern, um so Probleme zu bekämpfen, die die gesamte Region negativ beeinflussen können. Zu diesen Problemen gehörten der Drogenhandel, die Gewalt und die (Un)Sicherheit, die Kolumbien quälen.

Andrés Molano sagte seinerseits dass die kolumbianische Außenpolitik von innenpolitischen Themen dominiert werde. Sie zeige bisher keinerlei Autonomie und sei äußerst zentriert ausgerichtet. Daher sei es notwendig, dass andere Partner wie NGO `s und die Zivilgesellschaft eingeschaltet werden, um eine innovative Vision von Kolumbien in den übrigen Ländern zu erreichen. Abschliessend betonte er, dass die kolumbianische Außenpolitik bis zum jetzigen Zeitpunkt unter einem Mangel an sozialem Dialog gelitten habe und es den Anschein habe, dass dieses ein Problem sei, das nicht diskutiert werden sollte. Diesbezüglich sagte Molano, dass es notwendig sei, Diskussionsräume zu schaffen, damit die Zivilgesellschaft sich dessen bewusst werde und aussenpolitische Themen analysiere.

Der letzte Vortrag wurde von Rafael Nieto gehalten, der hervorhob, dass es im Bereich der Außenpolitik zwei kritische Themen gebe: Wirtschaft und militärische Sicherheit. Im Fall von Kolumbien seien militärische Angelegenheiten durch Themen wie den Kampf gegen Terrorismus, Drogenhandel, Geldwäsche und Waffenhandel bestimmt. Darüber hinaus verglich Nieto die Politik von Uribe und Santos und stellte fest, dass es zwar in wirtschaftlichen Fragen eine Fortsetzung gebe, sich jedoch im militärischen Bereich Veränderungen feststellen liessen. Es gebe nun eine Erweiterung der Agenda, da in der Behandlung des bewaffneten Konfliktes den Verhandlungen jetzt mehr Bedeutung zukomme als der militärischen Konfrontation.

Das Treffen endete mit einer Fragerunde bei der einige Teilnehmer den Panelisten ihre Anliegen vortrugen.

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