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Veranstaltungsberichte

Energiewende: Erfahrungen in Taiwan und Deutschland

von Dr. Peter Hefele

Mittagsgespräch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages

Auf Einladung von KAS RECAP diskutierten deutsche und taiwanesische Politiker, Professoren und Unternehmer die Erfahrungen der „Deutschen Energiewende“ und Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit mit Taiwan auf den Feldern Energiesicherheit und Klimawandel.

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Taiwan steht, wie viele Länder in Asien, vor grundlegenden Entscheidungen über sein zukünftiges Energiesystem. Bis 2025 sollen alle Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Doch wie kann auch in Zukunft eine sichere und nachhaltige Energieversorgung für Taiwan sichergestellt werden?

Deutschland kann auf mehrere Jahrzehnte Diskussionen und Erfahrungen beim Umbau seines Energiesystems zurückblicken. Dadurch kann es ein verlässlicher und kompetenter Partner für Taiwan in dieser Transformationsphase sein.

Aus Anlass einer Besuchsreise von drei Mitgliedern des Deutschen Bundestags brachte das Regionalprojekt Energiesicherheit und Klimawandel Asian-Pazifik (KAS RECAP) taiwanesische und deutsche Experten zu einer Vortrags- und Diskussionsrunde in Taipei zusammen. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch das German Trade Office in Taiwan.

Von taiwanesischer Seite gab Professor Kuei Tien Chou, Graduate Institute of National Development, National Taiwan University, einen Überblick über die Kernbereiche einer Energiewende á la Taiwan. Er betonte dabei, dass sich eine erfolgreiche Transformationspolitik an "vier Achsen" ausrichten müsse: stabile Energieversorgung, wettbewerbsfähige Energiepreise, Reduzierung der Emissionen und soziale Ausgewogenheit.

Aus deutscher Sicht zog Carsten Müller, Mitglied des Deutschen Bundestags, eine Bilanz der „Deutschen Energiewende“. Dabei betonte er, dass die energiepolitische Diskussion sich zu sehr auf die Erzeugung erneuerbarer Energien für den Strombedarf konzentriere. Aber in Deutschland werden immer noch 40% der Energie für das Heizen der Häuser verbraucht. Deshalb müssten massive Anstrengungen unternommen werden, den Gebäudesektor zu sanieren. Auch der Verkehrssektor leiste noch keinen wesentlichen Beitrag zur Energiewende.

Einleitend in die allgemeine Diskussion skizzierte als Vertreter deutscher Unternehmen und der Industrie Herr Elver Erdal, SIEMENS Taiwan, die Energieprognosen für Taiwan im Jahr 2025. So würde Energie zu 50% aus Gas, 30% aus Kohle und 20% aus Erneuerbarer Energie gewonnen werden. Dabei spielen große Offshore–Windanlagen, die vor allem an der Westküste Taiwans entstehen werden. Hier stehen deutsche Unternehmen in starkem Wettbewerb mit anderen europäischen Anbietern. Die deutsche Politik sollte hier unterstützend tätig sein.

Ein weiteres Potential wird in der Gebäudesanierung gesehen. Hier bestehen aufgrund der sehr niedrigen Energiepreise im Moment jedoch keine großen wirtschaftlichen Anreize für Investoren und Hausbesitzer.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten überein, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern sowohl im Bereich der Forschung und Entwicklung, aber auch bei konkreten Projekten vertieft werden sollte.

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