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Diskussion: “Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2018 und die Wahlabsichten der Kolumbianer“

Im Rahmen der Demokratieförderung in Kolumbien hat die Konrad-Adenauer Stiftung am vergangenen Mittwoch, dem 15. November die Diskussion zum Thema „Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2018 und die Wahlabsichten der Kolumbianer“ durchgeführt. Während dieser Veranstaltung wurden die Studien vorgestellt, die von den fünf wichtigsten Meinungsforschungsinstituten des Landes durchgeführt worden waren.

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Es nahmen teil: Daniel Castellanos von Cifras y Conceptos, Carlos Lemione vom Centro Nacional de Consultoría, César Valderrama vom Marktforschungsinstitut Datexco, Oswaldo Acevedo vom Marktforschungsinstitut YanHaas und der ehemalige Registrador Nacional del Estado Civil, Carlos Ariel Sánchez, derzeitig tätig beim Unternehmen Guarumo.

Die Diskussion begann mit einer kurzen Präsentation der Vertreter der jeweiligen Meinungsforschungsinstitute, die keine spezifischen Aussagen oder Einschätzungen über den Ausgang der Wahlen 2018 trafen. Ein gemeinsamer Punkt war die untypisch große Anzahl der Prä-Kandidaten, die derzeit bei 53 liegt. Es müsse abgewartet werden, bis eine endgültige Auswahl der Kandidaten getroffen sei, um eine exaktere Analyse zu erstellen. Sie hielten es auch für unabdingbar, die Bekanntgabe der Kandidaten wichtiger politischer Kräfte, wie dem Centro Democrático sowie der Liberalen Partei und der Konservativen Partei, abzuwarten.

César Valderrama (Datexco) sprach vom Phänomen der „richtigen Antwort“, bei dem enstprechende Informationen an den Wähler gerichtet werden, die die "richtige" Entscheidung suggerieren und damit sein Wahlverhalten beeinflussen. Er sprach auch ein Problem an, mit dem sich die Meinungsforscher bei den kommenden Wahlen konfrontiert sehen werden, nämlich mit der Untersuchung sehr großer Stichproben um die Umfragewerte der vielen Kandidaten wiederspiegeln zu können.

Oswaldo Acevedo von YanHaas betonte den Einfluss der aktuellen Situation im Land auf die bevorstehenden Wahlen, da Themen wie der Friedensprozess oder die Korruptionsskandale zweifelsohne den Ton angeben werden. Er wies auch darauf hin, dass die Stimmenthaltungen stetig zunehmen und brachte historische Beispiele, wie die Wiederwahl Uribes und das Plebiszit zum Friedensvertrag in 2016, bei denen es nicht gelang mehr als 50 Prozent der Wähler zu mobilisieren.

Carlos Ariel Sánchez, von der Firma Guarumo, kommentierte die „Kandidatur per Unterschrift“, die am 12. Dezember ausläuft. Er erwähnte auch, dass ca. 25 Prozent der Kolumbianer noch nicht wissen, für wen sie stimmen sollen. Die Tatsache, dass bis jetzt keiner der Kandidaten mehr als 20 Prozent Wahlintention auf sich vereinigen kann, erschwere zusätzlich die Entwicklung zukünftiger Szenarien. Der ehemalige Registrador Nacional sprach über die Herausforderungen der politischen Partizipation auf regionaler Ebene. Dieses Thema wurde später durch Fragen des Publikums aufgegriffen.

Carlos Lemoine vom Centro Nacional de Consultoría gab einen Überblick über die Lage im Land und betonte den Optimismus der Kolumbianer bezüglich der Wahlen. So seien 60 Prozent der Befragten optimistisch, während gleichzeitig nur 33 Prozent meinten, dass sich Kolumbien auf dem richtigen Weg befinde. In Bezug auf die Kandidaten präsentierte er die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Umfrage, bei der sich Germán Vargas Lleras, Gustavo Petro und Sergio Fajardo als die stärksten Kandidaten positionierten.

Auf der anderen Seite erwähnte Daniel Castellanos von Cifras y Conceptos, dass es noch zu früh sei, Vorhersagen für die zweite Wahlrunde zu treffen und dass in den kommenden Monaten wichtige Veränderungen in der Wahllandschaft erwartet werden. Darüber hinaus bekräftigte er, dass alle Kandidaten auch hohe Ablehnungswerte hätten, weshalb die Stimmabgabe aus Protest eine wichtige Rolle bei diesen Wahlen spielen werde. Bei den von diesem Institut durchgeführten Umfragen sind 40 Prozent der Wähler unentschlossen. Hinzu kommt, dass 57 Prozent noch keinerlei Affinität zu einem Kandidaten haben, weshalb die Wahlabsichten dieses wichtigen Anteils der Wahlbevölkerung offen bleiben.

Während der Fragerunde sprachen die Teilnehmer zwei Themen an, die neue Diskussionen eröffneten. Zum einen das Phänomen der "fake News" und zum anderen die Rolle der sozialen Netzwerke bei den anstehenden Wahlen. Diesbezüglich gab es wiedersprüchlige Meinungen. Einige vertraten den Standpunkt, dass die fake news kein neues Phänomen seien und es bis zu einem gewissen Grad nicht von der Politik unterbunden werden könne, während andere der Meinung waren, dass ihre ständige Zunahme bekämpft werden könne. Ähnliches geschah bei der Diskussion um die Rolle der sozialen Netzwerke bei den anstehenden Wahlkampagnen. Einerseits laden diese Plattformen zur Debatte ein und fördern den Informationsaustausch, andereseits wurde argumentiert, dass sie zu prekären Debatten führen und Strategien einsetzen, um die Wähler falsch zu informieren.

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